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Wen liebst du wirklich?

Wen liebst du wirklich?

Titel: Wen liebst du wirklich? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Wood
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gepflegt, das rotblonde Haar professionell gefärbt. Aber Sue interessierte ihn nicht. Er wandte sich wieder Laura zu, die sich immer noch nicht rührte und ihn aus ihren unglaublich blauen, von schwarzen Wimpern gesäumten Augen ansah.
    "Was … machst du hier?" fragte sie heiser.
    Er presste irritiert die Lippen zusammen. Sie hatte keine Ahnung! Dieser egoistische Feigling Tony hatte seiner Halbschwester anscheinend nicht mitgeteilt, was er mit dem Haus gemacht hatte, das er nach dem Tod seines Vaters geerbt hatte. Ratte! "Ich nehme an, Tony hat dich nicht vorgewarnt, dass ich kommen würde?"
    Ihre rosigen, vollen Lippen begannen zu beben. "Nein. Ich … habe seit fast zwei Jahren nichts mehr von ihm gehört." Laura warf einen fragenden Blick hinaus auf den Umzugswagen. Dann schien es ihr zu dämmern. "Du willst doch nicht etwa …? O nein!" flüsterte sie verzweifelt.
    Cassian hätte sie am liebsten geschüttelt. Das war immer noch die verschüchterte und verängstigte Laura, wie er sie in Erinnerung hatte. Sie war fünfzehn gewesen, als er fortgegangen war. Mit anderen Worten, sie musste jetzt siebenundzwanzig sein, alt genug, um sich darüber im Klaren zu sein, dass das Leben an ihr vorüberging!
    Nun wich sie vor ihm zurück, als hätte er sie geschlagen, griff sich ein Geschirrtuch und begann Besteck zu polieren, das auf dem Ablaufbrett zum Trocknen lag! Ein völlig unlogisches Verhalten, aber typisch für Laura.
    Cassian fühlte seinen Zorn wachsen. Laura hatte sich immer in sinnloses Putzen geflüchtet, um Tante Enid zu gefallen … und sie hatte nie begriffen, dass jeder Versuch in dieser Hinsicht von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen war und sie sich genauso gut offen der alten Hexe hätte widersetzen können, wie er es getan hatte. Es erschreckte ihn, dass Laura offenbar immer noch nicht aus ihrem Schneckenhaus herausgekommen war. Nun, von jetzt an würde ihr gar nichts anderes mehr übrig bleiben. "Hör bitte damit auf!" Energisch machte er einen Schritt auf sie zu.
    Laura blickte zu ihm auf. "Ich … muss es tun."
    "Ersatztherapie?" Schon früher hatte sie immer etwas zu putzen angefangen, wenn Tante Enid böse auf sie gewesen war. Überrascht stellte er fest, wie liebreizend ihr Gesicht aus der Nähe aussah: zart und herzförmig, klare blaue Augen und ein überaus sinnlicher Mund. Das dichte blonde Haar war zu einer nichts sagenden Frisur zusammengebunden, schimmerte jedoch wie Seide in der Morgensonne.
    "Ich … ich weiß nicht, was du meinst!" protestierte sie. Ihre ganze Haltung bot ein Bild der Verschüchterung und Abwehr.
    Cassian seufzte. Das würde nicht leicht werden. "Mir ist klar, dass es für dich ein Schock sein muss, wie ich hier so hereinplatze, aber ich habe hier niemanden erwartet", sagte er ungewollt sanft.
    "Tony hat dir einen Schlüssel gegeben!" rief sie verwirrt aus. "Warum?"
    "Damit ich ins Haus kann", antwortete er trocken.
    Errötend legte sie das Geschirrtuch beiseite und hob sofort wieder die Hand, um den zerschlissenen Kragen ihrer Bluse zu verdecken. Offenbar war sie arm. Und stolz. Ihre schlanken Hände waren rau von harter Arbeit. Anscheinend arbeitete sie in Nachtschicht, oder sie war arbeitslos, weil sie an einem Wochentag vormittags zu Hause war. Kein Ring, also nicht verheiratet oder verlobt. Aber es hingen mehrere Fotos von einem Kind an der Wand. Babyund Kleinkindfotos und ein Schnappschuss von einem Jungen, der vielleicht etwas jünger sein mochte als sein Sohn. Cassian wurde wider Willen neugierig.
    "Ich … bin etwas durcheinander. Der Umzugswagen …" Laura räusperte sich nervös. "Das kann doch unmöglich bedeuten, dass … Tony dir erlaubt hat, hier mit mir zusammen zu wohnen?"
    "Nein, das bedeutet es nicht. Allerdings …"
    Sie atmete sichtbar auf, und ehe Cassian ihre falsche Schlussfolgerung korrigieren konnte, fiel sein Blick auf ihre Brüste, die sich unter ihrer dünnen Bluse voll und straff abzeichneten. Fasziniert ließ er den Blick weiter hinabwandern, wobei ihm der schlecht sitzende Rock genauso wenig entging wie die abgetragenen Schuhe. Aber ihre Beine waren lang, schlank und wohlgeformt.
    Er verspürte ein leichtes Kribbeln … und erstickte es sofort. Laura war nicht sein Typ. Er liebte Frauen, die Feuer hatten. "Laura …"
    Jetzt mischte sich Sue ein. "Warte, wenn du nicht bleiben willst, was soll dann der Umzugslaster?" fragte sie argwöhnisch.
    "Ich wollte es gerade erklären", antwortete er schroff. Er brauchte nicht auch noch die

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