Wenn nichts mehr ist, wie es war
nicht.
„Machen Sie Witze?“ Dina wusste, dass sie sich beinahe hyst e risch anhörte, aber es war ihr egal. Was dachten sich diese Typen eigentlich wer sie waren? Zuerst e r schreckten sie sie dermassen und dann konnte sie ohne nur ein Wort der Erklärung einfach wi e der gehen, das war die H ö he!
„Nein Madame, ich scherze nie.“
„Oh, welch ein trauriges Leben S ie doch führen müssen. Aber hätten sie wenigstens die Güte, mir mitz u teilen, wie ich zu der Ehre kam , durch die Meldung m eines verlorenen Koffers in I h r em Verhörzimmer zu la n den?“
„Madame Clement, ich verstehe I hren Unmut durc h aus, das gibt ihnen aber noch lange nicht das Recht in dieser gereizten Art und Weise mit mir zu sprechen. Ich kann nichts an der Tatsache ä n dern, dass das Flughafenpers o nal seine Arbeit ernst nimmt und korrekt ausführt. Aber ich kann Ihnen versichern, es lag ein Irrtum vor. Als der Herr am Schalter I hren Namen in den Computer ei n gab, erhielt er von unserem System eine Fahndungsmeldung. D a mit S ie uns nicht entwischen, hat er vorsorglich das Sicherheit s pers o nal geru fen und man hat S ie hierher gebracht. Als nächstes haben wir den Hintergrund der Meldung nachgeprüft und erstau n licherweise nichts gefunden. Wie es zu diesem Mis s verständnis kam, können wir I hnen leider auch nicht beantworten, also fragen S ie nicht d a nach.“
Das war alles äusserst seltsam, aber Dina beschloss, wie gehei s sen, den Mund zu halten. Sie stand auf und ging zur Tür. „Ich wünsche I hnen einen schönen Abend, Mons i eur…“ Dina hielt inne, denn sie musste feststellen, dass es dieser Polizist nicht ei n mal für nötig gehalten hatte, sich vorzuste l len.
Dieser bemerkte ihr Zögern und half ihr höflich auf die Sprünge. „Be r t rand.“
„Aha. Einen schönen Abend Monsieur Bertrand und vi e len Dank für die Gastfreundschaft.“ Sie hatte es einfach nicht lassen können . Wenigstens hatte sie nicht ihrem erstem Impuls nachgeg e ben und ihm einen scherzlosen Abend g e wünscht.
„Das wünsche ich I hnen auch , M a dame Clement .“
Zutiefst verwirrt verlies s Dina den Flughafen und hoffte, dass sie wenigstens jetzt ohne grosse Umschweife in ihrer neu angemiet e ten Wohnung ankam und keine Überraschungen auf sie warteten. Tatsächlich schaffte sie es ohne weitere Zw i schenfälle in ihre Wohnung. Nach dem Eintreten schloss sie die Tür hinter sich ab , legte den Schlüssel auf den Schuhschrank neben der Wohnung s tür, warf ihre Jacke über den da r über hängenden K leiderhaken und ging durch den b reiten To r bogen in die offene Wohnküche. Dort liess sie sich auf eine m der drei Barhocker nieder, bewegte ihren Kopf hin und her , um die aufkeimenden Schmerzen zu versche u chen und atmete tief durch. Wenigstens hatte sie jetzt die Antwort auf eine ihrer drei Fragen erhalten . Sie hatte Nizza nicht unvorei n genommen betreten können und das hatte sich umgehend g e rächt.
Kapitel 3
Eine Woche später öffnete Beth Dinas Wohnung mit dem Schlü s sel, der wie verabredet in einem Spalt zwischen Türrahmen und Boden, hervorgerufen durch die exakte Arbeitsweise der französ i schen Bauarbeiter , gelegen hatte . Gemäss der Erklärung ihre r Ta n te, ging sie in das Zimmer, das rechts vom Ei n gang lag. Sie trat in einen grossen, einl a dend eingerichteten Raum. Gleich gegenüber der Tür, direkt unter dem Fenster stand ein grosses Doppelbett , welches von weissen bodenlangen Vo r hängen eingerahmt wurde . Den Schrank hatte Dina an der rechten Wand aufgebaut . Ein nie d riges Bücherregal hatte seinen Platz auf der linke n Seite des Ra u mes , gleich neben der Tür zum Badezi m mer, gefunden . Dina hatte sich wirklich Mühe gegeben und Beth musste beim Anblick des Zimmers lächeln. Sie stellte ihre Reisetasche n e ben das Bett, schnappte sich ihre Sonnenbrille und ihre kleine Handt a sche, wandte sich wieder zur Tür und wollte gerade die Wohnung wi e der verlassen, als Dina nach Hause kam. „Ah, du bis t angeko m men!“ Dina nahm Beth in den Arm. „Und du willst schon wi e der weg?“
„Ja, ich wollte ein bisschen Sightseeing betreiben. Ich kann es kaum erwarten mehr von dieser Stadt zu s e hen!“
„Gut, ich habe etwas Zeit, ich werde dich auf einen Kaffee begle i ten.“
Gemeinsam trat en sie auf die Stra s se. Beth ha kte ihren Arm bei Dina unter und so schlenderten sie in Richtung Al t stadt.
Im Café ang ekommen, setzten sich die beide n an einen freien
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