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Wenn ich einen Wunsch frei haette

Titel: Wenn ich einen Wunsch frei haette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Ellis
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ihrem eigenen Land Israel ohne Angst vor Verfolgung und Vernichtung leben können. Allerdings stellte sich da ein großes Problem: Dort wohnten bereits die Palästinenser. Palästinenser ist die Bezeichnung für die arabische Bevölkerung in diesem Land. Ihre Familien waren schon seit Generationen dort angesiedelt, betrieben Ackerbau und Viehzucht und gründeten Firmen und Städte.
    Sowohl die Juden als auch die Araber sind tief in dieser Gegend verwurzelt – ihre Wurzeln reichen Tausende von Jahren zurück. Und in der Vergangenheit haben sie häufig friedlich nebeneinander gelebt. Doch in den letzten 100 Jahren entstanden Probleme, da die Araber der Meinung |11| sind, dasselbe Land, das den Juden für ihren neuen Staat zuerkannt worden war, gehöre eigentlich ihnen.
    1947 entwarfen die Vereinten Nationen einen Plan, der Palästina in zwei Staaten unterteilte – einen jüdischen und einen arabischen. Die Palästinenser und die benachbarten arabischen Staaten lehnten diesen Plan ab, doch Israel erklärte im Mai 1948 seine Unabhängigkeit. Daraufhin marschierten aus Jordanien, Ägypten, Syrien, dem Libanon und dem Irak Truppen ein, was zum ersten
Arabisch-Israelischen
Krieg führte. Am Ende dieses Krieges kontrollierte Israel den größten Teil Palästinas; viele Palästinenser waren in benachbarte Länder geflohen oder lebten nun in ihrem eigenen Land in Flüchtlingslagern.
    Es folgten weitere Kriege, und die Spannungen zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn wuchsen, bis sie 1967 im Sechs-Tage-Krieg ihren Höhepunkt erreichten. Nach dem Ende dieses Krieges hielt Israel die Sinaihalbinsel und den Gazastreifen besetzt und hatte von Jordanien das Westjordanland und von Syrien die Golanhöhen erobert. Das Ergebnis war, dass Palästina heute in Israel und die beiden als Palästinensergebiete bekannten Zonen Westjordanland und Gazastreifen geteilt ist. Die Vereinten Nationen haben Israel seither immer wieder aufgefordert, seine Truppen abzuziehen, doch konnten sich beide Seiten nicht darüber einigen, wie genau das vor sich gehen könnte.
    Der anhaltende Streit um dieses Land führt dazu, dass die Kinder dort an einem Ort aufwachsen, wo ständig Krieg geführt wird. Manchmal müssen sie mit Explosionen |12| , Kanonendonner und dem Lärm von
Kampfhubschraubern
über ihren Köpfen leben. Manchmal werden Freunde von ihnen in die Luft gesprengt, wenn sie in einen Bus einsteigen.
    Dem Krieg zu entfliehen ist unmöglich. Er hat Familien getrennt, Nachbarn zu Feinden gemacht und dafür gesorgt, dass unschuldige Menschen Angst voreinander haben.
    Ich habe mich im November und Dezember 2002 einige Wochen in Israel und den Palästinensergebieten
aufgehalten. In den Monaten vor meinem Besuch hatte es eine Reihe von palästinensischen
Selbstmordattentaten gegeben, und die Israelis hatten daraufhin ihre Truppen in
palästinensische
Dörfer und Flüchtlingslager geschickt und praktisch über alle Palästinenser Hausarrest oder eine Ausgangssperre verhängt.
    Diese Ausgangssperre dauerte noch an, als ich mich in der Region aufhielt, wurde mal aufgehoben, dann wieder erneuert und schränkte auch meine Bewegungsfreiheit ein. Viele der Interviews, die ich vor meiner Abreise aus Kanada verabredet hatte, konnte ich deshalb nicht führen. Das war für mich ein eindringliches Beispiel für die Enttäuschungen, die die dort lebenden Menschen täglich erleben, wenn ihre Pläne von einem Moment auf den nächsten von außen zunichte gemacht werden.
    Ich bat die Kinder, die ich traf, mir von ihrem Leben zu erzählen, davon, was sie glücklich macht, ängstlich oder wütend, und inwiefern der Krieg sie beeinträchtigte. Sie erzählten mir ihre Wünsche für die Zukunft. Einige der Geschichten sind voller Hoffnung, andere bestürzend, ja sogar |13| schockierend. Aber sie spiegeln die Welt wider, in der diese Kinder leben.
    Mit einigen Kindern kam ich rein zufällig ins Gespräch, während ich zum Beispiel bei McDonald’s einen Kaffee trank oder ein Krankenhaus besuchte. Andere Kinder wurden mir von Organisationen vorgestellt, die sich gegen die Zerstörung von Wohnhäusern engagieren oder traumatisierten israelischen Kindern helfen. Alle diese Kinder hatten die Erlaubnis ihrer Eltern oder Betreuer, mit mir zu reden. Gelegentlich wurde diese Erlaubnis zurückgezogen, wenn die Erwachsenen herausfanden, dass ich sowohl Israelis als auch Palästinenser interviewte. Diese Kinder erscheinen deshalb nicht in diesem Buch.
    Der Krieg im Nahen

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