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Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin

Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin

Titel: Weltraumpartisanen 03. Unternehmen Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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mißbraucht wurde, war Widerstand mit allen Mitteln gerechtfertigt. Auch das machte die Würde des Menschen aus: daß er sich nicht mit dem Unrecht abfand, auch wenn er sich selbst aufs Spiel setzen mußte. Wenn es dies nicht gegeben hätte, den Mut und den Entschluß zum Widerstand, die Geschichte der Menschheit wäre unverändert die der Steinzeit. Erst als der Mensch das Gesetz des Stärkeren außer Kraft setzte, betrat er den Weg in die Zivilisation.
    Die Nacht über der Insel blieb hell. Die künstlichen Sonnen überstrahlten die Sterne. Die Laser-Batterien patrouillierten wie aufgeregte Bluthunde am Kai auf und ab. Die Offiziere rauchten und unterhielten sich. Dann und wann blickten sie hinaus aufs Meer.
    Brandis schloß die Augen. Auf einmal war er sehr ruhig. Nach einer Weile schlief er ein.
    Laute Stimmen weckten ihn.
    Er setzte sich auf. Einer seiner Bewacher trat ihn gegen die Seite. »Es ist so weit! Hoch mit dir!«
    Grau und gedrungen, ein Delphin aus Kunststoff und Stahl, lag das U-Boot am Kai. Im klaren Licht des neuen Tages glühten die Wassertropfen auf seinem Leib. Matrosen waren damit beschäftigt, eine Gangway auszubringen. Am Bug prangte flammendrot das Flammen-Symbol. Darunter stand im gleichen flammenden Rot der Schiffsname: POSEIDON
    Die turmlose POSEIDON-Klasse stellte die Vervollkommnung der U-Boot-Waffe da. Nur wenige Monate vor dem Machtwechsel in Dienst gestellt, erreichte sie unter Wasser Überschallgeschwindigkeit und ließ sich beliebig tief tauchen. Das war so ziemlich alles, was Brandis darüber wußte.
    Art und Funktion ihrer Bewaffnung waren ihm unbekannt. Gerüchteweise hatte er lediglich noch vernommen, daß die Boote der POSEIDON-Klasse in der Lage waren, jahrelang von unterseeischen Stützpunkten aus zu operieren, ohne je an die Oberfläche zurückkehren zu müssen.
    Ein Offizier und sechs Matrosen mit den für die Marine charakteristischen kurzen Gewehren kamen über die Gangway an Land und begrüßten den Major.
    Der Major hob den rechten Arm, und der Lautsprecher dröhnte: »Den Gefangenen zum Kai!«
    Die Tödliche Garde formierte sich zum Spalier. Die weißen Totenköpfe auf den schwarzen Uniformen leuchteten im Schein der aufgehenden Sonne. Brandis fröstelte. Er war aufgestanden, und seine Bewacher schoben und stießen ihn vor sich her.
    Eigentlich, sagte sich Brandis, war es ein sehr schöner Morgen. Das Meer hatte sich zum Morgen hin beruhigt. Es war tiefblau mit kleinen weißen Schaumkronen. Wenn man nur auf das Meer sah, konnte man fast die stinkenden Guanoberge vergessen.
    Die Laser-Batterien und die Totenköpfe vergaß man nicht ganz so leicht.
    Das Kap, das Captain Monnier bei der Landung die Orientierung erleichtert hatte, wuchs steil aus der kristallenen Tiefe in das wolkenlose Blau des Himmels. Davor kreisten Albatrosse und Möwen.
    Vor der Gangway gab es einen Aufenthalt. Der U-Boot Offizier unterzeichnete das Übergabeprotokoll. Der Major verwahrte es in seiner Brusttasche. Danach legte er die Hand an die Mütze. »Ich übergebe Ihnen hiermit den Staatsgefangenen Mark Brandis, ehemals Commander des schnellen Raumschiffes Delta VII!«
    Nunmehr salutierte auch der U-Boot-Offizier. »Ich übernehme den Staatsgefangenen Mark Brandis zum Abtransport nach Metropolis!«
    Brandis‘ Bewacher traten zurück. An ihre Stelle traten die bewaffneten Matrosen.
    Der Offizier wies auf die Gangway. »Vorwärts!« sagte er barsch.
    Brandis blickte ein letztes Mal zum Himmel auf, in diese geliebte, gefürchtete Unendlichkeit des Raumes, in die nun kein Weg mehr zurückführte. Irgendwo in ihr befanden sich jetzt seine Männer, irgendwo in ihr warteten Iris und ihre Getreuen. Als er sich dann wieder dem U-Boot zuwandte, dachte er, daß auch die Erinnerung an diese Unendlichkeit ihm niemand nehmen konnte.
    Am Anfang der Gangway gab sein verletztes Bein nach. Er stolperte und hielt sich, vom Schmerz gepeinigt, an der Reling fest. Der Major brüllte vor Lachen. Brandis richtete sich mühevoll wieder auf. Einer der Matrosen schlug ihm den Gewehrkolben gegen die die Nieren. »Hopp hopp!« sagte er, und wieder lachte der Major. »Wer wird denn hier den alten Mann markieren?«
    Brandis brachte die Gangway hinter sich und betrat das dampfende Deck der POSEIDON. Ein geöffnetes Luk gähnte ihn an, und er wußte, daß er mit gefesselten Händen nie heil hinab gelangen würde. Zwei Matrosen nahmen ihn in die Mitte, hoben ihn an, und dann stürzte er in das Boot.
    Er fiel weniger hart, als

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