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Weiss wie der Tod

Weiss wie der Tod

Titel: Weiss wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Polykarp?
    Ein Betäubungsmittel war ins Spiel gekommen.
    Täter und Opfer mussten sich gekannt haben, unter Umständen sogar gut.
    Folglich eine Beziehungstat und keine willkürliche Auswahl des Opfers. Um welche Beziehung handelte es sich hier?
    Die Droge war am Tatort verabreicht worden, und der Täter hatte das Opfer bereits dort, wo er es haben wollte.
    Wie passte das zusammen? Mandrak war ein verurteilter Sexualstraftäter im offenen Vollzug, Landau ein cholerischer und zu Wutanfällen neigender Egomane, der früher wegen versuchter und getätigter Vergewaltigung auffällig geworden war.
    Polykarp. Was war mit ihm? Das Verletzungsmuster passte und wies auf dieselbe Hand hin, aber seine Vergangenheit blieb noch im Dunkeln. In der Logik und der Konsequenz müsste auch er Gewaltdelikte begangen haben. Waren sie sexueller Natur?
    Vielleicht sollten sie die Liste der untergetauchten Straftäter überprüfen. Polykarp könnte zu ihnen gehören.
    Und schließlich: Woher kannte der Täter alle drei Opfer? Was machte ihn zu einem vermeintlichen Freund, zumindest zu einem vertrauenswürdigen Bekannten?
    «Levy», rief ihn Michaelis in die Gegenwart zurück. «Lässt du uns freundlicherweise an deinen Gedanken teilhaben?»
    «Sicher», antwortete er ruhig und teilte seine Überlegungen dem Team mit. Am Ende kam er auf die für ihn entscheidende Frage: «Was verbindet diese zwei respektive drei Männer mit unserem Täter?»
    «Vielleicht kannten sie sich», erwiderte Luansi Benguela.
    «Möglich. Woher?»
    «Mandrak saß in Ochsenzoll ein», fügte Naima hinzu, «und Landau in Münster. Wenig wahrscheinlich, dass sie sich über den Weg gelaufen sind. Nach meinen Recherchen wurde Landau auch nicht psychologisch behandelt, sondern verbüßte seine Strafe in einer normalen Justizvollzugsanstalt. Und über Polykarp wissen wir gar nichts.»
    «Was ist mit einem Vollzugsbeamten, den sie gemeinsam hatten?», fragte Falk.
    «Würdest du den als Freund oder Bekannten haben wollen?»
    «Das ist nicht auszuschließen», sagte Michaelis. «Naima, überprüf das bitte.»
    «Solange wir Polykarps Identität nicht aufgedeckt haben», sagte Levy, «suchen wir nach der Nadel im Heuhaufen. Ist sein Bild an alle Polizeiinspektionen gegangen?»
    «Schon erledigt», antwortete Alexej Naumov. «Bis jetzt gab es keine Rückmeldung.»
    «Wenn wir annehmen, dass auch er eine kriminelle Vergangenheit hat, dann müsste ihn doch irgendjemand erkennen.»
    «Kommt darauf an, wie lange das her ist», erwiderte Luansi.
    «Aber er müsste doch mittlerweile vermisst werden. Familie, Freunde, Kollegen. Niemand existiert in einem beziehungslosen Raum.»
    «Die Vermisstendatei gibt dazu aber nichts her», entgegnete Michaelis. «Und solange das so ist, müssen wir mit dem klarkommen, was wir haben. Kannst du uns noch etwas zu deiner Theorie sagen, dass hier jemand Jagd auf Gewaltverbrecher macht?»
    «Das steht alles noch auf wackligen Füßen», sagte Levy. «Lediglich Mandrak und Landau weisen diese Verbindung auf. Das kann Zufall sein.»
    «Der Blitz schlägt nicht zweimal am selben Ort ein», sagte Falk Gudman. «Ich glaube nicht an Zufälle.»
    «Womit wir wieder bei Mister X wären», sagte Naima. «Woher kannte er Mandrak und Landau?»
    Jeder suchte für sich nach einer Erklärung.
    «Gibt es womöglich eine Verbindung zwischen den Opfern?», warf Benguela in die Diskussion.
    «Welchen Opfern?», fragte Michaelis.
    «Mandraks und Landaus. Vielleicht vergingen sie sich an ein und derselben Frau?»
    «Sehr gut», sagte Levy. «Das ist ein interessanter Ansatz. Haben wir was dazu?»
    Michaelis verneinte. «Naima, übernimm das bitte.»
    «Hat die Auswertung von Landaus Computer etwas gebracht?», fragte Levy.
    «Nichts Auffälliges», antwortete Naumov. «Das meiste sind berufsbezogene Dateien. Der E-Mail-Verkehr spielte sich zwischen ihm und seinen Auftraggebern ab. Die Log-Dateien seines Browsers geben auch nicht viel her.»
    «Welche Seiten hat er denn besucht?»
    «Suchmaschinen, seine Bank, so was in der Art.»
    «Überhaupt nichts Privates?»
    «Doch, da war was. Lass mich nochmal nachschauen.» Naumov rief die Auswertung auf und las vor. «Zwei Einkäufe bei einem Online-Kaufhaus. Eine Taschenlampe Marke MagLite und einen Satz DVD-Rohlinge. Dann eine Seite eines Statikbüros, Baustoffe und dergleichen mehr. Und schließlich YouTube und Spaceweb.»
    «Was ist das?», fragte Benguela.
    «Das eine ist ’ne Datenbank für selbstproduzierte Videos und

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