Wenn es plötzlich Liebe ist - An unforgettable Lady
rennen.Versuchte, die Richtung nach Hause zu finden, und versicherte sich unentwegt, dass sie es schaffen würde.
Aber sicher war sie nicht.
War dies das Ende? Hier im Central Park? Panisch erinnerte sie sich, was Smith über seine Klienten gesagt hatte. Dass sie länger lebten, weil sie genau seine Anweisungen befolgten.
Sie hatte eine seiner einfachsten Regeln ignoriert.
Plötzlich hörte sie trotz des Rauschens in ihren Lungen und dem Pulsieren ihres Herzens, wie jemand sie rief. Sie erkannte, dass es die Person hinter ihr war.
Sie rief einen Namen, den sie nie wieder zu hören geglaubt hatte. Grace’ Angst war wie fortgeblasen.
»Seesternchen!«
Es klang wie die Stimme ihres Vaters: Reiß dich zusammen, Seesternchen. Komm, lächle!«
Grace’ Schritte verlangsamten sich, weil sie sich überrascht umdrehte. Doch dabei stolperte sie, stürzte auf den Kies und spürte, wie Knie und der Unterschenkel aufgeschürft wurden. Doch darum machte sie sich jetzt keine Sorgen, denn der Fremde kam auf sie zu. Grace hob schützend die Hand, wie um einen Schlag abzuwehren.
»Ich will dir nichts tun …« Überrascht hörte Grace eine Frauenstimme. Die Worte, von heftigen Atemstößen unterbrochen, klangen rau und heiser. »Ehrlich nicht …«
Als ihre Verfolgerin sie nicht angriff, sondern sich stattdessen
auf die Knie fallen ließ, um Luft zu holen, wusste Grace, dass sie noch einmal davongekommen war.
Sobald sie ihre Stimme wiederfand, keuchte sie: »Wer sind Sie? Woher wissen Sie meinen Namen?«
Die Fremde zog die Kapuze herab, und Grace sah sie verblüfft an.
Das Gesicht der Frau war irgendwie vertraut, als wären sie einander schon einmal begegnet …
O mein Gott, dachte Grace. Ihr wurde eiskalt.
Die Frau sah aus wie ihr Vater.
Die Fremde hatte die gleiche Haar- und Hautfarbe wie er, das Gesicht war ähnlich geformt, sie hatte die gleichen tief liegenden blauen Augen.
Grace kniff die Augen zusammen, wegen des Regens, aber auch weil sie glaubte, beinahe den Verstand zu verlieren, weil es so unmöglich schien, was sie da vor sich sah.
»Ich bin … deine Halbschwester … Callie«, brachte die Frau schwer atmend heraus.
20
S mith verließ die Dusche. Schade, dass Grace und ich keine Zeit mehr hatten , dachte er, denn obwohl sie sich in der vergangenen Nacht dreimal geliebt hatten, wollte er mehr. Er konnte nun nicht nachvollziehen, dass er es einmal für möglich gehalten hatte, eine einzige Nacht mit ihr würde ausreichen. Er wollte jetzt Monate mit ihr, vielleicht sogar Jahre.
Es war tragisch, dass sie einfach nicht genug Zeit hatten.
Neben ihr aufzuwachen war eine weitere Offenbarung gewesen. Jahrelang hatte er die Frauen verlassen, sobald er nur konnte. Doch heute Morgen hatte er sich zu Grace umgedreht und keinerlei Drang verspürt, irgendwo sonst auf der Welt zu sein. Er hatte sie im Schlaf beobachtet, vertieft in den Anblick ihrer dichten Wimpern auf ihren Wangen, den leicht geöffneten Mund, die Art, wie sich ihr Haar auf dem Kissen ausgebreitet hatte.
Smith trocknete sich ab, zog sich an und ging zu ihrem Ankleideraum, wo er sie immer noch vermutete. Als er sie nicht fand, betrachtete er ihr Bett und dachte daran, was sie in der vergangenen Nacht alles miteinander getrieben hatten. Sie war immer selbstbewusster und zutraulicher geworden und bald kühn, anspruchsvoll-ja erfinderisch gewesen. Sein Körper reagierte schon wieder.
Morgen früh würden sie zusammen unter die Dusche gehen.
Smith ging in Richtung Küche, um sie dort zu suchen. Da fiel sein Blick auf ihre Ringe auf dem Schreibsekretär. Er hob den Verlobungsring auf. Es war ein schweres Stück, mit einem fabelhaften blauen Edelstein. Die Brillanten, die ihn umgaben, funkelten wie weißes Feuer.
Was für einen Ring würde er ihr geben? Neben der Qualität und Schwere dieses Stücks würde er farblos wirken. Es sei denn, er wäre ganz schlicht, ein einfacher Reifen …
Smith schüttelte den Kopf. Er würde für niemanden Ringe kaufen.
Und sicherlich niemals für sie.
Er war ein jugendlicher Straftäter gewesen, der im Gefängnis gesessen hatte, ein Ex-Militär, ein ehemaliger Agent. Sicherlich nicht der Typ, der als zweiter Ehemann von Grace Woodward Hall, der vormaligen Gräfin von Sharone, in Frage kam.
Punkt. Ende.
Er ließ den Saphir aus den Fingern gleiten und sah zu, wie er aufschlug, sich mehrfach drehte und dann liegen blieb.
Überrascht merkte er, dass er ans Heiraten gedacht hatte, auch wenn das bloß rein
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