Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums

Titel: Weltraumzirkus d'Alembert - 1-5 - Die Geheim-Agenten des Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E E Smit & Stephen Goldin

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Talent. In einem Alter, in dem andere Kinder eben laufen lernten, waren die d'Alemberts bereits Meister im Luftsprung. Mit fünf teilte man sie, ihren speziellen Neigungen nach, den verschiedenen Sparten des Zirkus zu, der Leben und Tradition dieser Familie darstellte. Trotz ihrer edlen Abkunft nahmen die d'Alemberts wenig Anteil an Angelegenheiten des Adels. Sie waren Schausteller – aber mehr als bloß dies.
    Wie gewöhnlich waren an jenem Abend Budenstraße und Zelt überfüllt, denn es war die erste Vorstellung des Zirkus auf der Erde nach mehr als zwanzig Jahren. Sein Ruhm war ihm vorausgeeilt, und das Publikum drängte sich in Scharen, um mitzuerleben, was vielleicht ein im Leben einmaliges Erlebnis darstellte. Die Tatsache, daß der Zirkus eine Fernseh- oder Sensibilatoren-Übertragung der Vorstellung nicht gestattete, beflügelte die Scharen um so mehr.
    In der Budenstraße trieben keine gewöhnlichen Possenreißer ihren Schabernack. Der Herzog sah dergleichen als entwürdigend an, als Karnevalszubehör, des galaktischen Zirkus unwürdig. Das hieß aber nicht, daß es keine Unterhaltung gab. Da waren Imbißstände, wo Neugierige die Leckerbissen von tausend verschiedenen Planeten kosten konnten, Geschicklichkeitsspiele, Reitgelegenheiten, und über all dieser Aktivität dröhnte die Stimme Henri d'Alemberts, des herzoglichen Großneffen.
    »Meine Damen und Herren, Edle und Bürger! Wir präsentieren zu Ihrer Unterhaltung und Spannung ein abwechslungsreiches Panorama. Da drüben in der roten Bude mit dem gelben Sonnendach befindet sich unser exotischer Imbißstand. Wählen Sie aus einem Angebot von über fünfzig köstlichen Appetithappen, zweihundert Vorspeisen, hundert Hauptgerichten!
    All diese köstlichen, verlockenden Dinge erwarten Ihren Gaumen. Sie kommen aus den fernsten Winkeln der Galaxis. Für die Kostverächter zeigen wir Ringkämpfe im Seitenzelt. Sehen Sie sich die riesigen Ringer an, die im Kampf bis an die Grenzen ihrer Kraft und Geschicklichkeit gehen. Nehmen Sie Platz auf unserer herzbeschleunigenden Berg- und Talbahn, und erleben Sie eine Erregung wie nie zuvor im Leben. Nehmen Sie das Herz in beide Hände, und besichtigen Sie unser Gespensterhaus, wo man außer Geistern und Kobolden nichts zu fürchten hat!«
    Seit über zehn Jahren war Henri Ausrufer. Er war imstande -und lieferte den Beweis dafür -, daß er seine Litanei stundenlang hinausschreien konnte, ohne sich ein einziges Mal zu wiederholen.
    Ein Besucher, der die Hauptstraße des Zirkusplatzes vom Haupteingang zum großen Zelt entlangging, kam unweigerlich an einer grauen Bude vorbei mit der Aufschrift »Madame Arabella – Schicksalsvoraussage, Blick in die Zukunft«. Im Inneren spann sodann die schöne, dunkelhäutige Arabella das Schicksal des Kunden unter Zuhilfenahme traditioneller Methoden – angefangen von Tarockkarten über Teeblätter, Handflächen und Kristallkugeln – kräftig aus. Ob sie tatsächlich psychologische Fähigkeiten besaß, sei dahingestellt, doch die Tatsache blieb bestehen, daß ihre Klienten nur selten ihr Geld zurückverlangten.
    Ein paar Meter weiter am Hauptweg standen Käfige, in denen die wildesten Bestien der Galaxis hausten, wenn sie nicht eben in der Arena auftraten. Die am wenigsten exotischen Tiere waren Löwen und Tiger, welche den Erdbewohnern wohlbekannt waren. Schon ungewöhnlicher waren Gattungen wie das Braknel, mit zwei Metern Schulterhöhe, lautem Gebrüll und scharfen Klauen. Die Zwillingsgorjas, ein Jagdgespann mit fünfzehn Zentimeter langen Giftzähnen, die ihre Opfer mit dem tödlichsten der dem Menschen bekannten Gifte töteten. Der Liltheran, dessen Augen das Opfer mittels Hypnose lähmten. Der Renner, ein Tier, das Geschwindigkeiten von über 170 Stundenkilometern erreichen konnte und das einen ausgewachsenen Riesenochsen mit einem Hieb der muskelbepackten Pranken töten konnte. Dann gab es andere Tiere mit weniger eindrucksvollem Aussehen, aber nicht minder tödlichen Eigenschaften. Und doch wurde diese Kollektion tierischer Wildheit von einer halben Portion Mädchen gebändigt, einer Bewohnerin des Planeten DesPlaines mit Namen Jeanne d'Alembert, die, obwohl erst im zarten Alter von sechzehn Jahren, als größte Dompteuse der Galaxis galt.
    Näher zum Hauptzelt lag der Pavillon Marcel d'Alemberts, des Illusionisten und Zauberkünstlers. Als eine der größten Attraktionen des ganzen Zirkus zog seine Nummer immer Scharen von Neugierigen an.
    »Sie müssen einem Magier immer