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Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Titel: Wenn die Turmuhr 13 schlägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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unserem Wagen. Er hat uns eine Pistole vor die Nase gehalten und uns gezwungen, auszusteigen“, berichtete Axel.
    „Anschließend hat er uns etwas zugeflüstert“, setzte Lilo fort. „Haltet euch da raus. Laßt euch das eine Lehre sein... oder so ähnlich. Plötzlich ist hinter uns der Deckel eines stehenden Sarges aufgeflogen. Der Mann mit dem Narbengesicht hat uns hineingestoßen und den Deckel zugeknallt. Von außen muß er ihn dann irgendwie verriegelt haben. Es war auf jeden Fall die Hölle! Der Sarg hat sich nicht mehr geöffnet, wenn ein Wagen vorbeigefahren ist. Das Skelett hat aber trotzdem mit seinen Plastik-Knochen-Händen gewackelt und mir jedesmal eines auf den Schädel gegeben... Auaaaa...“ stöhnte Lieselotte.
    „Und wie ist euch dann die Flucht geglückt?“ fragte Poppi.
    „Keine Ahnung. Kurz nachdem wir mit euch gefunkt haben, ist der Deckel aufgesprungen. Entweder haben wir den Mechanismus durch Zufall gefunden, oder es hat uns jemand freigelassen. Wir sind hinausgeschlüpft und haben dann gleich neben dem Sarg eine Tür entdeckt, die ins Freie führte. Und jetzt sind wir da! Zum Glück!“ schloß Axel den Bericht.
    „He, Mike, hast du gerade vorhin vier Kinder hier herumstreunen gesehen?“ sagte eine tiefe, rauhe Stimme zum Mann in der Würstchenbude.
    Die Knickerbocker-Bande duckte sich so tief wie möglich hinter den Büschen.
    „Hier sind hunderte Kinder“, knurrte der Würstelmann.
    „Das eine Mädchen trägt lange, blonde Zöpfe und hat einen Jungen mit einer Sportkappe im Schlepptau. So ein kleiner Schrumpfknopf ist das, weißt du“, beschrieb die Stimme die Gesuchten. Er war also hinter Lilo und Axel her.
    Der Junge schäumte innerlich vor Wut über den „Schrumpfknopf“!
    Nun konnte sich der Wurstverkäufer erinnern. „Waren vorhin da... die beiden... mit noch zwei anderen... sind aber schon wieder weg. Keine Ahnung wohin. Wieso?“
    „Haben etwas verloren. Geldtasche... Falls du sie siehst, sag ihnen, sie sollen zum Wohnwagen von Fredo kommen.“
    Axel hob sich etwas und spähte über den Rand des Gebüsches. Einige Schritte entfernt konnte er einen breiten Rücken sehen. Er gehörte zweifellos dem Muskelmann.
    „Die suchen uns“, flüsterte Poppi aufgeregt und ängstlich. „Ich will sofort heim!“
    Damit war Lilo nicht einverstanden. „Nein, jetzt sind wir endlich nahe an der Lösung. Jetzt will ich mehr wissen. Axel und ich,... wir schleichen zum Wohnwagen dieses Fredo... Ihr wartet hier. Das Funkgerät schalten wir auf ,Sprechen’. So könnt ihr alles mithören. Falls wir in Gefahr kommen sollten, holt sofort die Polizei.“
    Poppi und Dominik waren einverstanden. Auf diese Art schien ihnen die ganze Sache nicht allzu gefährlich zu sein. Sollten sie sich täuschen...?

Dunkle Pläne
    „Fredo, der Mann, der heute weiß, was morgen sein wird!“ war mit violetter Farbe auf einen alten Wohnwagen gepinselt.
    Lilo und Axel hockten hinter einem Lastwagen, ungefähr fünf Meter entfernt vom Wohnwagen. Sie ließen das rollende Haus des Hellsehers nicht aus den Augen.
    Es war – da gab es keinen Zweifel – jemand drinnen. Das verriet ihnen ein leichtes Zittern, das ab und zu den Wagen bewegte.
    „Da kommen der Muskelmann und der Mann mit dem Narbengesicht. Sie gehen auch zu Fredo. Wenn sie drinnen sind, schleichen wir näher heran“, flüsterte Lilo Axel zu.
    Gesagt – getan.
    Kurz darauf kauerten die beiden an der Hinterwand des Wohnwagens. Das Fenster war ein wenig ausgeklappt, und obwohl die drei im Inneren nur leise redeten, konnten die beiden Knickerbocker heraußen fast jedes Wort verstehen.
    „Wieso hast du die vier nicht schnappen können?“ fragte eine tiefe, weiche Stimme mit strengem Unterton.
    „Ich hatte zwei, und die sind wieder entwischt. Keine Ahnung, wie... Und jetzt sind alle vier weg... Ich habe gesehen, wie sie den Platz verlassen haben“, verteidigte sich der Mann im blauen Overall.
    „Wieso lügt er plötzlich?“ überlegte Lieselotte. Sie konnte den Gedanken aber nicht weiterverfolgen, denn im Wohnwagen krachte es.
    Jemand hatte mit der Faust auf eine Tischplatte geschlagen.
    „Diese Gören dürfen uns nicht dazwischenfunken“, brüllte eine dritte Stimme, die zweifellos dem Muskelprotz gehörte.
    „Laß meine Einrichtung stehen“, sagte die tiefe Stimme beschwichtigend. „Überdies sind wir schon morgen abend über alle Berge. Wenn alles klappt... Der Schwarze Mönch hat von einem neuen Plan gesprochen, wie wir das Zeug ins

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