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Wenn die Würfel fallen

Wenn die Würfel fallen

Titel: Wenn die Würfel fallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Zeit bei ihm drinnen.
Der Sheriff tobt — so habe ich ihn noch nie gesehen.«
    »Weswegen tobt er denn?« fragte
ich vorsichtig.
    »Hauptsächlich wegen Ihnen!«
sagte Annabelle mit aufmunternder Stimme. »Am besten gehen Sie gleich hinein.«
    »Ich glaube, ich verschwinde
lieber aus der Stadt«, sagte ich. »Ich komme morgen wieder; vielleicht hat er
sich bis dann ein bißchen beruhigt.«
    Ich hatte schon die Hälfte des
Weges zum Ausgang zurückgelegt, als ich hörte, wie hinter mir die Tür aufging.
»Wheeler!« brüllte Lavers. »Kommen Sie herein!«
    Ich ließ meine Absätze auf den
Fußboden sinken und drehte mich um.
    »Guten Tag, Sheriff«, sagte ich
heiter. »Ich wollte gerade...«
    »Kommen Sie rein!« donnerte er.
    Es schien, daß diese
Aufforderung keine Zweifel zuließ, und mir blieb keine andere Wahl. Ich betrat
sein Büro, und er knallte die Tür hinter mir zu. Polnik stand in
Habacht-Stellung auf der einen Seite des Raumes und blickte sorgenerfüllt.
    »Wo waren Sie?« schnarrte der
Sheriff, während er sich in den Sessel fallen ließ.
    »Ich unterhielt mich mit dem
Chefredakteur der Tribune , Sir«,
erklärte ich.
    »Damit Ihr Name auch todsicher
in die Zeitung kommt, was? Sie wußten doch schon heute
mittag , daß Fletchers und Torchs Restaurant-Alibi faul war.«
    »Jawohl, Sir.«
    »Warum gingen Sie dann nicht
mit Polnik, um die beiden festzunehmen, verdammt noch mal?«
    »Weswegen?«
    »Wegen Mordes, Sie Trottel!
Weshalb denn sonst?«
    Ich schloß meine Augen für eine
lange Sekunde, dann öffnete ich sie langsam. »Das haben wir doch nun schon
erlebt, Sir«, sagte ich verdrossen. »Selbst wenn ihr Alibi nicht hieb- und
stichfest ist, genügt das doch nicht für eine Festnahme.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß
ich nicht weiß, wovon ich rede?« fragte Lavers mit gefährlich leiser Stimme.
    »In diesem Falle — ja, Sir.«
    »Sehr interessant, Wheeler.
Vielleicht haben Sie einen besseren Vorschlag?«
    »Ich glaube, wir müssen
herausbringen, warum Fletcher und der Rest seiner Leute aus Las Vegas nach Pine
City kamen«, sagte ich. »Und ich glaube weiter, daß wir das nur erfahren
werden, wenn wir nach Las Vegas fahren.«
    »Ach so.« Seine Stimme war noch
immer sanft. »Und der Mann, der nach Las Vegas fahren soll, ist natürlich
Leutnant Wheeler.«
    »Ich hoffte, Sie würden meine Ansicht
teilen, Sir.«
    »Wir stecken mitten drin in der
Aufklärung eines Mordes«, sagte Lavers mit immer kräftiger werdender Betonung.
»Es mag für Sie ohne Bedeutung sein, Wheeler, daß die Ermordete meine Nichte
war, aber für mich nicht! Wir vertreten eine solide Sache gegen Fletcher, Sie
aber wollen nichts unternehmen. Nachdem Sie sich der Tatsache versichert haben,
daß Ihr Name in der Zeitung erscheinen wird, wollen Sie jetzt auch noch einen
bezahlten Urlaub in Las Vegas!«
    Seine Stimme war immer
durchdringender geworden und hatte mit den letzten Worten ihre größte
Lautstärke erreicht. Das Tintenfaß auf dem Schreibtisch bebte im Takt mit
Polnik. Ich zündete mir in aller Ruhe eine Zigarette an. Als ich diese
Beschäftigung beendet hatte, war das Gesicht des Sheriffs noch genauso rot wie
zuvor.
    »Auf meine Veranlassung wurden
Sie von der Mordabteilung zu meiner Dienststelle versetzt«, sagte er plötzlich
in normalem Tonfall. »Es wird nicht schwierig sein, Sie wieder dorthin
zurückzuschicken. Begleitet von einem Bericht, in dem ich empfehle, Sie zum
Sergeanten zu degradieren, wenn nicht überhaupt zur Verkehrspolizei zu
versetzen. Sie sind in der Mordabteilung nicht gerade beliebt, Wheeler!«
    »Nein, Sir«, sagte ich. »Aber
ich glaube, Sie sollten sich anhören, was Clinton H. Denny, Chefredakteur der Tribune , heute nachmittag geäußert hat.«
    »Ich schere mich einen Dreck um
das, was er geäußert hat!«
    »Sie sollten es aber doch
anhören, Sheriff«, sagte ich. Ich fuhr fort zu sprechen und erzählte es ihm,
bevor er Gelegenheit hatte, Luft zu holen.
    Als ich fertig war, herrschte
Mäuschenstille im Büro. Ich sah, wie Polnik ein grellbuntes Taschentuch aus der
Hosentasche zog und sich verstohlen das Gesicht abwischte.
    »Was, meinen Sie, wollte Denny
präzise damit sagen?« fragte Lavers ruhig. »Daß ich mit Fletcher eine
Vereinbarung traf, beide Augen zuzudrücken, während er ein Spielkasino
betreibt?«
    »Genau das, Sir.«
    »Dann dürfte ihn wohl Fletchers
Verhaftung auch in diesem Punkt auf andere Gedanken bringen, oder nicht,
Wheeler?«
    »Nein, Sir. Schließlich war es
Ihre Nichte,

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