Wer ist der andere, Alissa
was so brandeilig ist, dass es nicht bis morgen warten kann."
"Es zieht dich nach Hause, stimmt's?" Jack rollte die Augen. "Du liebe Güte, ich kenne keinen anderen Mann, der an einer Ehe so viel Gefallen findet wie du. Knapp drei Monate verheiratet, und schon hast du dich in einen häuslichen Typ verwandelt. Es ist einfach ekelhaft."
"Ich war zwei Wochen weg", entgegnete Dirk.
"Und? Es hat dir vorher nie etwas ausgemacht, so lange von zu Hause weg zu sein."
Weil er seine Wohnung nie als Heim empfunden hatte, bevor er Alissa kannte. Das war der alleinige Grund gewesen. Doch Dirk sprach diesen Gedanken nicht aus, sondern warf Jack nur einen Seitenblick zu und trat in den Aufzug, der sie hinunter zur Gepäckhalle brachte.
Nachdem sie ihr Gepäck vom Band geholt hatten, teilten sie sich ein Taxi nach Hause.
Während der kurzen Fahrt hielt Jack das Gespräch in Gang, aber Dirks Gedanken waren anderswo. Er hörte seinem Freund kaum zu und beteiligte sich nur mit einem gelegentlichen Brummen oder einer einsilbigen Antwort, und das nur, wenn er dazu gezwungen war.
Schließlich machte Jack eine ironische Bemerkung über frisch Verheiratete und schwieg von da an.
"Grüß Alissa von mir", sagte er mit einem Grinsen, als Dirk vor seinem Apartmenthaus aus dem Taxi stieg.
"Das werde ich", antwortete er, nahm seine Reisetasche und den Koffer und winkte den Portier des Apartmenthauses zur Seite, als er ihm helfen wollte.
In dem Augenblick, als er den Schlüssel in das Schloss steckte, seufzte Dirk vor Erleichterung und Vorfreude auf. Der Trip war ihm endlos erschienen. Er hatte die Hotels und das Hotelessen und Schlafen in fremden Betten mehr als satt.
Er lächelte schief. Jack hatte Recht. In der Ehe fühlte er sich so wohl wie der Fisch im Wasser.
Eine ganze Reihe von Leuten schienen deswegen überrascht zu sein. Wahrscheinlich, wie er vermutete, weil er so lange Single geblieben war und man wohl erwartet hatte, dass er sich in einer Ehe schnell eingeengt fühlen würde. Aber die Leute, die so dachten, irrten sich.
Er war kein Narr. Er wusste, dass er unglaubliches Glück gehabt hatte, Alissa zu finden.
Sie war eine von Natur aus selbstlose Frau, eine Frau mit einem angeborenen Beschützerinstinkt. Und Dirk empfand es als ein Wunder, dass sie ihn liebte.
Er genoss es, jeden Abend nach Haus zu kommen und dort Alissa vorzufinden, jeden Morgen neben ihr aufzuwachen, ihr hübsches Gesicht ihm gegenüber am Tisch zu sehen. Du liebe Güte, er konnte sich gar nichts Schöneres mehr vorstellen, als verheiratet zu sein. Er sah in der Ehe nur Vorteile ... die Nähe eines Menschen, den man liebte, das Zusammensein, dieses besondere Gefühl, Teil einer Zweierbeziehung zu sein. Er wusste nur zu gut - besser als die meisten -, dass die Welt ein rauer, kalter Ort sein konnte. Es war schön, zu wissen, dass es jemanden gab, der einen mochte und der immer für einen da sein würde - egal, was kommen würde.
Um seine Mundwinkel zuckte ein belustigtes Lächeln. Und außerdem hatten sie fantastischen Sex.
Schon beim Eintreten in die Eingangshalle fühlte Dirk, wie die Anspannung von ihm wich und Harmonie und Frieden einkehrten. Alissa hatte es ermöglicht. Das war etwas gewesen, was er in seinem Leben bis jetzt nicht gekannt hatte.
Er war sich nicht einmal sicher, was genau Alissa getan hatte, um ihm dieses Gefühl zu geben. Klar, sie hatte die sterile Ausstattung und die ungemütlichen, wenn auch stilvollen Möbel ersetzt durch Dinge, die ihrem eigenen Geschmack entsprachen. Aber es war mehr als nur das. Ihre bloße Anwesenheit verlieh diesen Räumen Gemütlichkeit und einen Hauch von Heiterkeit.
Es waren zumeist Kleinigkeiten, die sein exklusives Apartment in ein richtiges Heim verwandelt hatten ... der Geruch von frisch gekochtem Essen, der ihm jeden Abend beim Eintreten entgegenzog, die Blumen in den Vasen und Pflanzen in den Zimmern, der Duft ihres Parfums in der Luft. In jedem Raum zeugte etwas davon, dass eine Frau in diesem Apartment wohnte.
Während der zwei letzten Wochen war seine Sehnsucht, zu Alissa zurückzukehren, so drängend geworden, dass er verbissen wie ein Hund gearbeitet und jeden seiner Mitarbeiter bis zum Äußersten angetrieben hatte ... mit dem Ergebnis, dass sie einen Tag früher fertig wurden, als er Alissa am Telefon angekündigt hatte.
Er blieb in der Eingangshalle stehen und neigte den Kopf zur Seite. Nur Stille begrüßte ihn. "Alissa?"
Er setzte die Reisetasche und den Koffer ab und machte sich
Weitere Kostenlose Bücher