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WENN DIE LUST ENTLAMMT

WENN DIE LUST ENTLAMMT

Titel: WENN DIE LUST ENTLAMMT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLINE CROSS
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abgelehnt, wenn du gewusst hättest, dass ich etwas damit zu tun hatte?“
    „Das ist nicht der Punkt!“
    „Doch, natürlich.“ Er löste seine Krawatte, als würde er keine Luft bekommen. „Ich habe dir nur den Zugang verschafft, Mallory. Alles andere hast du dir ganz allein erarbeitet.“
    „Okay, Gabriel. Sagen wir einfach mal, dass du recht hast. Wenn ich mir sowieso nicht leisten konnte, den Job abzulehnen, wie du mir eben so arrogant klargemacht hast, warum hast du mich dann angelogen? Ich werde dir sagen, warum. Weil du die ganze Zeit gewusst hast, dass es falsch war, das alles hinter meinem Rücken zu machen.“
    „Lieber Himmel!“ Er fuhr sich ungeduldig mit der Hand durch das dunkle Haar. „Könntest du vielleicht nur für eine Minute vernünftig sein? Ich habe versucht, dir gegenüber offen zu sein, aber du wolltest es nicht. Was sollte ich also tun? Dir den Rücken zukehren, einfach weggehen und dich in dem rattenverseuchten kleinen Loch zurücklassen,wo du schon seit drei Monaten keine Miete gezahlt hattest?“
    „Woher weißt du, dass ich … Oh, mein Gott.“ Sie presste eine plötzlich zitternde Hand an die Brust und starrte Gabriel entsetzt an. „Oh, mein Gott. Ich hätte wissen müssen, dass es zu gut war, um wahr zu sein. Es hat nie einen Cousin Ivan gegeben, nicht wahr? Das warst du. Die ganze Zeit über warst du das!“
    Sein Schweigen sprach Bände, und dann fing er auf einmal an, nervös auf und ab zu laufen. „Ja, stimmt, verdammt noch mal!“ Er machte wieder kehrt und blieb vor ihr stehen. „Ich habe dafür gesorgt, dass du das Geld bekommst. So wie ich dafür sorgte, dass du den Job bekamst. Aber was du auch glaubst, es ging mir nie darum, dich zu kontrollieren. Ich gebe zu, dass ich es dir hätte sagen sollen … und ich hätte es schon längst tun sollen.“
    „Warum hast du es dann nicht getan?“
    „Zu deinem eigenen Besten, selbst wenn das jetzt komisch klingt. Als wir uns näher kennenlernten, wusste ich, dass du mein Verhalten nicht so leicht akzeptieren würdest. Also beschloss ich abzuwarten, um dir nicht den heutigen Abend zu verderben.“
    In diesem Moment verlor sie den letzten Rest der Kontrolle über sich. „Hörst du dir eigentlich zu? Du hast gewusst, du hast beschlossen. Du dachtest, es wäre besser, mir die harte Wahrheit zu ersparen.“ Heiße Wut schnürte ihr die Kehle zu. „Wirklich, Gabriel … du bist genau wie mein Vater!“
    Er wurde leichenblass.
    Und plötzlich war ihre Wut verraucht, und sie fühlte nur noch tiefe Trauer um etwas, das sie für möglich gehalten und das sie jetzt verloren hatte. Aber ein winziger Funken Stolz war noch in ihr, und sie wollte lieber sterben als zuzugeben, dass ihr das Herz brach.
    „Welches Band auch immer zwischen uns bestanden haben mag, es ist zerrissen. Ich will dich nicht wiedersehen. Ich will dich nicht hören. Ich will nur, dass du mich zufrieden lässt. Hörst du, Gabriel? Lass mich gefälligst zufrieden.“
    Und damit drehte sie sich um, öffnete die Tür zum Flur, raffte den Rock ihres Kleides und floh vor Gabriel, ohne darauf zu achten, wer sie sah, oder sich darum zu kümmern, was die Leute denken mochten. Nichts war ihr im Moment gleichgültiger. Sie lief durch die Lobby, war gleich darauf auf der Straße und raste die Auffahrt hinunter. Nur ein Gedanke trieb sie an – so viel Abstand wie möglich zwischen sich und Gabriel zu bringen.
    Erst Minuten später fiel ihr auf, dass sie keine Handtasche dabeihatte.
    Andererseits hättest du damit auch nicht viel anfangen können, dachte sie mit einem hysterischen kleinen Kichern und verlangsamte ihren Schritt, um zu Atem zu kommen. Die zehn Dollar, die sie in ihrer Handtasche hatte, würden nicht einmal für eine Taxifahrt zu Gabriels Haus reichen. Und selbst wenn sie mit dem Bus fahren würde, würde sie über eine Stunde brauchen, bis sie ankam.
    Gabriel würde dann sicher schon auf sie warten. Und selbst wenn sie Glück hatte und er nicht zu Hause war, was dann? Sollte sie ihre Sachen packen, ein Taxi rufen und in ein Hotel ziehen, wo er bei seinen Mitteln keine Mühe haben würde, sie zu finden, wenn er wollte? Sie müsste ja wahnsinnig sein, zu glauben, dass er sie wirklich zufrieden lassen würde.
    Aber wo sollte sie hin? Was für eine andere Wahl blieb ihr?
    Sie wusste es einfach nicht. Und sie konnte auch nicht klar denken. Sie wusste nur, dass sie nicht hierbleiben konnte. Tränen liefen ihr über die Wangen, und sie beschleunigtewieder ihre

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