Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin

Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin

Titel: Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
Vom Netzwerk:
POSEIDON, und wie haben Sie mich gefunden?«
    Harris hatte eine Pfeife zwischen die Beine geklemmt und stopfte sie mit gemessenen Bewegungen. »Das sind zwei Fragen auf einmal, Brandis«, sagte er. »Zunächst einmal will ich die zweite beantworten. Auch wir haben unsere Informationsquellen. Fünf Minuten, nachdem man Sie auf dieser Insel gefangen genommen hatte, erhielten wir die entsprechende Meldung.«
    Harris nahm die Pfeife zwischen die Zähne und riß ein Streichholz an. Erst als die Pfeife zu seiner Zufriedenheit brannte, nahm er sie wieder in die Hand. »Nun zu Ihrer ersten Frage: Wie ich an Bord der POSEIDON komme. Ein Teil der Marine hat, wie Sie vielleicht wissen, das Regime des Generals nicht anerkannt. Ich habe im Verlauf der letzten Monate die versprengten Schiffe gesammelt. Heute stehen sie unter meinem Kommando. Die POSEIDON gehört dazu.«
    Harris zog kräftig an seiner Pfeife. »Damit komme ich zu Frage Nummer drei, die sich Ihnen zu stellen erübrigt: Wieso ich zur Stelle sein konnte. Die Antwort darauf lautet kurz und bündig: Kapitän zur See Hildebrand hat das U-Boot, das für Ihren Abtransport nach Metropolis abkommandiert war, kurz vor der Insel Malden aufgespürt und vernichtet. Wenn Sie ihm im Anschluß an unser Gespräch ein Dankeschön sagen, wird es ihn gewiß nicht verärgern.« Harris richtete den Pfeifenstiel auf Brandis. »Und jetzt sind Sie an der Reihe! Was haben Sie vorhin von einer Frist gesagt, die Ihnen dieser Tschuff-Tschuff-Tschuff gesetzt hat?«
    »Tschou Fang-Wu«, sagte Brandis, »der Verteidigungsminister der VOR.«
    »Tschuff-Tschuff-Tschuff!« wiederholte Harris ungerührt. »Ersparen Sie mir einen Zungenbruch! Ich weiß, von wem Sie reden. Ich habe Kontaktleute in Peking.«
    Er beugte sich zurück und schloß halbwegs die Augen, wie um sich besser konzentrieren zu können. »Ich höre.«
    Was immer Commander Harris an zusätzlichen Fragen haben mochte, er wartete damit, bis Brandis seinen ausführlichen Bericht beendet hatte. Erst dann, als Brandis verstummt war, brachte er sie vor, eine nach der anderen, rasch, geordnet und gezielt, wie es seine Art war. Nachdem Brandis auch darauf geantwortet hatte, war Harris zufrieden. Die Situation war klar. Er wußte, wie Brandis in den Besitz dieser Dokumente gekommen war, was sie beinhalteten und welche Konsequenzen mit ihrer Übergabe an den Minister Tschou Fang-Wu verbunden waren.
    »Mithin«, sagte er, »bleiben uns rund hundertundvierzehn Stunden, um etwas zu unternehmen. Das ist – wir wollen uns nichts vormachen – erschreckend wenig.«
    Brandis erstarrte. Aus irgendeinem Grunde, den er sich selbst nicht zu erklären vermochte, hatte er unbedingtes Vertrauen in Commander Harris gesetzt. In seiner Vorstellung war der Commander im Verlauf der letzten Monate mehr und mehr zu einer nahezu legendären Erscheinung gewachsen, der so gut wie nichts unmöglich war. Commander Harris‘ mysteriöses Überleben mochte dazu beigetragen haben. Nun jedoch mußte Brandis sich darauf einstellen, daß der Commander kein Übermensch war. »Sir«, sagte er stockend, »vielleicht – wenn es uns gelingt – diese Fabrik –
    »Es wird schwer sein«, sagte Commander Harris, »wenn nicht sogar unmöglich. Ein Jahr später – ja, dann wären wir vielleicht so weit, einen vernichtenden Schlag führen zu können. Aber so wie die Dinge heute stehen – , er hob die Schultern. »Trotzdem, eine andere Möglichkeit sehe ich auch nicht. Haben Sie eine Vorstellung, wo diese Fabrik liegen könnte?«
    »Ja«, sagte Brandis, »vorausgesetzt, auf die Aufklärung der VOR ist Verlaß.«
    Commander Harris neigte den Kopf. »Sie ist achtundsiebzigprozentig«, warf er ein, »und das ist ein bemerkenswert hohes Resultat. Die Aufklärung der EAAU erreichte in ihren besten Zeiten nur einen Schnitt von einundsiebzig Prozent.«
    »Die Wahrscheinlichkeit, daß es sich nicht um die Totalchemie in Metropolis handelt«, sagte Brandis, »beträgt demnach ganze zweiundzwanzig Prozent.«
    »An irgendetwas«, sagte Harris und klopfte seine Pfeife aus, »müssen wir uns halten. Bleiben wir also bei der Totalchemie. Das deckt sich mit meinen eigenen Informationen. Nur dieses Werk ist in der Lage, die erforderlichen Giftstoffe in der kurzen zur Verfügung stehenden Zeit in hinreichender Menge zu produzieren.«
    Er runzelte die Stirn. »Giftstoffe ist wohl ein unzutreffendes Wort. Eher handelt es sich um die Produktion von sogenannter Schwerer Luft . Das ist eine Chemikalie,

Weitere Kostenlose Bücher