Wer den Tod begruesst
nie zuvor gewesen war, irgendwo, wohin er besser nicht steuern sollte.
Er war nicht dabei, sich in sie zu verlieben. Auf keinen Fall. Verdammt, er wusste nicht einmal, was Liebe war. Er wusste nur, dass es etwas war, das zu empfinden er unfähig war.
Also nein. Nicht Liebe.
Nicht sie. Nicht jetzt.
Und nicht mit ihr.
Er betätigte den Blinker und fuhr auf die Okeechobee.
Und fühlte sich, als hätte er etwas … Lebenswichtiges losgelassen.
Trotzdem, trotz all der Dinge, die er mit ihr machen wollte, wegen all der Dinge, die er mit ihr machen wollte, würde er es nicht zulassen.
Er würde sich an seinen Plan halten. Seinen Job machen. Den Kuss vergessen, den sie geteilt hatten. Den Tanz vergessen, der ihm immer noch Lustpfeile in die Leistengegend schoss. Das Einzige, was er für Jillian Kincaid tun würde, wäre, sie am Leben zu halten.
Die Szene, die sie am City Place erwartete, definierte seine Mission schlagartig neu und mit so greller Klarheit, dass er heftig um Beherrschung ringen musste und in Jillians Augen sich das äußerste Entsetzen spiegelte.
Jillian sah es noch vor ihm, als Nolan von der Okeechobee auf die Sapodilia Avenue fuhr.
Ihre Hand flog auf seinen Arm, verkrallte sich darin. »Oh mein Gott.«
Nolan folgte ihrem Blick, sah, was sie so entsetzte, und fluchte. Ein halbes Dutzend Streifenwagen und ein Ambulanzfahrzeug standen auf der Straße, die vor dem City Place verlief. Statt um das Gebäude herum zum Parkhaus zu fahren, hielt Nolan hinter einem Streifenwagen.
»Tut mir Leid, Leute.« Einer der uniformierten Polizisten hielt sie vor der Eingangstür auf. »Wenn Sie hier nichts zu erledigen haben, muss ich Sie leider bitten zu gehen.«
»Ms. Kincaid lebt hier«, sagte Nolan. »Was ist los?«
»Kincaid?« Der Beamte konsultierte sein Clipboard, sah Jillian schräg an, dann zog er sein Funkgerät heraus. »Sie können hochgehen«, informierte er sie nach einer kurzen Unterhaltung mit jemandem am anderen Ende.
Im Hintergrund konkurrierte das gedämpfte Geräusch von Polizeiradios mit dem Verkehrslärm, und das Blaulicht der Streifenwagen und des Ambulanzfahrzeugs erzeugten ein unheimliches Licht in der Nacht.
»Wer wurde verletzt?« Jillians Finger gruben sich in seinen Arm. »Gott, bitte … bitte sagen Sie mir, dass es nicht Eddie ist.«
»Eddie?«
»Der Wachmann. Ich kann ihn nirgends sehen.«
»Ah. Ich bin nicht befugt, irgendwelche Informationen herauszugeben.«
»Sagen Sie uns nur, ob es ihm gut geht«, mischte Nolan sich ein, der wusste, dass Jillian Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde, um es herauszufinden.
Der Beamte dachte stirnrunzelnd darüber nach und gab schließlich klein bei. »Er hat eine Kopfprellung. Leichte Gehirnerschütterung. Die Sanitäter sagen, er ist bald wieder okay. Er ist jetzt wach und bei Bewusstsein.«
Neben sich spürte Nolan, wie Erleichterung Jillian überkam.
»Hören Sie. Detective Laurens kann Sie ins Bild setzen. Er wartet oben auf Sie.«
Jillians Griff um Nolans Arm verstärkte sich noch. »Detective Laurens ist oben? In meinem Penthouse?«
Der Beamte warf Nolan einen Blick zu. Er deutete ihn zutreffend. Was auch immer sie da oben erwartete, war übel. Sehr übel.
»Kommen Sie.« Nolan drängte Jillian sanft zum Fahrstuhl.
Als sie die Penthouse-Etage erreichten, wartete Detective Laurens im Flur auf sie.
Laurens sah aus wie das Ebenbild von Charles Bronson, und seine Augen verrieten, dass er schon lange im Amt und ein Mann von Integrität und Erfahrung war. »Warten Sie. Eine Sekunde bitte, Ms. Kincaid.«
Nolan hielt Jillian an den Schultern zurück und hinderte sie daran, ins Penthouse zu eilen. »Was ist hier los, Detective?«
»Es gab einen Einbruch.«
»Oh Gott.« Jillian versuchte, sich loszureißen. Nolan hielt sie zurück.
»Ich fürchte, dass man Ihre Wohnung ziemlich verwüstet hat.«
»Verwüstet?«
»Hören Sie … vielleicht sollten Sie lieber ein wenig warten, bis wir …«
»Ich möchte es sehen«, bestand sie darauf.
Nach einem Blick auf Nolan nickte Laurens. »Okay. Aber bitte rühren Sie nichts an. Und ich muss Sie warnen. Es ist … tja, es ist ziemlich offensichtlich, dass, wer immer das hier getan hat, dieselbe Person ist, die Sie verfolgt.«
Nolan begleitete sie zu der offenen Tür, wo Absperrungsband ihnen den Weg versperrte. Sie gingen gebückt darunter hindurch und hinein.
»Du liebe Güte«, fluchte Nolan, als er die Bescherung sah.
Neben ihm war Jillian zur Salzsäule
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