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Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition)

Titel: Wer heimlich küsst, dem glaubt man nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Stimme hinter der Umkleide, wo sie sich gerade ihr Abendkleid anzog. »Was hat er euch denn so Schlimmes angetan?«
    »Hallo? Jeder in dieser Stadt weiß, was er getan hat«, knurrte Seth.
    »Ja«, sagte Jenna ruhig. »Aber das ist Urzeiten her. Wenn ich mich richtig erinnere, waren wir damals in der achten Klasse.«
    »Und abgesehen davon«, meinte Morgan. »Hat er es schließlich nicht euch angetan.«
    »Er hat meinen Bruder in aller Öffentlichkeit gedemütigt«, stieß Seth zwischen zusammengepressten Zähnen hervor. »Das ist genauso, als hätte er mich gedemütigt.«
    Jenna sah mich an. »Katie? Sagst du vielleicht auch mal was dazu?«
    Aber ich konnte immer noch nicht sprechen. Ich weiß nicht, warum. Es kam einfach kein Ton heraus.
    »Ich bin auch dafür, dass ihr ihn Ruhe lasst«, schaltete sich Eric zögernd ein. »Ich meine … nicht dass mich die Sache was angeht …«
    »Damit hast du verdammt recht«, brummte Seth.
    »Aber wozu wollt ihr euch unnötig Ärger aufhalsen?«, versuchte es Eric noch einmal. »Ignoriert ihn doch einfach. Das ist wahrscheinlich auch gesünder für euch.«
    »Willst du damit andeuten, dass der Typ mir gefährlich werden könnte?« Seth deutete ungläubig auf seine Brust.
    »Mann, Seth!«, stöhnte Dave, nachdem er endlich an der Reihe gewesen war, durch den Spalt im Vorhang zu schauen (nur dass er sich Sidneys Auftritt angesehen hatte und nicht Tommy). »Eric hat recht. Vergiss die Geschichte. Das ist Schnee von gestern. Okay, Leute, meine Süße ist fertig. Sagt ihr bitte alle, dass sie ihre Sache gut gemacht hat, ja?«
    Sidney kam mit gerötetem Gesicht ins Zelt zurück und strahlte. Dem donnernden Beifall nach zu urteilen, war ihre Gesangseinlage beim Publikum sehr gut angekommen. Was keine große Überraschung war. Wenn Sidney etwas macht, dann macht sie es perfekt.
    »Los, wir ziehen uns zusammen um«, sagte sie, packte mich am Arm und zog mich zu der provisorischen Umkleidekabine, gerade als Morgan sich unter den Laken hervorduckte. In ihrem eng anliegenden, schlichten Kleid aus blütenweißem Satin und den hohen Riemchensandaletten sah sie unglaublich elegant aus.
    »Hübsch«, meinte Sidney. »Chanel?«
    Morgan schüttelte den Kopf. »Stella McCarthy.«
    Sidney nickte anerkennend. »Cool.«
    Kaum waren wir hinter dem Vorhang verschwunden, schälte Sidney sich aus ihrem Minikleid und zischte: »Kannst du mir mal bitte sagen, was du dir dabei gedacht hast? Ernsthaft jetzt?«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte ich unglücklich, während ich mich ebenfalls auszog und mein Kleid vom Bügel nahm – einen rosa Rüschentraum, den Sidney mir bei Saks ausgesucht hatte. »Ich habe selbst keine Ahnung, wie es dazu kommen konnte. Ehrlich nicht.«
    »Ach ja?« Sidney lächelte matt. »Ich kann es mir schon denken, aber trotzdem. Es ist eine Sache, hinter dem Rücken deines Freundes mit einem Typen rumzuknutschen, den dein Bruder in einem Football-Trainingslager kennengelernt hat und der nach den Ferien dahin zurückgeht, wo er herkam …«, Sie zerrte sich das hautenge knallrote Kleid über den Kopf, das sie sich ebenfalls bei Saks gekauft hatte, »… aber es ist etwas ganz anderes, hinter seinem Rücken mit Tommy Sullivan rumzuknutschen!«
    »Ich weiß«, flüsterte ich. »Denkst du, das ist mir nicht klar?«
    »Aber wenn du es weißt«, entgegnete Sidney und zupfte ihr Kleid zurecht. »Warum hast du es dann gemacht?«
    »Glaubst du etwa, ich wollte es?«, wisperte ich verzweifelt. »Ich konnte nicht anders!«
    »Vor uns liegt unser letztes Highschool-Jahr, Katie«, sagte Sidney eindringlich. »Ein Event jagt das nächste – erst der Ehemaligen-Ball, dann der Abschlussball, danach noch die Abschlussfahrt … Das letzte Jahr an der Schule ist dazu da, es so richtig krachen zu lassen, unsere Jugend zu genießen und Erinnerungen zu schaffen, von denen wir ein Leben lang zehren werden. Aber wie soll das gehen, wenn du mit jemandem zusammen bist, der zum Tode verurteilt ist? Denn genau das ist Tommy Sullivan, Katie. Er ist tot, wenn Seth und die anderen mit ihm fertig sind. Verstehst du?«
    »Ich weiß«, sagte ich düster. »Aber Sidney, ich … Ich kann mich mit ihm unterhalten.«
    Sidney sah mich an, als hätte ich gerade verkündet, dass ich gern Pizza esse, ohne vorher mit einer Papierserviette das Fett abzutupfen.
    »Du kannst dich mit ihm unterhalten ?«, wiederholte sie entgeistert. »Was soll das heißen?«
    »Na ja, ich meine, wir knutschen nicht bloß rum. Zwischendurch

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