Wenn Alkohol zum Problem wird
Beruhigungsmittel verordnet werden. Alle diese Mittel verlieren bei längerem Gebrauch mehr oder minder schnell ihre beruhigende Wirkung, sodass die Dosis gesteigert werden muss, um den gewünschten Effekt zu erzielen (Dosissteigerung). Werden sie dann rasch abgesetzt, kann es zu lang andauernden Entzugserscheinungen mit Krampfanfällen und Erregungszuständen kommen, in schweren Fällen verbunden mit Angst und Sinnestäuschungen. Bei Benzodiazepinen ist auch eine niedrig dosierte, bestimmungsgemäße Anwendung problematisch, wenn sie über Wochen oder sogar Monate fortgesetzt wird. Beim Absetzen können nämlich ähnliche Entzugserscheinungen auftreten wie nach überhöhter Dosierung.
TIPP
Das Risiko, abhängig zu werden, ist groß
Alkoholkranke sollten bei der Einnahme oder Verschreibung solcher Medikamente selbstkritisch sein. Kurzfristig können Beruhigungsmittel bei Entzugserscheinungen helfen, langfristig gibt es ein erhebliches Abhängigkeitsrisiko. Gerade Frauen sind gefährdet.
Können Hustenmittel zu Abhängigkeit führen?
Ja, wenn sie Stoffe enthalten, die auf das Gehirn einwirken, vor allem das vom Schlafmohn abgeleitete Codein, das zu den Opiaten gerechnet werden muss. Es hat nicht nur hustenreiz- und schmerzlindernde Eigenschaften, sondern kann wie andere Opiate und Alkohol zur Abhängigkeit führen.
Helfen Schlafmittel schlafen?
Schlafmittel sind keine Heilmittel. Schlafmittel werden zwar gegen Schlafstörungen eingenommen, aber sie beseitigen nicht deren Ursache. Häufig liegen die Gründe in erhöhten Belastungen im Beruf, Sorgen und Ärger im Privatleben oder auch einfach im Lärm, der ins Schlafzimmer dringt, u. a. Schnarchen des Partners. Es gilt deshalb jeweils, die Ursachen der Schlafstörungen zu beseitigen und nicht, mit Medikamenten den Schlaf zu regulieren.
TIPP
Was tun bei Schlafstörungen?
Alkohol stört den Schlaf, vor allem die Tiefschlafphasen sind vermindert. Bei Abstinenz bessern sich Schlafstörungen meist so, dass keine Medikation notwendig ist. Wichtig ist vor allem eine ausreichende Schlafhygiene – genug Bewegung, Sport, keine belastenden Mahlzeiten am Abend. Sind doch Medikamente notwendig, eher an pflanzliche Präparate (die allerdings auch Nebenwirkungen haben können) und vor allem Antidepressiva denken. Viele Antidepressiva wirken in niedriger Dosis schlafanstoßend, ohne Sucht zu erzeugen. In jedem Fall sollten Sie bei Schlafstörungen mit Ihrem behandelnden Arzt über geeignete Maßnahmen sprechen.
Den Schlaf, den man über Medikamente erzielt, kann man als »geborgten« Schlaf bezeichnen. Nach der Einnahme eines Schlafmittels nimmt anfangs die Gesamtschlafdauer für einige Zeit zu. Alle Schlafmittel verlieren nach längerem Gebrauch an Wirksamkeit (Toleranzentwicklung). Somit verbleiben eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten: entweder die Dosis zu steigern oder aber mit dem Medikament völlig aufzuhören. Setzt man das Präparat tatsächlich ab, schläft man in der Folge sehr schlecht oder gar nicht, weil der Körper es »verlernt« hat, ohne Medikamente zu schlafen. Oft entwickelt sich Angst davor, nicht ein- oder durchschlafen zu können. Aus dieser Angst heraus, die selbst wieder einen gesunden, nicht »geborgten« Schlaf verhindert, wird schließlich in vielen Fällen wiederum zum Schlafmittel gegriffen. Dies bedeutet: Je länger jemand Schlafmittel einnimmt, desto zwangsläufiger entwickelt sich – ähnlich wie beim Alkohol – eine körperliche und psychische Abhängigkeit von diesem Mittel.
Warum sind Schmerzmittel gefährlich?
Schmerzen sind nicht immer ein Symptom für eine organische Krankheit, sondern können auch dringende Alarmzeichen für seelische Probleme, wie z. B. Partnerkonflikte, Überforderungen im Beruf usw. sein. Es ist deshalb in jedem Falle erforderlich, ärztlichen Rat einzuholen. Geradezu unverantwortlich ist es, Schmerzen in Eigenbehandlung bekämpfen zu wollen, vor allem über längere Zeit. Viele Schmerzmittel haben gefährliche Nebenwirkungen, die je nach Zusammensetzung des jeweiligen Medikaments unterschiedlich sind. So können z. B. bei lang andauerndem Gebrauch bestimmter Mittel Blutbildveränderungen und Nierenschädigungen auftreten. Hinzu kommt, dass diese Medikamente häufig kombiniert sind mit Wirkstoffen, welche die Stimmung verbessern. Gerade dieser angenehmen Wirkung wegen werden Schmerzmittel häufig über längere Zeit eingenommen. Es kommt auch hier zur Abhängigkeit.
Schmerzmittel sollen grundsätzlich nur
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