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Weiss wie der Tod

Weiss wie der Tod

Titel: Weiss wie der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Bericht nach genaueren Angaben, fand aber keine.
    Später hatte sie ausgesagt, dass Mandrak auf sie eifersüchtig gewesen sei und sie deshalb oft verprügelte. Danach tat es ihm leid, und er wollte Versöhnung. Sie musste ausdrücklich wiederholen, dass sie ihm verzeihe, und als Zeichen ihres guten Willens sollte sie ihm gefügig sein. Ein schwacher Mensch sei er gewesen, sagte sie. Irgendwie bemitleidenswert schwach.
    Levy merkte auf. Wie hatte sie ihn beschrieben? Bemitleidenswert schwach?
    Er musste mehr über diese Dreizehnjährige erfahren. Wo waren die psychologischen Gutachten? Nicht hier, nicht in diesem Bericht. Dieser Fall war bestimmt in den forensischen Fachzeitschriften dokumentiert. Dort wollte er suchen. Vor über einem Jahrzehnt, im Jahr 1994 und folgende.

44
    I ch habe mir die Daten zu diesem Sievert besorgt», sagte Thorsten Waan ins Telefon. «Was können Sie mir zu ihm sagen?»
    Am anderen Ende der Leitung hatte er ein besorgtes Vereinsmitglied aus Dortmund, das ihn auf den Fall Sievert aufmerksam gemacht hatte.
    «Wir haben ihn seit zwei Jahren unter Beobachtung», antwortete die Frau, «und er zeigt alle Anzeichen, dass er sich für alleinstehende Frauen interessiert, die er in VHS-Kursen trifft.»
    «Das ist nicht außergewöhnlich und vor allem nicht strafbar.»
    «Haben wir zuerst auch gedacht, bis wir besorgte Anrufe dieser Frauen bekommen haben. Sie berichteten, dass sich Sievert nachts vor ihrer Wohnung herumgetrieben habe. Als sie ihn darauf ansprachen, habe er es entweder abgestritten oder es als Zufall hingestellt. Er sei spazieren gewesen.»
    «Sie können sich geirrt haben, oder es war wirklich Zufall.»
    «Zwei Frauen behaupten, er sei in ihre Wohnung eingedrungen, während sie bei der Arbeit waren.»
    «Beweise?»
    «Durchwühlte Garderoben, fehlende Unterwäsche, offenstehende Türen.»
    «Das sind keine Beweise. Was haben die Kollegen vor Ort in Erfahrung gebracht?»
    «Sie haben mit ihm gesprochen. Aber er hat alles abgestritten.»
    «Sind die verschwundenen Wäschesachen wieder aufgetaucht, ich meine, in seiner Wohnung?»
    «Nein, so unvorsichtig ist er nicht. Er muss ein Versteck haben. Wir konnten es bislang nicht ausfindig machen.»
    Thorsten dachte nach. Das war nicht viel. «Was hat es mit der sexuellen Nötigung auf sich? Deswegen wurde doch gegen ihn ermittelt.»
    «Eine verworrene Sache. Die Frau hatte sich kurz vorher von ihrem Mann getrennt und war nach Dortmund gezogen. Sie arbeitete in einem Friseursalon, wo sie ihn das erste Mal traf. Er kam als Kunde rein und ließ sich von ihr die Haare schneiden. Sie kamen ins Gespräch, sie erzählte von ihrem Umzug und dass sie neu in der Stadt war. Er machte auf verständnisvoll, ging aber nicht weiter darauf ein.
    In der Folgezeit fühlte sie sich beobachtet, konnte aber den Verdacht nicht präzisieren, bis sie eines Samstagnachts aus der Kneipe nach Hause kam. Er passte sie am Eingang ab und zog sie ins angrenzende Waldstück. Sie wollte schreien, aber er hielt ihr den Mund zu und drohte sie umzubringen, wenn sie nicht stillhielt. Zum Glück befand sich eine Frau auf dem Balkon, die dort rauchte. Sie rief ihren Mann zu Hilfe. Als er an der Stelle eintraf, hatte Sievert aber schon das Weite gesucht. Die Frau kam mit dem Schrecken davon.»
    «Wie kam sie darauf, dass es sich um Sievert handelte? Hat sie ihn erkannt?»
    «Nein, dafür war es zu dunkel. Aber seine Stimme. An die will sie sich erinnern. Zudem glaubt sie, dass er in dieser Nacht in derselben Kneipe war.»
    «Zeugen?»
    «Nein.»
    «Und die Polizei? Was konnte sie ermitteln?»
    «Zwei Stunden nach dem Vorfall standen sie vor seiner Tür. Er will den ganzen Abend zu Hause am Fernseher verbracht haben und sei dann ins Bett gegangen.»
    «Gab es Spuren an seiner Kleidung?»
    «Nicht an der, die sie vorgefunden haben.»
    «Sie meinen, er hat sich umgezogen und die alten Kleidungsstücke entsorgt?»
    «Ja, die Frau will sich an einen Wollpullover erinnern, den er zur Tatzeit getragen haben soll. Den haben sie in seiner Wohnung jedoch nicht gefunden. Auch die Hose und die Schuhe nicht.»
    «Hatte er eine Möglichkeit, sie schnell loszuwerden?»
    «In seinem Mietshaus gibt es noch eine alte Heizölanlage. Das hat die Polizei aber erst später festgestellt. Da war es zu spät.»
    «Und am Tatort? Fußabdrücke, Haare, Speichel?»
    «Nichts. Der Boden war durch die Sonne der letzten Wochen ausgedörrt und hart. An der Kleidung der Frau konnte man auch nichts finden. Es war

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