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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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reden wir auch.« Mir war klar, dass es praktisch unmöglich war, Sidney begreiflich zu machen, was ich meinte. Aber ich musste es wenigstens versuchen. Wenn sie es verstand, würde ich selbst es vielleicht auch ein bisschen besser verstehen. »Er unterhält sich mit mir über … na ja, über meine Fotos zum Beispiel. Du weißt, dass Seth sich überhaupt nicht dafür interessiert. Seth redete nie mit mir über irgendwas, außer über Football oder darüber, was er als Nächstes essen möchte.«
    Sidney richtete den Blick ihrer schwarz getuschten Augen auf mich. »Und das merkst du erst jetzt? Du bist seit der neunten Klasse mit ihm zusammen.«
    Ich schniefte, weil ich es selbst nicht glauben konnte. »Ich weiß. Wahrscheinlich … wahrscheinlich war ich so geschmeichelt, als er mich gefragt hat – ausgerechnet mich! –, ob ich seine Freundin sein will, dass ich gar nicht darüber nachgedacht habe, ob wir überhaupt zusammenpassen. Und dann waren wir plötzlich ein Paar. Du weißt doch, wie das ist. Ich habe das nie infrage gestellt. Aber ich kann auf gar keinen Fall einfach so mit ihm Schluss machen. Wir waren so lange zusammen … Was würden die Leute denken?«
    »Dass du dich geirrt hast«, sagte Sidney.
    »Eben«, flüsterte ich.
    Sidney schüttelte den Kopf und lachte leise. »Oh Mann, Katie. Und wie soll es jetzt weitergehen?«
    »Ich weiß es nicht. Ehrlich, Sidney, ich … Ich weiß es einfach nicht.«
    »Tja, dann überleg dir was«, sagte sie. »Und zwar schleunigst. Denn wenn du nichts tust, wird jemand verletzt. Und ich rede hier nicht nur von Tommy. So, und jetzt dreh dich um, damit ich deinen Reißverschluss zuziehen kann.«
    Ich gehorchte stumm.
    Anschließend griff sie nach meiner Hand und sagte: »Okay, komm mit.«
    Wir duckten uns genau in dem Moment unter den Laken hindurch, als Ms Hayes wieder ins Zelt trat und sich umsah. »Sind alle Kandidatinnen und ihre Begleiter fertig?«
    Alle nickten. Auch Jenna, die sich bei ihrem Vater untergehakt hatte.
    »Gut«, verkündete Ms Hayes. »Dann kommen wir jetzt zur Ballkleid- und zur Frage-Runde. Alle auf die Bühne!«
    »Wow!« Seth reichte mir den Arm. »Du siehst hammermäßig aus, Süße.«
    »Du … Seth?«, begann ich stockend und brachte dann doch kein Wort heraus.
    Ich wollte wirklich etwas sagen. Nur …
    … dass ich nicht wusste, was und vor allem wie .
    »Ich heiße Katie«, sagte ich stattdessen und hakte mich bei ihm unter. »Nicht Süße , okay?«
    Sein Blick war erst verwirrt, dann wurde er fragend. »Was hast du denn, Sü… Katie, meine ich? Bist du sauer auf mich? Was habe ich getan?«
    Dabei hatte er wieder diesen verstörten Welpenausdruck im Gesicht.
    Ich ertrug es einfach nicht. Ich ertrug es keine Sekunde länger. »Old Man Trouble« stand nicht mehr vor meiner Tür.
    Er war für immer bei mir eingezogen!
    Und deswegen sagte ich: »Nichts. Vergiss es.«
    Weil ich nun mal so bin, wie ich bin.
    Eine Lügnerin.
    Und dann gingen wir auf die Bühne.

NEUNZEHNTES KAPITEL
    »Miss Castle?« Ms Hayes mischte umständlich die Karten, auf denen die Mitglieder der Jury ihre Fragen notiert hatten, damit hinterher keiner behaupten konnte, eine der Kandidatinnen hätte einen Vorteil gehabt, indem sie eine besonders leichte Frage bekommen hätte. »Bitte nennen Sie den Zuschauern und unserer geschätzten Jury, wodurch sich die Quahogs besonders auszeichnen.«
    »Gerne«, sagte Morgan und errötete zart. Sie sah in ihrem weißen Kleid zauberhaft aus, und Eric, der in seinem schwarzen Smoking neben ihr stand, ergänzte das Gesamtbild perfekt. Ich hatte mich nicht geirrt: Zusammen hätten die beiden eine perfekte Vorlage für eines dieser Plastikbrautpaare auf Hochzeitstorten abgegeben.
    Eric schwitzte in seinem Smoking zwar so sehr, dass seine dicke Make-up-Schicht glitzerte (er war als einziger Junge bereit gewesen, sich von Ms Hayes schminken zu lassen, weil er durch die Aufführungen der Theater-AG daran gewöhnt war), aber das war aus den Zuschauerreihen sicher nicht zu sehen.
    »Eine Quahog«, begann Morgan mit dünner Stimme, »ist eine Muschel, die …«
    »Etwas lauter, meine Liebe«, sagte Ms Hayes mit einer honigsüßen Stimme, die nichts mit dem Kasernenhofton zu tun hatte, mit dem sie uns während der Generalprobe angetrieben hatte. »Die Jury und unsere Zuschauer können Sie sonst nicht hören.«
    »Äh … ja, Entschuldigung.« Morgan hielt ihr Mikrofon etwas dichter an den Mund. Wir benutzten die Ansteckmikros, weil die Handmikrofone

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