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Wenn die Liebe erwacht

Wenn die Liebe erwacht

Titel: Wenn die Liebe erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Pershwick eingesperrt zu sein und zuzusehen, wie ihre Leute für das kleinste Vergehen aufgehängt werden. Ich werde diesem Ärger ein Ende bereiten.«
    »Und was ist mit Lady Amelia?« murmelte Thorpe.
    Rolfe sah ihn finster an. »Sie ist aus freier Entscheidung hergekommen. Wenn sie fortzugehen wünscht, dann sei dem so. Aber wenn sie bleiben will, ist sie mir willkommen. Wenn ich mir eine Frau nehme, wird das nichts an meinen sonstigen Gefühlen ändern. Zumindest nicht, wenn ich Lady Leonie heirate. Nichts verpflichtet mich, ihr zu Gefallen zu sein, nicht nach allem, was sie getan hat. Sie wird mir in das, was ich tue, nichts dreinzureden haben.«
    Thorpe schüttelte den Kopf. Er konnte nur hoffen, daß Rolfe, wenn er darüber schlief, am nächsten Morgen wieder bei Sinnen sein würde.

4. KAPITEL

    Rolfe lief im Vorzimmer des Königs auf und ab. Es war gnädig von Heinrich, ihn gleich zu empfangen, aber Rolfe haßte es, jemanden um einen Gefallen zu bitten, selbst dann, wenn das, was er erbat, Heinrich nicht mehr als Worte auf Pergament kosten würde. Und er liebte es, sich gefällig zu erweisen. Rolfes neuer Status als einer der Pairs Heinrichs war eine solche Gefälligkeit gewesen, die er Rolfe bei seinem letzten Aufenthalt in London im Rahmen einer freundschaftlichen Unterhaltung ohne jede Vorwarnung erwiesen hatte. Ihr Gespräch war ganz unerwartet auf die Ländereien von Kempston gekommen, und Heinrich hatte Rolfe gefragt, ob er sie haben wolle.
    Heinrich hatte Rolfe schon längst dafür belohnen wollen, daß er seinem unehelichen Sohn Geoffrey das Leben gerettet hatte. Bis dahin hatte Rolfe alle seine Angebote abgelehnt und beharrlich daran festgehalten, es sei nur seine Pflicht gewesen, für die Sicherheit von Heinrichs Sohn zu sorgen. Es war wahrhaftig nicht das erste Mal gewesen, daß Rolfe Henry geholfen hatte. Dennoch war Heinrich überrascht, als Rolfe sein Angebot annahm, denn Kempston war in Wirklichkeit keine Belohnung und mußte unter großen Mühen eingenommen werden. Als Rolfe endlich Interesse daran zeigte, sich seßhaft zu machen, bot er ihm augenblicklich etwas Besseres an. »Vielleicht ein Besitz, der deiner Heimat näher liegt? Das ließe sich machen …«
    Rolfe hob eine Hand, um ihn zu unterbrechen, ehe der König ihn noch mehr in Versuchung führen konnte. »Was mir an Kempston gefällt, ist die Herausforderung, Mylord. Ich könnte mir so viele Ländereien in der Gascogne kaufen, wie ich will, aber ich sehe sie nicht mehr als meine Heimat an, und ich will auch kein Land, das ich mir nicht selbst verdienen kann. Ich werde Kempston einnehmen und Ihnen dafür danken.«
    »Mir danken?« Heinrich wirkte verlegen. »Ich bin es, der dir danken muß, denn ich hätte nur sehr ungern ein Heer bezahlt, um Kempston einzunehmen. Jetzt kostet es mich nichts, und ich habe einen Mann, auf den Verlaß ist und von dem ich weiß, daß er die Gesetzlosigkeit in dieser Gegend eindämmen wird. Du erweist mir einen Dienst, Rolfe, und so wollte ich dich nicht für all deine Dienste entlohnen. Was kann ich dir sonst noch geben? Eine Frau, die große Ländereien in die Ehe mitbringt?«
    »Nein, Mylord.« Rolfe lachte. »Lassen Sie mich Kempston einnehmen, ehe ich mir Gedanken über eine Eheschließung mache.«
    Ironischerweise war der Grund, aus dem Rolfe jetzt hier war und im Vorzimmer unruhig auf und ab lief, ausgerechnet eine Frau. Seine Werbung um Leonie von Montwyn war rundheraus abgewiesen worden.
    Es gab andere Möglichkeiten als eine Eheschließung, um die Schwierigkeiten zu beenden, das wußte er sehr gut. Er konnte jederzeit mehr Männer einstellen, die an den Grenzen seines Landes patrouillierten und Leonies Leibeigene fernhielten, bis Kempston eingenommen und befestigt war. Aber die Kosten würden verflucht hoch sein, wenn er genügend Männer einstellte, um das gesamte Gebiet abzuschreiten.
    »Der Teufel soll mich holen, sie wird mir kein noch größeres Loch in den Geldbeutel reißen, als sie es ohnehin schon getan hat!« explodierte Rolfe lautstark und stellte dann verlegen fest, daß Heinrich den Raum betreten hatte.
    »Wer wird dir kein Loch in deinen Geldbeutel reißen?« fragte der König lachend, als er auf ihn zukam. »Lady Amelia? Hast du sie mitgebracht?«
    »Nein, Mylord. Sie ist auf dem Lande«, erwiderte Rolfe, dem diese Fragen ungelegen kamen.
    Er fühlte sich in Gegenwart des Königs nie unbefangen. Rolfe war der bei weitem Größere und Kräftigere, aber Heinrich war König von

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