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Wer den Tod begruesst

Wer den Tod begruesst

Titel: Wer den Tod begruesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cindy Gerard
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langsam. Und spürte, wie sich die Spitzen ihrer Brust, die jetzt an seine gepresst war, geradezu schmerzhaft versteiften.
    Sie versuchte, das Gleichgewicht zu behalten … vergeblich. Alles war ihr überdeutlich bewusst. Seine Nähe, seine Erregung, sein tiefes Stöhnen, das sowohl Schmerzen als auch Einverständnis oder Ablehnung signalisieren konnte.
    Was auch immer es war, es versetzte sie in Aufruhr. Ebenso wie seine Hände, als er sie eng an sich zog, seinen Kopf senkte, seine stoppelige Wange über ihre Schläfe legte und sie noch enger an sich presste.
    Oh Gott. In letzter Zeit schien sie ihn nur ansehen zu müssen, um eine beinahe schmerzhafte Spannung in sich aufsteigen zu spüren. Und jetzt berührte sie ihn. Und er berührte sie. Und aus der schmerzhaften Spannung wurde Verlangen.
    Aus dem Tanz wurde mehr. Etwas Intimes und Suggestives und zutiefst Erregendes, als seine Hüften ihren Bauch streiften und sie seine Erektion an ihrem Bauch spürte.
    Sie hätte eigentlich geschockt sein müssen. Aber stattdessen war sie entzückt. Es war wunderbar, seine Bewegungen zu spüren. Es war wunderbar, seine Hände um ihre Taille zu spüren. So ruhelos wie sein Atem glitten sie zu ihrem Kreuz, dann zu ihren Hüften, spreizten sich weit und griffen, massierten, streichelten und glitten noch tiefer.
    »Das«, flüsterte er ihr ins Ohr, »war eine wirklich, wirklich schlechte Idee.«
    Jedenfalls glaubte sie, dass er das gesagt hatte. Ihre Sinne wurden so vereinnahmt von der Musik und dem Mann, dass sie alles um sich herum ausblendete und einfach nur einen der erotischsten Augenblicke ihres Lebens genoss. Das Wiegen seiner Hüften war die pure Einladung; das sanfte Streifen seiner Oberschenkel ein Streicheln; der Hauch seines warmen Atems ein Versprechen.
    Und sein Mund. Sie hatte immer gewusst, dass er nicht ständig so hart und unnachgiebig sein konnte. Er hatte es eines Abends an ihrem Esstisch bewiesen. Es gab auch Zuvorkommenheit und Leidenschaft. Als er ihr etwas ins Ohr flüsterte, war die Botschaft sehr klar. Sein Mund war für andere Dinge gemacht als dafür, missmutige Dinge auszusprechen. Für wunderbare Dinge. Blitzartig tauchte vor ihr die sinnliche Vorstellung auf, wie seine Lippen über ihre nackte Haut fuhren, sich um eine Brustwarze schlossen, saugten.
    Sie tanzten. Sie tanzten nur. Aber es fühlte sich nach so viel mehr an. Seine Hand auf ihrem Po sagte ihr überdeutlich, wo er sie am liebsten hätte. Als er kurz seinen Schenkel zwischen ihre presste, war klar, was er noch viel lieber dorthin pressen würde. Seine Handflächen, die langsam über ihre Rippen nach oben glitten und in Brusthöhe nach innen wanderten, hypersensibilisierten sie derartig, dass ihre Beine beinahe unter ihr nachgaben. Der Mann ließ keinen Zweifel daran, was er mit ihr anstellen würde, wenn sie allein wären.
    Aber sie waren nicht allein, egal wie sehr sie es sich wünschte.
    Sie schwelgte immer noch in berauschenden, erotischen Vorstellungen von ihnen beiden, als der Song mit einer letzten, anhaltenden Note endete.
    Seine Füße hörten lange vor seinem Körper auf, sich zu bewegen. Die plötzliche Stille um sie herum machte ihr schmerzhaft bewusst, dass es vorbei war.
    Ebenso wie sein Gesicht, als er zurücktrat.
    Fehler, signalisierte er schweigend, während seine Miene wieder versteinerte und seine Augen sich wieder verschlossen.
    Na gut, dachte sie enttäuscht. Das war die Realität. Sie zwang sich, mit dem Hier und Jetzt umzugehen. Es war Realität, dass sie ihn keines zweiten Blickes gewürdigt hätte, wären sie einander unter anderen Umständen begegnet und wäre sie nicht gezwungen gewesen, ihn kennen zu lernen. Realität war, dass er sie kaum ertragen konnte, auch wenn er sich sexuell von ihr angezogen fühlte.
    Diese Erkenntnisse sorgten dafür, dass sie einen kühlen Kopf bekam, als sie schweigend zurück zu ihrem Tisch gingen. Ja, sie kühlten ihr zwar den Kopf, aber keineswegs ihr Blut. Ihre Hände zitterten, als sie ihre Kostümjacke wieder anzog. Ihre Beine hatten höchstens die Konsistenz von Pudding, als sie das »La Casa de la Mamá« verließen, und in ihr knisterte es immer noch vor sexueller Spannung, vor Sehnsucht zu erfahren, wie es wäre, von ihm geliebt zu werden.
    Nolan war über das Stadium der Entschuldigungen ebenso hinaus wie über das der Selbstbezichtigungen und bereit, der Wahrheit ins Auge zu sehen. Er wollte diese Frau.
    Als er von Mama Richtung Norden zurück nach West Palm fuhr, gestand

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