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Wenn es plötzlich Liebe ist

Titel: Wenn es plötzlich Liebe ist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Bird
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das völlig extravagant und übertrieben wirkte. Grace hatte sie gebeten, noch einmal von vorn anzufangen.
Kugelfisch bei einem Jahresball entsprach einfach nicht ihren Vorstellungen - das war teuer und gefährlich, wenn es nicht korrekt zubereitet wurde. Sie wollte den Gästen ein gutes Essen bieten, keinen Trip im Krankenwagen.
    Die Veranwortung für das Menü lag nun eindeutig bei ihr. Sie hatte angenommen, dass ihr Anruf bei Frederique, als sie von seiner Einmischung hörte, ausgereicht hätte und er sich nun fernhalten würde, aber sie hatte sich geirrt. Lolly Ramparr und den Leuten bei Night Worx zufolge war er bei ihnen aufgetaucht und hatte sich geweigert, zu gehen, als man ihm mitteilte, er habe dieses Jahr nichts mit dem Jahresball zu tun. Als er weiterhin Anordnungen gab, hatte Lolly versucht, Grace anzurufen, die aber in einer Besprechung und nicht zu erreichen war. Frederique hatte verlangt, dass man Lamont anrief, und Lou hatt sich sofort für den Koch eingesetzt. Lolly war dann seinen Anweisungen gefolgt.
    Offensichtlich musste Grace es dem Mann noch einmal klarmachen. Am besten schriftlich.
    Es war verdammt unangenehm, jemanden mehrfach zu feuern, den man nie beauftragt hatte.
    Grace öffnete das Wagenfenster und lehnte den Kopf in die leichte Brise vom Meer. Sie holte tief Luft. Die Probleme der letzten Tage schienen hinter ihr zu verschwinden. Sie war dankbar für diese Pause.
    »Sieht aus, als würde es dir hier gut gefallen«, murmelte Smith.
    »Ich liebe es hier«, sagte sie leise. Draußen segelte ein Boot über die Wellen.
    »Euer Haus liegt direkt am Meer, nicht wahr?«
    Sie nickte. »Willig gehört nicht zu den großen Häusern, hat aber einen wunderbaren Blick und einen sehr schönen Garten.«

    »Interessanter Name.«
    Grace lächelte.
    »Meine Ururgroßmutter, die aus Grosse Point in Michigan stammte, hasste es, nach ihrer Hochzeit immer Urlaub in Newport machen zu müssen. Ihre Familie hatte den Juli und den August immer in den Adirondacks verbracht, und sie betrachtete den Mangel an frischer Bergluft hier am Meer immer als eine Beleidigung ihrer Lungen.«
    »Ich kann mir Schlimmeres vorstellen«, meinte Smith trocken.
    »Sie war eine sehr anspruchsvolle Frau.« Grace sah ihn an. Sie war froh, endlich einmal über etwas anderes zu reden als die Erfordernisse seines Auftrags. Seit der gemeinsam verbrachten Nacht in ihrem Bett hatte sie den Eindruck gehabt, dass er jede Unterhaltung auf das Nötigste beschränkte. »Nach vielem Hin und Her und längeren architektonischen Beratungen präsentierte ihr mein Ururgroßvater einen genauen Bauplan. Sie ließ durchblicken, sie könnte auch einmal am Meer verweilen, sofern das Haus ihren Ansprüchen entsprach. Zwei Jahre später waren die Bauarbeiten beendet. Sie war in der Tat willig, und das Haus hatte seinen Namen.«
    Jetzt bogen sie in die Bellevue Avenue ein und fuhren an Marble House vorbei, dem ehemaligen Sommerhaus der Vanderbilts. Heute gehörte das Anwesen der Stadt und war offiziell zu besichtigen. Kurz darauf bog Wilhelm in ihre Einfahrt und hielt vor einem dreistöckigen Herrenhaus an.
    Grace zögerte, ehe sie zu dem imposanten weißen Gebäude mit seinen Terrassen, Säulen und Veranden hochblickte. Sie war zum ersten Mal seit der Beerdigung wieder hier. Damals war sie von den Gästen abgelenkt und auch überfordert
gewesen, die ihr alle ihr Beileid hatten aussprechen wollen. Jetzt, in aller Ruhe, empfand sie den Verlust des Vaters viel stärker.
    »Ihre Mutter freut sich schon auf Sie«, sagte Wilhelm, als er ihr die Tür aufhielt.
    Grace trat langsam auf den repräsentativen Eingang von Willig zu. Fünf weiße Marmorstufen führten zu einer großen Doppeltür aus Glas und Schmiedeeisen unter einem säulengetragenen Vordach. Über der Tür hing an einer dicken schwarzen Eisenkette eine altmodische Laterne, in der man immer noch jeden Abend eine Wachskerze anzündete. Buchsbaumstämmchen in Steinkübeln flankierten die Tür. Grace erinnerte sich, dass sie sie als Kind am Nationalfeiertag, dem 4. Juli, immer in Rot, Weiß und Blau dekoriert hatte.
    Wilhelm kam mit einem Teil ihres Gepäcks an ihr vorbei und warf dabei einen Blick zurück über die Schulter. Smith folgte ihm dicht auf den Fersen mit dem Rest der Taschen und brach damit eine der eisernen Regeln des Butlers. Der alte Mann hatte es nie gemocht, wenn die Gäste sich um sich selbst kümmerten, und missbilligte auch Grace’ Unabhängigkeit. Er betrachtete es als den

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