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Wer den Tod begruesst

Wer den Tod begruesst

Titel: Wer den Tod begruesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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Themenwechsel, obgleich sie sonst kaum Interesse an Jillians Arbeit zeigte. »Kläre uns auf. Erst kürzlich habe ich Elizabeth Manchester von dieser kleinen Auszeichnung erzählt, die du letzten Herbst für eine deiner Reportagen bekommen hast. Wie hieß sie noch … Piedmont? Nein, das ist falsch. Hilf mir auf die Sprünge, Darling.«
    »Peabody. Sie hat den Peabody-Preis erhalten.«
    Jillians Kopf fuhr herum zu Garrett, als er die Tischgesellschaft informierte und fortfuhr, die Bedeutung dieses Preises zu erläutern.
    »Er wird für verdienstvolle Leistungen im Fernsehen verliehen.«
    »Ja, ja. Das ist es. Es war für etwas, was du über Kinder gemacht hast. Autositze für Kinder, ging es nicht um so etwas?«
    »Sicherheitsausrüstungen für Kinder ganz generell«, verbesserte Garrett wieder, und Jillian fiel beinahe die Kinnlade herunter vor Erstaunen.
    Interessant, dass dieser Mann, den sie weniger als achtundvierzig Stunden kannte, mehr über ihre Arbeit wusste als ihre Mutter, die ihrer Berufstätigkeit natürlich ablehnend gegenüberstand. Sie hielt immer noch die Hoffnung aufrecht, dass Jillian irgendwann diesen »schrecklich langweiligen Job« aufgeben und ihren rechtmäßigen Platz in der High Society von Palm Beach einnehmen würde.
    Was Garretts Interesse betraf, so lag kein Grund vor, deswegen aus dem Häuschen zu geraten. Er tat nur seinen Job. Wie ein guter Bodyguard hatte er seine Hausaufgaben gemacht und ihre Akte studiert. Und die Konversation von sich auf sie gelenkt. Sehr elegant.
    Sie hob eine Augenbraue. Touché.
    Er quittierte ihre Niederlage mit einem knappen Nicken.
    »Woran arbeitest du zurzeit, Jillian?«
    »Nichts Ungewöhnliches, Mutter. Ich verfolge die Geschichte eines Mannes mit einer Amnesie.«
    Ihre Mutter sah zunächst verblüfft aus, dann geringschätzig. »Warum, wozu das denn?«
    Eine weitere typische Reaktion von Clare. Indifferenz, die sich aus Desinteresse speiste.
    »Seine Geschichte hat mich gereizt. Er ist monatelang die Ostküste entlanggewandert und wusste nicht, wer er war, ob er eine Familie hat … womit er sein Geld verdient hat.«
    Clare schnaubte leicht. »Tja, es klingt alles ein bisschen schäbig, nicht wahr? Ich meine, was ist das für ein Mensch, der sich nicht einmal erinnern kann, wer er ist?«
    Jillian zählte im Stillen bis zehn und sammelte sich. Lächelte. »Jemand, der eine verheerende Kopfverletzung erlitten hat.«
    Clare verdrehte die Augen. »Und du glaubst ihm? Dass er sich an nichts erinnern kann?«
    »Um Himmels willen, Mutter, warum sollte jemand so etwas Traumatisches erfinden? Der Mann ist völlig verloren. Ich kann mir nicht vorstellen – ich kann mir nicht im Entferntesten vorstellen, wie schwierig es für ihn sein muss.«
    »Ich nehme an, dass du Recht hast«, stimmte Clare absolut geheuchelt zu, »aber glaubst du nicht, dass du deine Zeit mit etwas … ich weiß auch nicht, etwas Bedeutenderem verbringen solltest?«
    Wenn sie sich noch einmal auf die Zunge biss, würde sie anfangen zu bluten. »Ich beschäftige mich nun einmal mit Nachrichten, nicht mit Gesellschaftsbällen.«
    Ihre Mutter runzelte die Stirn. »Du bist immer schon ein dickköpfiges Kind gewesen.«
    »Dies ist ein alter Familienstreit«, mischte sich ihr Vater mit einem toleranten Lächeln ein. »Aber ich bin sicher, dass wir Mr. Garrett langweilen. Das Mittagessen war köstlich wie immer, Clare, aber wenn die schönen Damen uns bitte entschuldigen wollen, ich möchte noch ein paar private Worte mit Nolan wechseln. Du musst Jillian deine neuen Orchideen zeigen, Cläre.«
    »Das hast du sehr schön hingekriegt, Darling.« Clare lächelte ihren Mann strahlend an. »Du hast einen weiteren Mutter-Tochter-Streit vermieden, der auf Kosten unseres Gastes gegangen wäre. Ich entschuldige mich für unser rüpelhaftes Verhalten, Mr. Garrett. Komm Jillian. Dein Vater hat uns entlassen.«
    Sobald die Frauen außer Hörweite waren, fuhr Kincaid Nolan an:
    »Was zum Teufel war gestern Nacht im Mar-A-Lago los?«
    So weit die Politur und der Charme. Kincaid hatte die obere Kruste abgekratzt und zeigte sich ganz und gar unverstellt.
    Es war keine Überraschung, dass Kincaid eine direkte Verbindung zur Polizei von Palm Beach hatte. Jemand musste ihn gestern Nacht angerufen haben, nachdem Nolan Detective Laurens ins Bild gesetzt hatte, den Verantwortlichen für den Fall. Er fragte sich, wie viele Köpfe wohl rollen würden, bis sie diesen Mistkerl gefunden hätten.
    Kincaid schäumte, als

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