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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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Schritt beiseite, so dass auch das Mädchen einen Blick darauf werfen konnte.
    »Das ändert alles«, sagte er langsam und seine Stimme nahm eine dunkle Färbung an. »Du kannst jetzt nicht mehr gehen!«
    Heather versuchte ihn zu ignorieren und machte einen Schritt rückwärts. Doch da packte er sie mit stahlhartem Griff am Oberarm. »Hörst du!?«
    Sie stöhnte überrascht auf. »Au. Du tust mir weh.«
    Er packte fester zu. »Los beweg dich!«
    Während sie tat, was er befahl, musste sie an den Bus denken. In einer Viertelstunde würde er abfahren. Und das Schlimmste war, vorerst würde sie niemand vermissen. Jeder wusste, ihre Teilnahme war bis zuletzt wegen der Brüder ungewiss gewesen.

05 Dämonisch

     
    » H alt!«
    Das Mädchen hob eine Hand. »Leg erst das Band, das du gefunden hast, um deine Taille und dann komm mit!«
    Überrascht über den merkwürdigen Befehl starrte Heather das Mädchen an. Ihre Miene wirkte ohne Mitleid und sie hatte durch die kiwigrünen, lodernden Augen etwas Dämonisches oder Hexenhaftes an sich. Ihre feuerroten Haare waren durchzogen von leuchtendgrünen Strähnen.
    »Mach!«, rief sie barsch.
    Heather rieb sich den schmerzenden Oberarm. Soll ich flüchten?, überlegte sie. Habe ich überhaupt eine Chance?
    »Du hast keine Wahl. Dein Schicksal ist mit diesem Band besiegelt. Komm jetzt!«, befahl die Kriegerin – so wirkte sie jedenfalls auf Heather –, sie umgab die Aura einer Amazone und hätte gut in einen Action-Kampffilm gepasst. Fragend sah Heather den Jungen an.
    »Mach, was sie sagt!« Er stellte die Füße parallel, bereit zum Kampf.
    Die sehen aus wie frisch aus einem Dschungelcamp entlaufen. Heather blickte zurück zur Rothaarigen. Auch bei ihr blitzten unter den hochgekrempelten Ärmeln Muskeln hervor, von denen manch ein Mann nur träumen konnte.
    »Da ist ein Haken. Kriegst du das hin?«
    »Ja«, hauchte Heather und spürte einen Kloß im Hals. Sie nahm das Ende des Gürtels zwischen die Finger. Dort war eines der silbernen Plättchen mit drei kleinen Kettchen verziert, deren Abschluss jeweils ein glitzernder Kristall bildete. Die Steine leuchteten merkwürdig, als würde in ihnen ein Licht glimmen.
    Mit zittrigen Händen legte Heather den Gürtel um, hob den Rucksack über eine Schulter und folgte dem Mädchen. Sie fühlte sich wie die bevorstehende Mahlzeit hungriger Wölfe.
    Der Junge blieb stehen und ließ Heather mit einer ausladenden Armbewegung vorbeigehen. Seine türkisgrünen Augen funkelten wie bei einem Raubtier. Sie schienen von innen heraus zu leuchten. Sein dämonischer Blick wirkte nicht menschlich.

06 Es darf niemals geschehen

     
    Z alym hoffte, nicht grob werden zu müssen. Mädchen zu verprügeln lag nicht in seiner Natur. Trotz des jahrelangen Kampftrainings verfügte er über keinerlei Erfahrungen im Ernstfall – Auge in Auge mit dem Feind. Er vertraute auf die Worte seiner Ausbilderin Lynn. »Wenn ihr einem Menschen begegnet, müsst ihr die Augen etwas weiter öffnen. Das Leuchten schüchtert sie ein.«
    Er ging hinter der Gefangenen her. Nach einer Weile blieb er stehen und kehrte lautlos um. Sie hatte es sicher nicht bemerkt. Doch er musste zuerst kontrollieren, wie sie zu ihnen in den Wald hatte gelangen können.
    Wollte das Mädchen davonlaufen, so würde Tessya einen Warnruf durch den Wald schicken und er hätte die Kleine schnell eingefangen. Er lag bei Wettkämpfen immer vorne. Nur Aarab war schneller. Aber an den Blödmann wollte er jetzt nicht denken.
    Leise schlich er durch den Wald. Er musste unbedingt das Tor schließen. Es gab nur einen Torbaum in dieser Himmelsrichtung. Und da musste er jetzt sofort hin. Auf keinen Fall konnten sie weiteres Eindringen von Menschen riskieren. Wenn die falschen Menschen von ihrer Existenz erführen, wäre das ihr Untergang. Im Mittelalter konnte man den Erdlingen noch Geschichten erzählen. Aber jetzt, nach all ihrem Fortschritt? Sie würden gnadenlos ihre Kultur zerstören. Das durfte niemals geschehen. Zalym seufzte aufgewühlt.
    Schon von weitem erkannte er am Stand der Bäume den geöffneten Durchgang. Mit einer ausladenden Handbewegung wischte er über den Spalt am Stamm. Sofort verschwanden die Bäume aus der jeweils anderen Welt und alles sah aus wie es sein sollte. Nur ein Riss in der Rinde blieb in beiden Welten sichtbar.
    Schnell lief er zurück. Er hatte Tessya und die Gefangene bald eingeholt. Neugierig betrachtete er sie. Er war zwar noch keinen Menschen begegnet, aber er kannte sie

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