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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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dürftigen Rohstoffquellen der Erde reichten dann nicht mehr aus, die Schiffe zu versorgen. Die langen Reisen zehrten zuviel Energie auf. Die Erde verwertete ihre Kohle, ihr Uran immer rationeller, aber beides war nur begrenzt vorhanden.
    Multivac lernte jedoch langsam, tiefere Fragen gründlicher zu beantworten, und am 14. Mai 2061 wurde Wirklichkeit, was nur Theorie gewesen war.
    Die Sonnenenergie wurde gespeichert, umgewandelt und vom gesamten Planeten direkt verwendet. Die ganze Erde löschte brennende Kohle, hielt die Spaltung des Urans an und legte den Schalter um, der alles an eine kleine Station anschloß, die einen Durchmesser von eineinhalb Kilometern hatte und in halber Mondentfernung die Erde umkreiste. Die ganze Erde lief nun mit Sonnenkraft.
    Sieben Tage hatten nicht genügt, um der Herrlichkeit etwas von ihrem Glanz zu nehmen, und Adell und Lupov war es schließlich gelungen, der öffentlichen Veranstaltung zu entfliehen und sich in der Stille der unterirdischen Zimmer zu treffen, wo sie niemand suchen würde, wo Teile des mächtigen, eingegrabenen Körpers von Multivac zu sehen waren. Multivac war ohne Bedienung, lief vor sich hin, sortierte mit zufriedenem Klicken Daten und hatte die Ruhepause auch verdient. Die Jungs waren ganz dieser Meinung. Sie hatten eigentlich nicht die Absicht gehabt, sie zu stören.
    Sie hatten eine Flasche mitgebracht und wollten sich im Augenblick nur gemeinsam mit Hilfe der Flasche entspannen.
    »Verblüffend, wenn man es sich überlegt«, sagte Adell. Sein breites Gesicht zeigte Spuren von Müdigkeit, und er rührte mit einem Glasstab langsam sein Getränk um und sah sich die Eiswürfel an, die sich schwerfällig streiften. »Die ganze Energie, die wir wahrscheinlich immer frei verwenden können. Wenn wir wollen, können wir genug Energie abzapfen, um die ganze Erde zu einem großen Tropfen von flüssigem Eisen zusammenzuschmelzen, und uns würde die Energie nie fehlen, die dabei verbraucht würde. All die Energie, die wir nur brauchen können, für immer und ewig.«
    Lupov legte den Kopf zur Seite. Das machte er aus Angewohnheit immer, wenn er widersprechen wollte, und jetzt wollte er widersprechen, zum Teil auch, weil er Gläser und Eis hatte tragen müssen. »Für immer und ewig nicht«, sagte er.
    »Ach, zum Teufel, beinahe für immer. Bis sich die Sonne erschöpft, Bert.«
    »Das ist nicht für immer.«
    »Also schön. Milliarden von Jahren. Vielleicht zwanzig Milliarden. Bist du zufrieden?«
    Lupov fuhr sich mit den Finger durch das sich lichtende Haar, als wolle er sich davon überzeugen, daß noch welches vorhanden war und nippte leicht an seinem Getränk. »Zwanzig Milliarden Jahre ist nicht für immer und ewig.«
    »Na, solange wir leben, wird sie wohl reichen.«
    »Kohle und Uran aber auch.«
    »Na schön, aber jetzt können wir jedes einzelne Raumschiff an die Sonnenstation dranhängen, und es kann eine Million mal zum Pluto und zurück ohne Treibstoffsorgen. Mit Kohle und Uran schaffst du das nicht. Kannst ja Multivac fragen, wenn du mir nicht glaubst.«
    »Da brauch' ich Multivac nicht zu fragen. Ich weiß das.«
    »Dann hör auf damit, das schlechtzumachen, was Multivac für uns getan hat«, sagte Adell und wurde wütend. »Hat's schon gutgemacht.«
    »Wer streitet es denn ab? Ich sage nur, daß die Sonne nicht ewig reicht. Mehr sag' ich gar nicht. Für zwanzig Milliarden Jahre sind wir in Sicherheit. Aber was dann?« Lupov streckte seinem Gegenüber einen leicht zitternden Zeigefinger entgegen. »Und sag bloß nicht, daß wir dann auf eine andere Sonne umschalten.«
    Eine Weile herrschte Ruhe. Adell führte nur gelegentlich sein Glas an die Lippen, und Lupov fielen langsam die Augen zu.
    Dann riß Lupov die Augen auf. »Du denkst dir doch, daß wir auf eine andere Sonne umschalten, wenn unsere fertig ist?«
    »Ich denke gar nichts.«
    »Klar denkst du das. Du bist schwach in Logik, das ist das Problem mit dir. Du bist wie der Kerl in der Geschichte, der plötzlich von einem Regenguß überrascht wurde, in ein Wäldchen rannte und sich unter einen Baum stellte. Weißt du, er machte sich keine Sorgen, weil er meinte, wenn ein Baum ganz durchnäßt wäre, würde er sich einfach unter einen anderen stellen.«
    »Versteh' schon«, sagte Adell. »Brauchst nicht zu schreien. Wenn die Sonne fertig ist, werden die anderen Sterne auch weg sein.«
    »Das werden sie sein, verdammt noch mal«, murmelte Lupov. »Es fing alles mit der kosmischen Urexplosion an, was immer

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