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Wenn Licht die Nacht durchdringt: (Teil 2) (German Edition)

Wenn Licht die Nacht durchdringt: (Teil 2) (German Edition)

Titel: Wenn Licht die Nacht durchdringt: (Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Andrea Huber
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in Ordnung!“, beteuerte er abermals und verfiel in noch größere und schnellere Schritte.
    „Nein, was … Wer sind Sie? Ich … Was soll das … “ Es war, als würde eine lähmende Wolke in ihr aufgehen und die ohnehin spärlich vorhandene Kraft aufsaugen.
    „Hey!!“ Ein Ruf gellte durch die Luft. Es war Nikolajs Stimme. Ganz sicher. Er war ihnen auf den Versen. Nur: Warum? Wer stand in diesem Moment für Sicherheit und wer für Bedrohung? Wer wollte ihr Bestes? Wer würde sie – abermals –verletzen? Früher wäre diese Frage einfach zu beantworten gewesen, doch heute, nach allem, was passiert war …
    Rollstuhl und Halter holperten über den unebenen Asphaltweg auf einen alten VW-Bus zu. Kaum angekommen riss der Pfleger die Schiebetür auf, den Beutel aus der Halterung und schrie: „Los, rein da – schnell!“
    Sie zögerte, sah sich um, keuchte, sah ihn an, zögerte, versuchte klar zu denken und diese Situation zu entschlüsseln.
    „Schnell! Er ist gleich da!!“ Er packte ihre Arme, schob sie nach oben in den Van hinein und sprang hinterher. Der Rollstuhl schlitterte seitlich und warf den leeren Halter um, der klirrend zu Boden kippte. „Gib Gas, Marah! Mach schon!!“
    Die Frau in der Fahrerkabine ließ den Motor aufheulen und steuerte zwischen den parkenden Autos hindurch Richtung Straße. „Wer ist das, der uns da hinterher rennt?“, schrie sie nach hinten. „Ist das …“
    „Ja … einer von der Sorte, bei denen ich improvisieren sollte …“ Ihr Herz pochte rasend schnell und verbrauchte in null Komma nichts all ihre Energie. Sie ließ ihren Kopf gegen die Lehne ihres Sitzes sinken und schloss die Augen. Sie war so unsagbar müde. Warum konnte nicht endlich alles aufhören sich zu drehen, sie mit sich zu reißen und in sich aufzuzehren?

***
     
     
    Keuchend sah er dem schwarzen Van hinterher und prägte sich das Nummernschild ein. Sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht. Dieser Kerl war niemand vom Krankenhaus gewesen. Ein Sensat war er nicht, doch wer genau er war, wusste er trotzdem nicht. Nicht selten arbeiteten Menschen mit den Sensaten zusammen, wickelten Geschäfte ab, übten sich in gemeinsamen Interessen. Doch dieser blonde Kerl hatte nicht wie jemand dieses Typs ausgesehen. „Diese Art von Typ“ hatte andere Augen: listige, egoistische, bedrohliche, verräterische, kalte. Im Blick des Blonden waren Hass und Ekel zu sehen gewesen. Er hatte gewusst, wer – was – er war und hatte sich bemüht, sich seine Abscheu nicht anmerken zu lassen. Er musste also irgendwann mit einem Sensaten zu tun gehabt haben – woher sonst sollte er von ihnen wissen? Ihn erkannt haben als das, was er war?
    Aber was hatten er und der Fahrer des Vans mit Gwen zu tun? Woher hatten sie gewusst, dass sie hier war? Niemand außer ihm konnte das wissen!
    Gwen hatte nicht ausgesehen, als würde sie den Kerl kennen oder wäre eingeweiht in irgendeine Art von Fluchtplan. Unentschlossen hatte sie gezögert als die Tür des Wagens offenstand und der Kerl sie angeschrien hatte, in das Auto zu steigen.
    Er krümmte sich leicht und presste die Hand auf seine Brust, um dem inneren Druck entgegenzuwirken. Gwen hatte keine Ahnung gehabt, wer dieser Kerl und sein Kumpane waren, was sie von ihr wollten, mit ihr vorhatten – und doch war sie letzten Endes bereit, eher dazu geneigt gewesen, mit ihnen zu kommen, statt sich zu wehren. Statt hier bei ihm zu bleiben.
Ihm


FÜNF
     

     

    „ Wir haben eine Spur.“ Darwin, einer seiner fähigsten Männer, platzte lautstark und erregt grinsend in sein Büro. „Jemand von unseren Spitzeln hat etwas Brauchbares aufgeschnappt.“
Mühsam unterdrückte Merkas den Drang ihm etwas Scharfes und Spitzes in den Mund zu rammen, weil er einfach hereingestürmt war, statt zu klopfen. Doch eine weit entfernte, schwer wahrnehmbare dunkle Stimme in seinem Kopf hielt ihn zurück – versprach, dass diese Spur keine Spur ins Leere war. „Von was für einer Spur reden wir?“, wollte er wissen.
„Von einem Krankenhausparkplatz wurde ein Wagen geklaut – ein silberner Volvo. Die Polizei hat nicht nur die Meldung eines Diebstahls, sondern zeitgleich auch das Verschwinden einer namenlosen, gedächtnislosen Patientin aufgenommen. Sie war vor drei Tagen von einem Mann eingeliefert worden, der sagte, er hätte sie
gefunden
. Das Krankenhaus hat die Vermutung geäußert, dieser Mann könne sie entführt haben, da die Frau seltsam auf ihn reagiert hatte, nachdem sie aufgewacht war und ihn

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