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Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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können, denn der Verlust des Vaters bedrückte sie noch unbeschreiblich, und das Scheitern ihrer Ehe war ein peinlicher Klotz,
den sie hinter sich herschleppte. Da musste ihr das Leben einen weiteren Stoß versetzen.
    Es war ein furchtbares Jahr gewesen.
    Der Warnton ging ihr nun auf die Nerven, daher zog sie endlich den Schlüssel heraus. Sie brachte nur schwer die Energie auf, zum Haus zu gehen, obwohl die Nachtkälte ihr langsam in die Kleider drang. Sie wollte für die Freundin einfach nur fröhlich sein, aber das zu spielen schien ihr nun unendlich schwer.
    Da durchfuhr sie wie ein Blitz die Erinnerung an die Stimme ihres Vaters, streng und befehlend: Reiß dich zusammen, Seesternchen. Komm, lächle!
    Bei diesem Satz aus ihrer Kindheit sah sie ihn vor ihrem inneren Auge, wie sie ihn damals gesehen hatte - liebevoll und bestimmt. Wie auf seinen Befehl hin richtete sie sich nun auf und löste den Sicherheitsgurt.
    Auf dem Heimweg würde sie genügend Zeit haben, über die Dinge nachzudenken, die sie nicht ändern konnte. Selbst das größte Selbstmitleid würde ihren Vater nicht zurückbringen, und es würde auch nicht ändern, was in dem Artikel gestanden hatte und dass Cuppie am Montag beerdigt würde.
    Grace klappte den Innenspiegel herab, um ihr Make-up zu überprüfen. Die dunklen Ringe unter den Augen waren gut abgedeckt, doch der Lippenstift wirkte blass. Sie wühlte in ihrer Handtasche, fand ihn und legte frisch auf.
    Danach hielt sie inne und strich sich mit den Fingerspitzen über den Mund.
    Sie spürte immer noch seinen Kuss. Die Begegnung ihrer Lippen und Zungen hatte ihren gesamten Körper innerlich aufgewühlt und war ihr noch genauso gegenwärtig wie in dem Moment, als sie sich voneinander gelöst
hatten. Sie konnte einfach nicht vergessen, wie es war, so heftig an den harten Körper eines Fremden gerissen zu werden, wie er sie berührt und wie ihr Blut getost hatte. In dem dunklen Gang hatte sie zum ersten Mal Leidenschaft gespürt.
    Verstört klappte Grace den Spiegel wieder hoch.
    Es war schlimm, dass sie ihn nie wiedersehen würde. Sie hatte nicht die geringste Ahnung, wer er war oder woher er stammte, und sie wusste, wenn sie Fragen nach einem Mann wie ihm stellte, würde sofort das Gerede anfangen. Sie war immer noch verheiratet und gefährlich schön. Wilde Gerüchte waren das Allerletzte, was sie brauchte.
    Die entstanden ohnehin ständig von selbst.
    Jetzt war es nötig, sich zusammenzureißen, sich in das schöne Haus vor ihr zu schleppen und sich mit der Freundin zu freuen.
    Als Grace aus dem Wagen stieg, warf sie einen raschen Blick über die Schulter. Dann schnappte sie rasch die Vuitton-Taschen und eilte auf das Haus zu. Als sie die Veranda betrat, kam Carter Wessex schon mit ausgebreiteten Armen auf sie zu, um sie zu begrüßen.
    »Woody! Du hast es geschafft!«
    Grace ließ ihre Taschen fallen und umarmte die Freundin.
    »Hey! Wie geht es dir?«
    »Gut, sehr gut. Ich freue mich so, dich zu sehen.« Grace löste sich und lächelte die andere an.
    »Ach, wie toll du aussiehst! Aber das tust du ja immer.«
    Grace blickte an ihrem Chanel-Kostüm hinab. Sie konnte kaum abwarten, es sich vom Körper zu reißen, denn es erinnerte sie an die Polizeiwache.
    »Warum lassen wir nicht alles hier stehen und gehen erstmal
in die Küche.« Carter schob sich das dicke, dunkle Haar über die Schulter. »Hast du schon gegessen?«
    Grace’ Magen wand sich protestierend. »Ich habe keinen Hunger, aber ein Glas Wein wäre schön.«
    Oder zwei.
    »Na, davon haben wir reichlich«, erwiderte Carter und ging voran durch das Haus. »Ich bin so froh, dass du für das ganze Wochenende da sein wirst. Nick kommt heute Abend aus London nach Albany zurück und müsste in einer Stunde hier sein. Er freut sich darauf, dich ein bisschen besser kennen zu lernen.«
    »Ich mich auch. Auf diesen Riesenpartys, wo man sich begegnet, kommt man sich ja kaum näher.«
    Carter lachte. »Und genau aus dem Grund habe ich sie aufgegeben.«
    Sie ließen sich an einem rustikalen Eichentisch in der Küche nieder, einen Teller mit Obst und Käse zwischen sich. Grace hob ihr Glas Chardonnay hoch. »Auf meine beste Freundin und Gefährtin. Möge deine Ehe lange währen und dir nur Freude bringen.«
    Carter lächelte. Ihre strahlend blauen Augen blitzten gerührt. »Ich bin so froh, dich zu sehen.«
    »Ich auch.« Dann wandte Grace den Blick ab. »Erzähl mir von deiner Hochzeit. Hast du toll ausgesehen?«
    »Wie geht es dir?« Die

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