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Weiss wie der Tod

Weiss wie der Tod

Titel: Weiss wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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ihre Katze vorgenommen, während sie in der Küche beschäftigt war. Armes Tier, ohne Augen lässt es sich schlecht Mäuse fangen. Sie hat gekreischt wie am Spieß, als sie das Vieh über dem Gartenzaun hängen sah.
    Ein Typ aus der Nachbarschaft hat mir noch was geschuldet. Kam zufällig vorbei und hat eine exakte Täterbeschreibung abgegeben. Ach ja, der Junge hatte so einen auffälligen Schulranzen … so einen von Scout, die damals nur die Jungs mit Kohle hatten. Apothekerbubi.
    Ich war mächtig stolz auf mich. Hatte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.»
    Stephan blickte zur Seite. Jenny hatte sich bis zur Tür geschleppt, rüttelte an der Türklinke.
    «Du willst es einfach nicht kapieren», schimpfte er und sprang auf. «Du bist mein Gast.»
    Er schleifte sie zurück, warf sie vornüber auf den Tisch und spreizte ihr die Beine. «Du weißt einfach, wie man mich scharf macht.»
    Dann drang er mit aller Wucht in sie ein.

24
    A lles lief wie geschmiert. Sein Verstand arbeitete schnell, präzise und komplex. Wieso hatte er Katie nicht früher zu sich geholt? Das Crystal war von guter Qualität. Der Wodka hatte keine Chance dagegen. Er machte ihn nur dumpf und blöd. Was für eine Verschwendung.
    Levy atmete tief ein. Das Blut zirkulierte barrierefrei in seinem Hirn. Er glaubte gar, es hätten sich neue Synapsen gebildet, die die Informationen der drei Todesopfer mühelos verarbeiteten und jedem Aspekt der Todesumstände einen speziellen Platz zuwiesen. Er musste nicht einmal die Augen schließen, um sich das Konstrukt vorzustellen. Es war zu jeder Sekunde präsent – klar, unzweifelhaft, logisch.
    Patrick und Polykarp waren durch dieselbe Hand umgekommen. Daran war nicht mehr zu rütteln. Die Schlagmuster glichen sich wie aufs Haar. Beide von einer rechten Hand ausgeführt, von oben nach unten. Wenn er Dragans Ausführungen zur zeitlichen Abfolge richtig verstand, dann musste der Täter zuerst auf die Extremitäten eingeschlagen haben. Also Beine und Arme.
    Beine. Logisch, das machte das Opfer fluchtunfähig.
    Arme. Dann wehrlos.
    Zwischen der ersten und der zweiten Schlagserie war Zeit vergangen. Eine halbe bis eine Stunde, schätzte Dragan. Der Täter hatte sich erholt. Vielleicht, nein, sicher hat er mit dem Opfer, in diesem Fall Patrick, gesprochen. Patrick war die ganze Zeit über bei Bewusstsein gewesen. Dragan hatte nichts Gegenteiliges festgestellt.
    Was wollte der Täter von Patrick wissen? Oder, was hat er ihm gesagt?
    Dann die nächste Schlagtirade. Rund zwanzig Stockhiebe auf den Korpus. An den Schultern beginnend, über die Seitenpartien zum Genitalbereich. Zwei Rippen wurden dadurch gebrochen und das Schlüsselbein. Das Opfer muss dabei auf dem Rücken gelegen haben. Hatte die ganze Zeit Blickkontakt zum Täter und der mit ihm.
    Die natürliche Reaktion wäre gewesen, sich abzuwenden, den Schlägen auszuweichen. Das hatte das Opfer sicherlich auch gemacht, doch der Täter zwang ihn zurück.
    Wieso?
    Die Verletzungen im Genitalbereich waren weniger ausgeprägt als erwartet. Hämatome zwar rundum, aber keine Verletzung, die das Geschlechtsorgan direkt betraf. Bei der Wahl der Mittel waren Sexualstraftäter nicht zimperlich. Von der Glasscherbe über den Besenstiel bis hin zum Küchenmesser – da zeigte sich, welcher Hass in dem Täter steckte.
    Anders hier. Keine offene Verletzung. Der Penis wurde geschlagen, ja, aber er wurde nicht aufgeschlitzt, verstümmelt oder abgetrennt. Er war nicht das Ziel. Was dann?
    Levy verglich das Foto von Patricks Genitalbereich mit dem Polykarps. Ja, auch hier dasselbe Ergebnis. Keine offene Wunde, kein Schnitt, kein Loch.
    Wo liegt das Zentrum deiner Aggression?
    Auf den Fotos war es nicht zu erkennen. Es musste woanders liegen. Der eingeschlagene Kehlkopf bei Patrick war nur die abschließende Handlung. Dito der Leberriss bei Polykarp.
    Licht aus, Tür zu. Ich gehe.
    Wohin? Und hast du erfahren oder gesagt, was du wolltest?
    Ja, eindeutig. Sonst hättest du die Folter ins Unendliche strecken können. Polykarp und Patrick waren nach rund vier bis fünf Stunden am Ende. Das war allein deine Entscheidung.
    Du bist Herr der Situation, du hast alle Trümpfe in der Hand. Du hast dich vorbereitet. Du kannst ungestört arbeiten. Niemand hört die Schreie des Opfers. Deine Folterkammer liegt abgelegen. Keine Passanten, keine Gäste, keine Überraschung. Keine Fenster, durch die man hinausschreien oder hereinblicken kann. Ein Keller?
    Wieso wurden keine Spuren vom

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