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Wenigstens für eine Nacht

Wenigstens für eine Nacht

Titel: Wenigstens für eine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Griehte
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Er wirkt verärgert und irgendwie bedrohlich auf mich, was die Anspannung in mir nicht besser macht.
    „Erklär´s mir“, fordert er mit weicher Stimme, die überhaupt nicht in das Bild passt, welches er gerade abgibt und weckt meinen Trotz. Sodass ich mich überheblich von dem Holz in meinem Rücken abstoße und ihn herausfordernd anblicke.

„Da gibt es nichts zu erklären“, gebe ich arrogant von mir und wende mich einfach ab, weil ich meine aufgesetzte Maske bei seinem Anblick keine Minute aufrecht halten kann. Allerdings nicht mit seiner Hartnäckigkeit gerechnet habe und er mich im nächsten Augenblick am Oberarm packt und mich energisch zu sich herumzieht. Bevor ich auch nur dazu komme Luft zu holen und zu protestieren, hat er mich gegen die nächste Wand gedrängt und funkelt mich sauer an. Baut seinen eigenen Körper dabei so vor mir auf, dass ich keine Möglichkeit habe irgendwie aus dieser Situation zu entkommen. Sein verführerischer Duft steigt mir sofort wieder in die Nase und macht mich so wahnsinnig schwach, dass ich das Gefühl habe meine eigenen Beine würden mich nicht mehr tragen.
    Doch ich habe überhaupt keine Zeit darüber nachzudenken, weil Sebastian sich plötzlich skrupellos an meiner Hose zu schaffen macht. Grob zerrt er an dem Gürtel und lässt schlagartig von ihm ab, um mir mit einem Ruck meinen Pulli über den Kopf zu ziehen, wobei mir ein erschrockenes Aufkeuchen entweicht. Davon lässt er sich jedoch nicht beirren und reißt ungeduldig an meiner Hose herum, weil es ihm anscheinend nicht schnell genug geht und genau, das, ist der Moment, wo mir klar wird was er vorhat.
    „Bitte nicht“, wimmere ich schon fast und spüre jetzt abermals einzelne Tränen über meine Wangen laufen. Ich fühle mich schlagartig wieder hilflos und schwach. Mein Atem geht hektisch und mein Herz rast, obwohl ich eben noch das Gefühl hatte, alles wäre stehen geblieben. Sebastian stoppt in seinen Bewegungen und sieht mich auf einmal mit dieser Sehnsucht in seinen Augen an, die ich so sehr an ihm liebe.

„Verdammt Julian, rede doch mit mir“, ist es mehr ein gehauchtes Flehen als ein Befehl, der mich beschämt meinen Kopf senken lässt.
    „Das ist es doch, was du wolltest, oder nicht? Dein einziges Ziel, was du von Anfang an verfolgst, ist, mich dazu zu
     
    bringen mit dir zu schlafen. So ist es doch, oder? Warum dann jetzt auf einmal nicht mehr? Erklär´s mir, Julian. Wenn das das Einzige ist, was du von mir willst, dann los. Du kannst es haben“, redet er auf mich ein und geht dabei einen Schritt zurück. Gibt mir somit die Möglichkeit den nächsten Schritt zu tun.
    „Es tut mir alles so wahnsinnig leid“, schluchze ich tränenerstickt auf und sinke ganz langsam an der Wand hinter mir herunter, weil ich keine Kraft mehr habe, um meine schweren Glieder zu tragen.
    „Ich wollte das nicht. Ich wollte das nicht. Ich wollte das nicht“, flüstere ich wiederholend vor mich hin, als müsste ich mich erst selbst davon überzeugen, dass es wirklich so ist und schlinge schutzsuchend beide Arme um meine angezogenen Knie. Mein Hinterkopf schlägt in gleichbleibendem Rhythmus gegen die Wand in meinem Rücken, während die Tränen auf meiner Haut schneiden. Es fühlt sich an, als würden sie tiefe Furchen in meine Wangen graben und darunter mischt sich das Gefühl weicher Finger, die behutsam versuchen meine Haut zu heilen. Was mich dazu rührt meine Augen zu öffnen und in den braunen Seen vor mir zu versinken.
    Sebastian hockt so dicht vor mir, dass ich direkt den Atem anhalte, nur um keine falsche Reaktion zu zeigen, die ihn sofort wieder von mir entfernen würde. Behutsam streicht er sanft mit seinen Daumen die salzige Feuchtigkeit von meinem Gesicht und kämpft scheinbar selber mit der verräterischen Flüssigkeit, die verdächtig in seinen Augen glitzert und mein Herz noch schwerer macht. Weil ich niemals wollte, dass es ihm wegen mir schlecht geht oder er meinetwegen traurig ist.
    „Gott, ich habe mich so wahnsinnig in dich verliebt, dass es wehtut“, wispert er so leise, dass ich es fast nicht gehört hätte.

 
     
    „Aber… du hast doch Melanie… und… das Baby“, fällt es mir so unsagbar schwer es auszusprechen und klingt deshalb kaum lauter, als seine Äußerung zuvor.
    „Melanie?“, will er sichtlich verwirrt wissen und lässt mich nur nicken.
    „Meine Ex? Was hat die damit zu tun? Ich verstehe es nicht. Bitte erklär´s mir doch, Kleiner“, bettelt er erneut und ich habe

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