Wer Andern Eine Grube Gräbt: Mitchell& Markbys Fünfter Fall
Konfrontationen auch nicht weiterhelfen. Es könnte zu Gewaltanwendung kommen, und wir wollten doch sicherlich keine Prügelei direkt neben der Grabungsstelle, oder?« Jackson nahm den Becher, den Dan ihm reichte.
»Ich hätte fast die Geduld verloren! Ich hab ihm gesagt: ›Ich bezahle meine Steuern, und wenn ich meine lokale Polizeidienststelle um Hilfe bitte, dann erwarte ich ein wenig mehr Einsatz!‹ Er meinte, er fühle mit mir. Ich hab gesagt, er könne sich sein Mitgefühl sparen, und ob ihm denn nicht bewusst wäre, dass das Bamford Museum eine kulturelle Oase in seiner geistig umnachteten Stadt sei.« Er verstummte für den Augenblick. Dan hatte sich während Jacksons Tirade unbeholfen auf die Kante von Natalies Schreibtisch gesetzt. Ursulas Blicke wanderten einmal mehr zu dem Stapel mit den Korrekturausdrucken.
»Was ist mit den Felstons?«, fragte sie hastig.
»Sie haben gesagt, sie könnten sich keine richterliche Verfügung leisten. Aber wir können uns nicht auf die schnelle Hilfe der Polizei verlassen! Der alte Lionel ist imstande und schießt einem von diesen Typen den Kopf weg! Es kann gar nicht schlimmer kommen; irgendjemand muss etwas unternehmen!« Ian beugte sich vor, während er von seinem Tee schlürfte.
»Ich will nicht unfair sein. Der Sprecher dieses Konvois, Pete, ist einer von der vernünftigen Sorte. Aber ich glaube wirklich nicht, dass all die anderen ebenso vernünftig sind. Ganz bestimmt ist einer dabei, der unbedingt das Skelett sehen will und sich bei der Grabungsstätte herumdrückt, um die Plane hochzuheben, wenn gerade niemand aufpasst. Ich sage dir, Sula, wir brauchen Augen im Hinterkopf, solange diese Leute da sind, und wir kriegen unsere Arbeit nicht getan! Wir verbringen die Zeit mit Aufpassen, während die Felstons und die New-Age-Leute König auf dem Hügel spielen. Auf gar keinen Fall dürfen wir die Grabungsstelle unbewacht lassen, solange diese New-Age-Nomaden da sind, und damit basta. Und damit meine ich auch in der Nacht.« Schweigen breitete sich aus. Ursula brach es als Erste.
»Was ist mit dem Bauwagen?«, fragte sie zaghaft.
»Daran habe ich auch schon gedacht. Wir könnten zwei Betten hineinstellen, kein Problem. Ich schätze, wenn sie glauben, dass zwei von uns jede Nacht dort schlafen, würde das ausreichen. Sie sind nicht gefährlich, wenn ihr versteht, was ich meine. Das Problem ist nur, dass sie die Grabung stören könnten oder etwas in Unordnung bringen. Wir müssen physisch präsent bleiben. Ich dachte, du und ich könnten heute dort schlafen, Dan. Aber morgen kann ich nicht, weil das Baby seine Zähne bekommt und ich Becky nicht ganz allein lassen möchte.«
»Ich kann morgen auch dort schlafen«, sagte Woollard schnell. Die beiden anderen blickten ihn fragend an, und er errötete.
»Was ist mit Natalie?«, fragte Ursula unverblümt.
»Ich hab dir doch gesagt, sie ist bei ihrer Mutter in Bamford.«
»Ich übernehme eine Schicht«, sagte Ursula.
»Montagnacht. Meinetwegen auch Dienstag, wenn ihr wollt. Vielleicht bleibt Karen mit mir zusammen da.« Jackson hatte umständlich mit seinem Becher hantiert.
»Seht mal, ich muss euch beide um einen Gefallen bitten. Ich meine, ihr steht in direkter Verbindung mit der Stiftung. Ich hätte gerne, wenn wir diese Sache noch ein wenig für uns behalten könnten. Es macht keinen Sinn, die Stiftung damit aufzuscheuchen. Wenn der Ellsworth Trust Wind davon bekommt, dass ein Hippie-Konvoi neben der Grabungsstelle die Zelte aufgeschlagen hat, könnte man auf den Gedanken kommen, dass dort Dinge geschehen, die nicht geschehen sollten.« Er errötete.
»Ich meine Drogen und so weiter. Sie haben doch Drogen, oder nicht? Diese Art von Leuten? Oder der Trust könnte glauben, dass wir unter den gegebenen Umständen nicht vernünftig arbeiten können.«
»Können wir auch nicht«, sagte Dan einsilbig.
»Außerdem«, Jacksons Stimme wurde lauter,
»außerdem habe ich die Stiftung gerade erst um eine Verlängerung gebeten. Wir sind in einem sehr verzwickten Stadium. Ihr wisst beide, wie fest ich davon überzeugt bin, dass wir dort Wulfrics Grab finden! Ein sächsischer Fürst mit allen Gewändern und allem Schmuck! Überlegt nur, was das für das Bamford Museum bedeuten würde!« Jacksons Gesicht leuchtete abwechselnd vor Begeisterung und inbrünstiger Sehnsucht.
»Ich dachte, ich hätte die Stiftung überzeugt. Sie waren erfreut, als wir ein vollständiges Skelett fanden, aber als es nicht Wulfric war, zweifelten
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