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Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall

Titel: Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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und mit drei goldenen Ringen in einem Ohrläppchen – zeigte den Hügel hinunter zu der archäologischen Grabungsstelle.
    »Und was ist mit denen da? Sind die vielleicht nicht unerlaubt auf Ihrem Land, wie Sie es nennen?«
    »Nein! Sie führen eine Ausgrabung durch, und zwar mit unserer Genehmigung! Sie hingegen besitzen keine Genehmigung, und die werden Sie so sicher wie die Hölle auch nicht kriegen!«, giftete Brian.
    »Und jetzt machen Sie endlich, dass Sie verschwinden!«
    »Sonst?«, fragte der Drahtige und grinste niederträchtig.
    »Wollen Sie uns vielleicht vertreiben?«
    »Darauf kannst du Gift nehmen!« Lionel Felston hob das Gewehr.
    »Sie haben das Recht, angemessene Gewalt anzuwenden«, sagte der bärtige Mann.
    »Uns mit einer Schrotflinte zu bedrohen ist alles andere als angemessen. Wenn Sie damit schießen, stecken Sie in Schwierigkeiten.«
    »Hör bloß auf, mir die Gesetze zu zitieren!«, schnappte Lionel.
    »Das hier ist Privatbesitz! Unser Besitz! Ich habe gesehen, was Typen wie ihr mit dem Land machen, auf dem sie lagern, und das wird hier ganz bestimmt nicht geschehen. Ihr hinterlasst überall euren Dreck, vernichtet die Ernte, verletzt unser Vieh …« Der Kahlköpfige kicherte boshaft, was ihm einen raschen tadelnden Blick seines sprachlich gewandteren Begleiters einbrachte.
    »Wir graben vernünftige Latrinenlöcher und machen hinterher sauber. Wir nehmen unseren Abfall mit. Sie selbst nutzen dieses Land nicht. Wir sind niemandem im Weg. Warum lassen Sie uns nicht einfach ein paar Tage in Frieden hier verbringen? Wir haben unsere Familien und unsere Kinder bei uns. Wir brauchen einen Platz, an dem wir ein paar lausige Tage bleiben können, das ist alles!«
    »Ein paar Tage, pah!« Lionels hagere Gesichtszüge verzerrten sich.
    »Vorher schicke ich euch alle zum Teufel!« Ein plötzlicher, unerwartet starker Windstoß fing die Worte ein und wirbelte sie hoch hinauf in die Luft, zu den Möwen, die, von ihren weißen Flügeln getragen, im Inland nach Futter suchten und ihre seltsam schrillen Schreie ausstießen. Fast klang es, als feuerten die Seelen all derer, die kämpfend an der Wehrmauer gestorben waren, die gegnerischen Parteien an, sich erneut auf diesem uralten Schlachtfeld gegenüberzutreten.
    KAPITEL 2
    Unter Gefahr für Leib und Leben. Ursula Gretton wünschte inbrünstig, diese trostlose Phrase hätte sich ihr nicht aufgedrängt. Sie war nun schon seit Jahren mit dem Fahrrad in den Straßen Oxfords unterwegs, obwohl es angesichts des immer stärker werdenden Verkehrs, der immer intoleranter werdenden Fahrer und der zunehmenden Abgase mehr und mehr zu einem selbst auferlegten Hindernisparcours geworden war. Eine Limousine schnitt ihren Weg, und Ursula wankte unsicher. Ein Doppeldecker-Bus hinter ihr hupte. Die Frau auf dem Bürgersteig neben ihr, die mit Einkäufen überladen war und einen Sportwagen schob, funkelte sie böse an. Ursula biss die Zähne zusammen und verfluchte Dan. Wehe, wenn er keinen triftigen Grund hatte, sie zu sich nach Hause zu bestellen! Sie verfluchte auch ihr altes, klappriges Fahrrad, doch Archäologen hatten selten genügend Geld übrig. Es sei denn, sie arbeiteten an einem ganz besonders berühmten Projekt, vorzugsweise gefördert von irgendeinem großzügigen Konzern, und beabsichtigten, ein wichtiges Buch zu dem Thema zu schreiben. Ganz bestimmt jedenfalls nicht, wenn sie nur vom Ellsworth Trust finanziert wurden, einer kleinen, unabhängigen pädagogischen Stiftung mit Interesse an mittelalterlicher Archäologie und zugegebenermaßen beschränkten finanziellen Ressourcen. Letzteres war darüber hinaus signifikant, weil der Ellsworth Trust die Grabung von Bamford Hill finanzierte. Die anderen Stiftungen, an die sie herangetreten waren, hatten sich außerstande gesehen zu helfen. Ellsworth hatte gemäß seiner Stiftungsurkunde zugestimmt, doch die Ressourcen waren gestreckt und die Fördergesuche zahlreich. Doch falls es Ian gelang … Dan hatte gesagt – diesmal vielleicht sogar mit Recht –, dass Ian Jackson einer wichtigen Sache auf der Spur sei und möglicherweise richtig lag mit der Behauptung, dass Bamford eine wichtigere Begräbnisstätte sei als alle anderen bisher entdeckten. Im Großen und Ganzen war es Dan gewesen, der den Trust dazu bewegt hatte, die Grabung zu unterstützen. Dan hatte gesagt! Ursula schüttelte den Kopf. Als hätte sie nicht schon genug Schwierigkeiten gehabt, weil sie immer wieder auf Dan Woollard hörte. Ich bin eine

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