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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Reisen auch mal in unser Kaff in Connecticut verschlägt.)
    Aber selbst die würden den Tisch wahrscheinlich nicht bekommen, weil hier in Eastport nun mal die Quahogs die allergrößten Stars von allen sind.
    Ja, genau. Der Tisch wird freigehalten, falls irgendein Quahog während der Sommersaison Lust bekommt, im Gull’n’Gulp zu essen.
    Es passiert immer wieder mal, dass Touristen bei uns im Restaurant sitzen, die keine Ahnung haben, wer oder was Quahogs sind. An meinem ersten Arbeitstag im Juni hätte unsere Geschäftsführerin Peggy mich um ein Haar wieder rausgeschmissen, weil ich vor einem Gast einen Lachkrampf bekommen habe. Er hatte mich nämlich gefragt: »Entschuldigen Sie bitte, Miss, aber diese Quahogs – was ist das eigentlich?« Nur dass er KWA-hogs sagte und nicht KO-hogs, wie man es richtig ausspricht.
    »Ist das Ihr Ernst?«, habe ich gesagt. »Sie wissen echt nicht, was Quahogs sind?« Ich habe wirklich versucht, ernst zu bleiben, aber schließlich musste ich kichernd und prustend in die Küche flüchten.
    Peggy hat mir dann mit verkniffener Miene erklärt, dass Quahogs im restlichen Teil der USA nicht so bekannt sind wie bei uns. Deshalb sei es nichts Ungewöhnliches, wenn jemand aus dem Mittleren Westen noch nie etwas von ihnen gehört hat.
    Natürlich meinte sie in dem Fall die Muscheln. Denn Quahogs sind Venusmuscheln, die zusammen mit gewürfelten Kartoffeln, Speck, Lauch und Kräutern in einer Brühe gekocht und mit Mehl und Sahne gebunden eine Suppe ergeben, die unter dem Namen »Quahog Chowder« zu den beliebtesten Gerichten im Gull’n’Gulp gehört. Eastport ist seit Jahrhunderten dafür berühmt, dass man hier die besten Quahogs der ganzen Ostküste zu essen bekommt.
    Allerdings ist unsere Stadt auch noch für eine zweite Art von Quahogs berühmt. Es gibt nämlich noch das gleichnamige Footballteam unserer Highschool, das seit meiner Geburt vor sechzehn Jahren jedes Jahr in Folge die State Championship von Connecticut gewonnen hat.
    Na ja, fast jedes Jahr. Mit einer Ausnahme. Nämlich dem, in dem ich in der achten Klasse war.
    Aber darüber spricht man hier nicht.
    Es ist schwer zu sagen, auf welche Quahogs die Bewohner von Eastport stolzer sind: auf die tierischen oder die menschlichen, aber ich tippe mal auf Letztere. Die Muscheln gibt es schon so lange, dass man sich daran gewöhnt hat – die (fast) ununterbrochene Siegesserie der Footballmannschaft währt dagegen erst anderthalb Jahrzehnte, weshalb sie immer noch etwas ganz Besonderes ist.
    Die Erinnerung daran, wie schmachvoll es war, einmal nicht im Endspiel zu stehen, ist immer noch schmerzlich frisch. Es ist ja auch erst vier Jahre her, dass unser Team nicht an der Championship teilnehmen konnte.
    Und deswegen stellt keiner hier den Ecktisch in Frage. Selbst wenn ein Einheimischer aus irgendeinem Grund während der Hochsaison ohne Reservierung ins Gull’n’Gulp käme, würde er niemals erwarten, diesen Tisch zu bekommen, weil er nun mal für die Quahogs reserviert ist, und zwar ausschließlich für die Quahogs .
    Das weiß jeder!
    Besonders mein Freund Seth Turner, selbst ein Quahog, der in die Fußstapfen seines älteren Bruders Jake getreten ist (der zweimal mit den Quahogs die State Championship gewonnen hat) und seit diesem Jahr für das Team spielt. Seth sitzt genauso gern an dem Ecktisch, wie es sein Bruder vor ihm getan hat. Wenn ich arbeite, kommt er oft vorbei, um kostenlos Cola zu trinken und Quahog-Fritter zu essen. (Das ist übrigens die einzige Zubereitungsform, in der ich es über mich bringe, Quahogs zu essen. Durch die knusprig frittierte Teighülle kriegt man nichts von der gummiartigen Konsistenz der Muscheln mit, und die süßsaure Soße, in die sie gestippt werden, verleiht ihnen wenigstens einen Hauch von Geschmack. Nein, ich kann wirklich nicht behaupten, ein Quahog-Fan zu sein. Aber das habe ich noch nie gegenüber irgendwem zugegeben. Natürlich nicht. Ich will ja nicht geteert und gefedert und aus der Stadt gejagt werden!)
    Wenn meine Schicht vorbei ist, gehen Seth und ich auf den Mitarbeiterparkplatz hinaus und knutschen noch ein bisschen in seinem Pick-up herum, bis es kurz vor Mitternacht Zeit für mich ist, nach Hause zu fahren.
    Insofern ist die Regelung mit dem Tisch auch für mich durchaus praktisch. So sehe ich regelmäßig meinen Freund.
    Seth ist natürlich nicht der einzige Quahog, der das Privileg nutzt, am Ecktisch sitzen zu dürfen. Manchmal kommt er mit seinem Bruder Jake – der

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