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Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Wenn die Turmuhr 13 schlägt

Titel: Wenn die Turmuhr 13 schlägt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezina
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sich eng an Dominik, der wie ein Held seinen Arm um ihre Schultern gelegt hatte. Allerdings tat er das vor allem deswegen, um sich selbst ein wenig festhalten zu können.
    Axel und Lilo versuchten, während der Fahrt irgend etwas Ungewöhnliches zu erspähen. Im Gewimmel von Zombies, Skeletten, Henkern, Hexen und Vampiren war das aber eine schwierige Aufgabe.
    Die Fahrt führte die Knickerbocker-Freunde immer höher hinauf in die oberen Stockwerke des Geisterschlosses. Plötzlich machte der Wagen von Lieselotte und Axel eine schnelle Drehung nach links, und sie rasten auf einen Spiegel zu. Lilo schrie leise auf.
    In allerletzter Sekunde schwenkte der Spiegel zur Seite. Dahinter kam eine flache Strecke, die an gemalten Riesenspinnen-Netzen vorbeiführte. Feuchte, dünne Tücher, die Spinnweben darstellen sollten, streiften über die Gesichter der Kinder. Mit einem leichten Ruck blieb die Geisterbahn plötzlich stehen.
    „Oh nein“, stöhnte Poppi, die sich mit Dominik noch ein Stück vor dem Spiegel befand. Neben ihr – zum Greifen nahe – hatte ein buckliger Mann seinen Hut samt Kopf abgenommen. Wie eine Fahne schwenkte er beides durch die Luft. Poppi konnte nicht hinschauen. Irgendwo vor dem Wagen der jüngeren Knickerbocker-Kumpel waren Schritte und ein Zischen zu hören. Dann wurde die Fahrt fortgesetzt.
    Zwei Minuten später standen Dominik und Poppi wieder im Freien.
    „Das verstehe ich nicht...“ murmelte der Junge. „Wollen sie uns reinlegen, oder was?“
    „Was hast du?“ erkundigte sich Poppi.
    „Axel und Lilo... sie waren im Wagen vor uns, sind aber nicht hier. Lieselotte wird doch nicht wieder durchgedreht haben und während der Fahrt ausgestiegen sein“, fiel Dominik ein. Er blickte Poppi ernst an. „Eigentlich... sollten wir nachschauen gehen.“
    Das Mädchen winkte ab. „Das kannst du allein machen. Ohne mich...“
    „Die Funkgeräte“, rief Dominik plötzlich. „Axel hat doch einen Apparat bei sich!“
    „Ja genau“, stimmte ihm Poppi zu. „Und ich habe den zweiten. Da...!“ Mit diesen Worten zog sie das Gerät unter ihrer Jacke hervor.
    „Damit werden wir Axel anfunken“, beschloß der Junge.
    Seine Knickerbocker-Freundin war von dieser Idee begeistert. Damit sie aber bestimmt niemand beobachten oder belauschen konnte, verzogen sich die beiden Junior-Detektive hinter den Toilettenwagen.
    Dominik entdeckte einen blauen Knopf am Gerät, neben dem „Ruf stand. Er drückte darauf und rief ins Mikrofon: „Hier Dominik! Axel, bitte melden!“
    Es rauschte und kratzte, aber Antwort erhielt er keine. Also wiederholte er seinen Ruf.
    Abermals nichts.
    Dominik sah Poppi bekümmert an. „Ich fürchte, da ist etwas geschehen. Der Mann mit dem Narbengesicht... Vielleicht hat er den beiden etwas getan?“
    Poppi wollte sofort die Polizei verständigen. Dominik zögerte noch. Mittlerweile hatte er ein kribbeliges Gefühl im Daumen, weil er ständig die Ruf-Taste gedrückt hielt. Er ließ sie los und schüttelte seinen Finger aus. Da krachte es im Funkgerät.
    „Dominik! Dominik!“
    „Das ist Axel!“ jubelte Poppi.
    „Dominik, wir... wir sind eingesperrt... in einem Sarg... Hilfe! Neben dem Skelett... Ganz oben in der Geisterbahn. Wir kommen nicht heraus... Helft uns!“ krächzte Axels Stimme aus dem Funkgerät.
    Jetzt waren die beiden jüngeren Knickerbocker nicht mehr zu halten. Sie wagten es nicht, diese Aufgabe selbst zu übernehmen. Deshalb stürzten sie zum Eingang des Rummelplatzes, wo sie beim Herkommen einen Polizisten gesehen hatten.
    „Dominik“, meldete sich Axel plötzlich wieder über Funk. „Bleibt ruhig... Wir sind draußen... aus dem Sarg. Wir müssen jetzt nur den Ausgang aus der Geisterbahn finden. Sagt zu keinem Menschen etwas. Wir treffen uns bei der Würstelbude.“
    Poppi sah fragend an. Was sollte das?
     
    Sowohl Lieselotte als auch Axel waren ziemlich blaß, als sie bei der Würstchenbude eintrafen. Sie kauften sich etwas zu trinken und verzogen sich dann hinter ein paar Sträucher. Dort ließen sie sich ins Gras sinken.
    „Was war?“ Dominik platzte fast vor Neugier.
    „Ich habe geglaubt, ich muß ersticken.“ Axel atmete noch immer schwer.
    Lieselotte rieb sich dafür den Kopf. „Und ich weiß jetzt, wie ‚schlagkräftig’ ein mechanisches Plastik-Skelett sein kann.“
    „Aber wie seid ihr überhaupt in den Sarg gekommen?“ wollte Poppi wissen.
    „Als die Geisterbahn stehengeblieben ist, war plötzlich der Mann mit dem blauen Overall neben

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