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Wenn die Sterne verlöschen

Wenn die Sterne verlöschen

Titel: Wenn die Sterne verlöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Asimov
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»AC, ist das das Ende? Kann dieses Chaos nicht noch einmal in ein Universum umgekehrt werden? Kann das nicht gemacht werden?«
    AC sagte: »BIS JETZT REICHEN DIE DATEN NOCH IMMER NICHT FÜR EINE SINNVOLLE ANTWORT AUS.«
    Der letzte Geist des Menschen verschmolz, und es gab nur AC – und zwar im Hyperraum.
     
    Materie und Energie hatten ihr Ende gefunden, und mit ihnen Raum und Zeit. Selbst das AC existierte nur wegen der einen letzten Frage, die es seit der Zeit nie beantwortet hatte, als vor zehn Billionen Jahren ein halb betrunkener Computerfachmann einem Computer die Frage gestellt hatte, der, verglichen mit dem AC, viel weniger war als ein Mensch, verglichen mit dem Menschen.
    Alle anderen Fragen waren beantwortet worden, und bis diese letzte Frage nicht beantwortet war, mochte das AC seine Bewußtheit nicht aufgeben.
    Alle zusammengetragenen Daten waren endgültig geworden. Es gab nichts mehr zusammenzutragen.
    Aber alle zusammengetragenen Daten mußten noch vollständig miteinander in Beziehung gesetzt werden und in alle möglichen Verhältnisse gebracht werden.
    Damit wurde ein zeitloser Zwischenraum zugebracht.
    Und dann begab sich, daß AC lernte, wie die Richtung der Entropie umgekehrt werden konnte.
    Aber jetzt gab es keinen Menschen mehr, dem AC die Antwort auf die letzte Frage mitteilen konnte. Es machte nichts. Die Antwort würde es durch ihr Beispiel zeigen und auch dafür Sorge tragen.
    Einen weiteren zeitlosen Zwischenraum hindurch dachte AC nach, wie es am besten zu machen sei. AC stellte sorgfältig einen Plan auf.
    Die Bewußtheit des AC umfaßte alles, was einst ein Universum gewesen war und schwebte über dem, was jetzt Chaos war. Es mußte Schritt für Schritt getan werden.
    Und AC sprach: »ES WERDE LICHT!«
    Und es ward Licht ...
     

 
Das Chronoskop
     
    Arnold Potterley, Ph. D., war Professor der Alten Geschichte. Das war für sich genommen nicht gefährlich. An der Tatsache, daß er wie ein Professor der Alten Geschichte aussah, lag es, daß sich die Welt so änderte, wie es sich niemand je hätte träumen lassen.
    Thaddeus Araman, der Leiter der Abteilung Chronoskopie, hätte vielleicht die richtigen Schritte unternommen, wenn Dr. Potterley ein großes, eckiges Kinn, blitzende Augen, Adlernase und breite Schultern gehabt hätte.
    Aber so sah sich Thaddeus Araman hinter seinem Schreibtisch einer wohlerzogenen Person gegenüber, deren matte blaue Augen ihn über eine flache Knopfnase hinweg wehmütig anblickten, deren kleine, ordentlich gekleidete Gestalt die reine Sanftmut darzustellen schien, angefangen vom schütter werdenden braunen Haar bis zu den ordentlich geputzten Schuhen, die die zurückhaltend bürgerliche Aufmachung vollendeten.
    Araman sagte zuvorkommend: »Und was kann ich jetzt für Sie tun, Dr. Potterley?«
    Dr. Potterley entgegnete mit leiser Stimme: »Mr. Araman, ich bin zu Ihnen gekommen, weil Sie in der Chronoskopie der oberste Mann sind.«
    Araman lächelte. »Nicht ganz. Über mir ist der Weltkommissar für Forschung, und über dem ist der Generalsekretär der Vereinten Nationen. Und über beiden stehen natürlich die souveränen Völker der Erde.«
    Dr. Potterley schüttelte den Kopf. »Die interessieren sich nicht für Chronoskopie. Sir, ich bin zu Ihnen gekommen, weil ich seit zwei Jahren versuche, im Zusammenhang mit meinen Forschungen über das alte Karthago die Genehmigung für etwas Zeitschau, ich meine Chronoskopie, zu erhalten. Ich kann diese Genehmigung nicht bekommen. Meine Forschungszuschüsse sind in bester Ordnung. Meine intellektuellen Bemühungen zeigen keinerlei Regelwidrigkeiten und doch ...«
    »Ich bin sicher, daß von Regelwidrigkeit gar nicht die Rede sein kann«, besänftigte ihn Araman. Er blätterte in den dünnen reproduzierten Seiten der Akte, auf der Potterleys Name stand. Sie war von Multivac hergestellt worden, in dessen riesigem analogem Geist alle Unterlagen der Abteilung ruhten. Wenn das hier vorüber war, konnten die Seiten vernichtet und dann bei Bedarf in Minutenschnelle wieder hergestellt werden.
    Und während Araman die Seiten umblätterte, sprach Dr. Potterley mit leiser, monotoner Stimme weiter.
    Der Historiker sagte: »Ich muß Ihnen erklären, warum es sich bei meinem Problem um ein sehr wichtiges handelt. In Karthago hatte der antike Handelsgeist seinen Höhepunkt erreicht. Das vorrömische Karthago hatte in der Antike die größte Ähnlichkeit mit dem voratomaren Amerika, wenigstens, was seine Neigung zu Handel,

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