Wenn Alkohol zum Problem wird

Ultraschalluntersuchungen (Sonographie) des Bauchraums darstellen. In Folge der Verfettung fällt die Funktionsfähigkeit der Leber ab.
    Die Leberverfettung lässt sich in vielen Fällen auch durch bestimmte Blutuntersuchungen (Veränderungen der sogenannten Leberwerte) erkennen. Bei Alkoholabstinenz ist eine Rückbildung der Leberverfettung und auch der erhöhten Leberwerte zu erwarten. Damit einhergehen muss in jedem Fall eine Behandlung von Alkoholmissbrauch oder Abhängigkeit.
Leberentzündung (Hepatitis) und Leberzirrhose
    Eine schwerwiegendere und gefährlichere Schädigung stel die alkoholbedingte Leberentzündung (Hepatitis) dar. Hie kommt es zu entzündlichen Veränderungen am Lebergewe be. Auch treten erhebliche klinische Krankheitserscheinungen, Verdauungsstörungen und Gelbsucht auf. Die Leberentzündung kann zur Leberzirrhose führen. Besonders gefährde sind Patienten, die auch schon an einer Virus-Hepatitis gelitten haben. Therapeutisch kommt neben der Alkoholabstinenz auch die Gabe von Corticosteroiden und der Ausgleich von Mangelzuständen infrage.
    INFO
    Alkoholmissbrauch fördert verschiedene Krebserkrankungen
    Mittlerweile existieren zahlreiche Untersuchungen zur Frage des Krebsrisikos bei Alkoholmissbrauch. Hier spielt die Wirkung von Alkohol als Zellgift eine große Rolle, aber auch ein häufig gleichzeitig vorliegender Nikotinkonsum sowie Mangelernährungen, aber auch andere Faktoren. Gesichert ist eine erheblich höhere Rate für Zungen- und Rachenkrebs, Leberkrebs, Speiseröhrenkrebs, Lungenkrebs sowie Bauchspeicheldrüsenkrebs, aber auch Brustkrebs (bei Frauen) sowie Dickdarmkrebs.
    Eine Leberzirrhose ist die mit Abstand häufigste Todesursache bei Alkoholkranken. Bei dieser Störung, die oft chronisch verläuft und immer weiter fortschreiten kann, selbst wenn der Alkoholkonsum eingestellt wurde, wird das Lebergewebe durch Bindegewebe ersetzt. Vereinfacht gesagt, vernarbt das geschädigte Lebergewebe. Typische Symptome der Leberzirrhose, insbesondere im Spätstadium, sind Völlegefühl, starke Blähungen, schließlich Wassersucht (Aszites) und Ausweitung der Blutgefäße an der Speiseröhre (Ösophagusvarizen), die lebensgefährliche Blutungen verursachen können. Durch den Ausfall der Leber als Stoffwechselorgan sind zahlreiche Körperfunktionen beeinträchtigt. So kann es z. B. zu schweren Bluteiweißveränderungen und Gerinnungsstörungen kommen. In ausgeprägten Fällen kann auch das Gehirn geschädigt werden (hepatische Enzephalopathie).
Welche Schäden entstehen im Verdauungstrakt?
    Durch lang andauernden Konsum alkoholischer Getränke kommt es häufig zu einer Schädigung der Magenschleimhaut (Gastritis), die sogar zu Magenblutungen mit Bluterbrechen führen kann.
    Früher ging man davon aus, dass vor allem hochprozentige alkoholische Getränke (Schnaps) die Magenschleimhaut schädigen. Heute weiß man, dass insbesondere Bier und Weißwein die Sekretion der Magensäure stimulieren. Typische Symptome der Magenschleimhautentzündung sind Magenschmerzen, Völlegefühl, Brechreiz und Appetitlosigkeit. Gesichert wird die Diagnose durch eine Magenspiegelung. Diese ist auch deswegen notwendig, weil man mittlerweile weiß, dass bei Magengeschwüren ein bestimmtes Bakterium (Helicobacter pylori) eine große Rolle spielt. Man kann diese Infektion mit Antibiotika gut behandeln.
Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis)
    Zu den besonders gefährlichen Folgen von Alkoholismus gehört auch die Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis). Sie ist bei Alkoholkranken besonders häufig. Neben dem Konsum alkoholischer Getränke spielt auch eine Fehlernährung (viel Fett und Eiweiß) eine Rolle. Manche Bauchspeicheldrüsenentzündungen verlaufen unbemerkt, in den meisten Fällen bestehen aber starke Schmerzen im Oberbauch, die mit Verdauungsstörungen und Durchfällen verbunden sind. Im Blutbild findet sich eine typische Erhöhung der Pankreasenzyme (Amylase, Lipase). Eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung kann eine lebensbedrohliche Erkrankung sein.
Andere Störungen im Verdauungstrakt
    Generell schädigt Alkohol, insbesondere höherprozentige alkoholische Getränke, die Schleimhaut im gesamten oberen Verdauungstrakt. So kann es im Bereich der Mundhöhle zu verschiedenen Entzündungen kommen, ebenso in der Speiseröhre. Auch die Krebsrate ist im oberen Verdauungstrakt bei Alkoholkranken erhöht. Relativ häufig findet sichbei Alkoholkranken auch eine Störung der Beweglichkeit der