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Welt Der Elben (1-3)

Welt Der Elben (1-3)

Titel: Welt Der Elben (1-3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Twin
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eine Augenbraue hoch.
    Er ballte die Fäuste. Hexe! Er war der Sohn des Ehrwürdigen Großmeisters Karyll van Ozyen, sein Vater leitete den Vorsitz der Weisen des Zehnerrates, er sah nicht ein, weshalb sie ihn wie einen Boten behandelte. Selbstverständlich ging er davon aus, eines Tages die Nachfolge seines Vaters anzutreten.
    Doch zuweilen erinnerte Lynn ihn daran, dass man sich dieser Ehre als würdig erweisen musste. »Es ist kein Verdienst der Sohn von Wem-auch-immer zu sein«, hielt sie ihm bei jeder Gelegenheit vor und behauptete, er sei nicht hilfsbereit. Bei der letzten Beurteilung hatte sie den Punkt Hilfsbereitschaft sogar als »nicht geprüft« ausgelassen. Für die kommende Prüfung sah er nichts Gutes voraus. Nicht auszudenken die Enttäuschung seines Vaters.
    Er verkniff sich ein Seufzen. Die Ausbilderin war mit seinem Vater freundschaftlich verbunden . Sicher wird sie bei nächster Gelegenheit …
    Lynn riss ihn aus den Gedanken, indem sie seine Schulter berührte und ihm fest in die Augen sah. Aber sie schwieg.
      »In ihm steckt eine starke Persönlichkeit. Ich weiß nur nicht, ob er sich in die richtige Richtung lenken lässt«, hatte sie einmal seinem Vater zugeflüstert. Moryn hatte verdammt gute Ohren und es gehört.
    Endlich drehte sie sich den anderen Wächtern zu.
    »Ihr könnt jetzt euren Aufgaben nachgehen!«, sagte sie. Augenblicklich verteilten sich die Jugendschüler in alle Richtungen.
    »Halt!«, rief sie. »Ihr zwei noch nicht!«
    Moryn blieb stehen und sah sich um. Die beiden! Das hätte ich mir denken können. Er presste die Lippen missmutig zusammen.
    »Zalym und Tessya!«
    Die Angesprochenen sahen Lynn wortlos an.
    »Ihr habt bis zum Mittag frei! Falls ihr wissen wollt, warum? Denkt nach!«
    Zalym lächelte, und die sonst so kluge Tessya blinzelte, als hätte sie einen Witz nicht begriffen.
    Moryn zuckte gleichgültig mit den Schultern und drehte sich weg. Die Zeichen standen auf Gefahr. Die Ausbilderin hatte es gesagt. Keineswegs hatten die beiden frei. Aber Lynns Lieblingsschüler sollten ihre Aufgabe selbst erkennen und bewältigen. Nur kurz durchfuhr Moryn der Gedanke, warum Lynn nicht längst nach der Priesterin Maya Elda gerufen hatte. Sie kennt sich doch am besten aus – mit der anderen Welt!

03 Es hat begonnen

     
    Z alym hätte sich darüber freuen müssen, wie energisch Lynn den arroganten Moryn rangenommen hatte. Aber er tat es nicht. Manchmal beschlich ihn das Gefühl, dass Moryn sich selbst in seiner eigenen Haut nicht wohl fühlte. Müde spähte er zu Tessya.
    Sie wippte mit den Knien und schlenkerte mit den Armen. Er sah weg. Woher nahm sie so früh am Morgen die Energie? Er wollte sich nicht von ihrer Ungeduld anstecken lassen.
    »Weißt du, was Lynn hat?«, maulte sie.
    Er schüttelte den Kopf und zückte ein Kästchen aus seiner Hemdtasche.
    »Sollen wir?«, fragte er und hielt es in die Luft. »Bei Tellrion kommen mir immer noch die besten Ideen.«
    »Heute schlage ich dich!«, antwortete sie und setzte sich mit gekreuzten Beinen auf den moosigen Boden.
    Sie spielten eine Runde. Doch schon bald quälte Zalym das Gewissen, und er war erleichtert, als das Spiel vorbei war. Er hatte gewonnen. Freudlos erhob er sich. »Lass uns aufbrechen! Lynn hat es doch gesagt.«
    Er horchte in den Wald und schlich leise los. Die sorgenvolle Miene der Ausbilderin hatte ihn verunsichert. Hinter der ersten Wegbiegung blieb er stehen und sah zurück zu den Baumriesen. Das Dorf lag friedlich da wie immer. Er atmete ein, drehte sich um die eigene Achse nach Westen, blies die Luft aus und schnupperte erneut. Nichts!
    Er blickte seiner Gefährtin hinterher. Sie war zwei Schritte voraus. Geräuschlos huschte sie zwischen den Bäumen hindurch. Er selbst hatte das Gefühl, steif und unbeweglich zu sein, und meistens war das kein gutes Zeichen. Ihn beschlich eine miese Vorahnung.
    Nach einer Weile gelangten sie an das erste Tor im Westen, dem beliebten Siebener-Torbaum.
    Auf einem Ast saß Moryn und las – vermutlich in seinen Prüfungsunterlagen. Zalym warf Tessya einen Blick zu, und sie ließen den Torbaum aus. Wenn Moryn darauf saß, dann musste das Tor geschlossen sein.
    Leise schlich er weiter. Er wollte nicht den Eindruck erwecken, hinter Moryn hinterher zu schnüffeln. Gewiss dachte Tessya dasselbe.
    Er duckte sich unter einem Ast hindurch. Zwang sich zur Konzentration. Doch das bereitete ihm Mühe, da er darum rang, einen bestimmten Gedanken zu verdrängen. Typisch Moryn, nimmt

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