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Der grosse eBook-Raetselkrimi

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Titel: Der grosse eBook-Raetselkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc Ritter
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Buch 4
    MITTWOCH, 11. JULI 2012
Falkenhütte, 4.51 Uhr
    U m Gottes willen, wo brennts?« Plank machte einen desorientierten Eindruck, als Stephanie Gärtner ihn wachrüttelte.
    »Ich habs, Anselm! Los, raus aus den Federn!«
    »Was hast du? Und von wegen Federn: zu kurze Wolldecke …« Plank grummelte, zappelte die Füße frei und richtete sich auf.
    »Anselm, ich wusste, dass ich draufkomme. Der längste Tag des Jahres: Es gibt einen Tag im Jahr, der hat 25 Stunden. Weißt du auch, welcher das ist?«
    »Mein Gott, mein Hirn schläft noch und träumt vom Büro.«
    »Es ist der Sonntag im Oktober, an dem wir die Uhr umstellen, von Sommerzeit auf Winterzeit. Dieser Sonntag hat 25 Stunden, capito? Das ist mir sozusagen im Schlaf eingefallen. Ich hab einfach versucht, wegzudenken, bin eingeschlafen, und irgendwann war es da! War eigentlich ganz simpel, wir haben schließlich alle schon oft genug die Uhr zurückgestellt.« Sie hielt ihm die Alpenvereinskarte des Karwendelgebirges hin, die sie am Abend beim Hüttenwirt erstanden hatten. »Also: Sonntag! Deshalb habe ich auf der Landkarte einen Berg mit ›Sonntag‹ gesucht. Da schau: Sonntagsspitze. Gleich hier.«
    Plank schaute bedröppelt. Er musste zugeben, dass sie wahrscheinlich recht hatte.
    Und jetzt guck die Angabe von Spindler an. »›Zieht eine Gerade vom Gipfel, der nach dem längsten Tag des Jahres benannt ist, zum Karwendelhaus. Dann wendet euch um 270°. Dort erwartet euch die nächste Aufgabe.‹ Schau, Anselm: vom Karwendelhaus – hier – über die Sonntagsspitze eine Gerade und dann um 270 Grad wenden.« Sie legte das Eck eines Buches an die Linie, die sie bereits eingezeichnet hatte, bevor sie Plank geweckt hatte.
    Plank wurde langsam richtig wach. Sein Hirn auch. »Aber woher weißt du, in welche Richtung du dich wenden musst?«
    »Gute Frage. Weiß man aber, wenn man Mathematik-Leistungskurs hatte. Winkel werden immer gegen den Uhrzeigersinn gemessen. Müsste man eigentlich bereits wissen, wenn man die sechste Klasse absolviert hat …«
    »Auch im niedersächsischen Gymnasium? Oder muss ich da Gesamtschule sagen?«, meckerte Plank.
    »Jetzt pass auf, Anselm, was man mit einem niedersächsischen Abi alles kann: Ich lege dieses Bucheck hier an der Linie an. Ein Buch ist ein Rechteck. Ein Rechteck hat vier rechte Winkel. Ein rechter Winkel hat 90 Grad, wie du dich vielleicht von deinem bayerischen Abitur erinnerst – oder war das so kurz nach dem Krieg noch ein Notabitur bei dir? – und dadurch habe ich meine 270 Grad, weil …«
    »Jaja, passt scho, weil 360 minus 90 macht 270. Dafür reicht mein bayerisches Notabitur.« »Du freche Maus«, wollte er anhängen, verkniff es sich aber in letzter Sekunde.
    »Also: Diese Linie trifft auf das Hallerangerhaus. Da müssen wir hin. Toll, oder?«
    »Noch toller wäre, wenn wir hier um fünf in der Früh einen Kaffee und ein Frühstück bekommen würden. Aber das ist auch nicht mehr wie früher. Da sind die Bergsteiger noch früh raus!«
    »Frühstück nehmen wir auf dem Karwendelhaus. Da müssen wir vorbei.«
    »Moment, ich bin der Bergfex hier, Stephanie. Ich sage, wann wir wohin aufbrechen und wo es was zu futtern gibt.«
    »Ex-Bergfex, Anselm. Und jetzt auch Ex-Rätselkönig«, strahlte Gärtner, griff sich ihren kleinen Kulturbeutel und verschwand auf leisen Sohlen im Waschraum der Hütte.
    Flughafen Innsbruck-Kranebitten, 7.30 Uhr
    Im Café Testa Rossa gab es keinen Filterkaffee. Die beiden Männer behalfen sich mit zwei Tassen doppeltem Espresso. Der mit Hut erteilte die Anweisungen. Der mit den Bergstiefeln nickte.
    »Hören Sie genau zu: Es geht um eine Sache von höchster Dringlichkeit, wiederhole: von höchster Dringlichkeit. Was sagt Ihnen das Wort ›Erbschrift‹?«
    »Erbschrift? Ich habe da …«
    »Mann, Sie haben was läuten gehört? Schwätzer, allesamt, Schwätzer seid ihr, Trunkenbolde, Herostratennaturen!« Man wusste nicht recht, ob er sich wegen der Schwätzer ärgerte oder weil er sich so ereifert hatte. Oder wegen beidem. Rasch fasste er sich wieder und schlug den gewohnten Befehlston an: »Vergessen Sie alles, was Sie jemals über die Erbschrift gehört haben. Verstehen Sie? Alles! Und erwähnen Sie mir ja niemandem sonst gegenüber auch nur dieses Wort ›Erbschrift‹. Verstanden? Es genügt, wenn Sie wissen, dass es sich um ein altes Buch handelt. Es ist unter allen Umständen in unsere Obhut zu bringen.«
    »Zu Befehl.«
    »Ein notorischer Kunsträuber, ein gewisser Benno

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