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Wer den Tod begruesst

Wer den Tod begruesst

Titel: Wer den Tod begruesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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er sich ein, dass er Jillian wollte, wie er noch nie etwas in seinem Leben gewollt hatte. Er wollte ihren Geruch einatmen, seine Hände in ihrem seidigen Haar versenken und sich in diesem großartigen Körper einfach auflösen und den Verstand verlieren.
    Er wollte sie küssen. Überall. Er wollte seine Zunge über ihre Nippel gleiten lassen, ihr Stöhnen hören, ihr atemloses Seufzen, wenn er zwischen ihre Schenkel glitt und streichelte und saugte, bis sie schier verrückt vor Verlangen nach ihm wäre. Er wollte sie lieben, bis sie seinen Namen schrie. Bis er ihren Namen schrie.
    Er wollte sie hart und schnell.
    Er wollte sie oft und auf eine Weise, die sie wahrscheinlich erröten ließ.
    Und er wollte sie mit einer wahnsinnigen Intensität, die er nie zuvor für eine Frau gefühlt hatte.
    Er sog tief die warme Nachtluft ein, die durch das offene Fenster kam. Umspannte mit den Händen das Lenkrad. Er hatte sich noch nie so außer Kontrolle gefühlt. Er liebte es. Und er hasste es.
    Ehrlicher konnte er sich gegenüber nicht sein. Und es war die Ehrlichkeit, die ihn dazu brachte, der Realität ins Auge zu sehen, die er nie hatte zugeben wollen.
    Jillian … verdammt, sie stellte Sachen mit ihm an, kitzelte Sachen aus ihm heraus, die er nicht nur vergraben, sondern von deren Existenz er nicht einmal gewusst hatte. Er hatte sich nie etwas vorgemacht über Frauen. Auf der Highschool ging es ausschließlich um Testosteron. Auf dem College ging es immer nur um Partys. Und bei den Rangers – er hatte miterlebt, was das Leben mit Beziehungen anstellte – ging es immer nur darum, diese Art von Trouble zu vermeiden.
    Sobald irgendein süßes, rehäugiges Mädchen etwas von »ewig« zu faseln begann, war er weg gewesen, bevor er zu tief drinsteckte. Und er hatte dafür gesorgt, dass die Frauen in seinem Leben wussten, wie der Hase lief. Sex. Das war alles bei ihm. Ein paar erotische Zuckungen im Bett … und alle waren glücklich und trennten sich noch vor dem Frühstück.
    In einem anderen Leben, zu einer anderen Zeit wäre es mit Jillian nicht anders gewesen. Aber wenn es je ein Leben und eine Zeit gäbe, wo er das mit ihr erleben könnte, so wäre es nicht jetzt.
    Bleiben wir realistisch. Es wäre zu keinem Zeitpunkt »jetzt« für jemanden wie ihn mit jemandem wie ihr. Und dennoch, für einen Augenblick, dort auf der Tanzfläche, mit ihren schläfrigen, grünen Katzenaugen, die ihn angesehen hatten, mit ihrem Körper, der sich weich und nachgiebig an ihn geschmiegt hatte, hatte er mit ihr schlafen wollen, nur um sie anschließend aus seiner Vorstellung vertreiben zu können.
    Als ob er heute Abend das erste Mal daran gedacht hätte. Spät des Nachts, in Momenten starker Unzurechnungsfähigkeit und dem Wissen, dass sie auf der anderen Seite des Flurs schlief, hatte er auch daran gedacht. Häufig.
    Aber er wusste Bescheid über diese Art Frauen und Sex. Für eine Frau wie Jillian war Sex mehr als körperliche Befriedigung. Sie würde hinterher all dieses sentimentale Zeugs erwarten von stärkerer Nähe und größerer Verbundenheit. Aber Sentimentalitäten waren nichts für ihn. Und er wollte keine Verbundenheit außer dieser Rein-raus-Nummer, die dafür sorgte, dass er sich gut fühlte und sie sich gut fühlte und sie sich danach einvernehmlich wieder trennten.
    Mit einer anderen Frau ja. Einer Frau, die verstand, dass man auf ihn nicht setzen konnte. Es war das Szenario des besten und des schlimmsten Falls. Er mochte Sex, aber das Dumme bei der Sache war, dass er die Frauen, die seine Bedingungen akzeptiert hatten, nie wirklich mochte. Sie waren oberflächlich und gefühllos … und sagte das nicht verdammt viel über ihn aus?
    Jillian gehörte nicht zu dieser Sorte Frauen. Sie war klug und witzig und – verdammt. Sie war eine echte Pfadfinderin. Eine Pfadfinderin, die bestimmt nicht wusste, wie der Hase lief. Und was das Tollste war: Er mochte sie. Er respektierte sie. Und er konnte sie nicht auf diese Weise benutzen.
    Das war’s, was dem Fass den Boden ausschlug: Nach all den Frauen, mit denen er eine gute Zeit gehabt hatte, und all den guten Mädchen, die er verlassen hatte, weil sie glaubten, ihn zu lieben, wie war es da möglich, dass er dieses Mal in dieser Situation glaubte, mehr zu wollen? Mehr als Sex. Mehr als … was?
    Er bekam feuchte Hände. Er fühlte, wie sich dieses leichte Angstgefühl in ihm ausbreitete, das jedem Kampf vorausging. Eine Warnung, dass er kurz davor war, irgendwo hinzugehen, wo er noch

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