Wer ist der andere, Alissa
Ausflüchte! Du weißt selbst ganz genau, wie unausstehlich du gewesen bist."
Dirk hüllte sich in Schweigen und starrte zur Decke hoch. Alissa glaubte schon, er würde ihr nicht antworten, als er schließlich mit leiser Stimme sagte: "Es gefiel mir gar nicht, wie er dich angefasst hat."
Sie stützte sich auf den Ellbogen und starrte ihn an. "Mich angefasst hat? Das kann doch nicht dein Ernst sein."
Er drehte den Kopf und erwiderte ihren Blick. "Ich meine es sogar sehr ernst."
"Meine Güte, er hat mir einfach von der Leiter heruntergeholfen."
"Und genoss es über Gebühr, während er es tat."
"Dirk!"
"Vertrau mir, Alissa. Ein Mann erkennt sofort, wenn ein anderer Mann an seiner Frau interessiert ist."
Alissa lachte kurz auf. "Liebling, hör mir mal zu. Ich kenne Ted seit meiner Kindheit. Wir haben die Grundschule zusammen besucht. Ted und mein Bruder Tyler waren enge Freunde.
Für Ted bin ich wie eine Schwester."
"Ich habe gesehen, wie er dich mit Blicken verschlang, Alissa. Dieser Bursche hat in dem Moment ganz entschieden keine brüderlichen Gedanken gehabt. Und du bist kein Kind mehr", erinnerte er sie.
Meine Güte, Dirk war eifersüchtig! Alissa starrte ihn an, und ihr Herz wurde ganz weit.
Sie lächelte. Es war kaum zu glauben, dass Dirk ausgerechnet auf Ted eifersüchtig war.
Als sie noch Kinder waren, hatte sie ihn "Stinker" genannt und er sie "Magerjule", und sie hatte in Ted den Fluch ihres Lebens gesehen.
Zärtlich berührte sie Dirks Wange und fuhr mit den Fingern durch das Haar an seiner Schläfe. "Dirk, es spielt keine Rolle, was Ted oder irgendein anderer Mann für mich fühlt. Ich liebe dich." Sie streichelte mit dem Daumen über seine Augenbrauen, dann über die Wange und hinunter zum Mundwinkel. "Für mich gibt es nur dich", setzte sie leise hinzu.
Er sah ihr tief in die Augen. "Wirklich nur mich?"
"Wirklich nur dich", sagte sie einfach.
"Dann beweis es mir", flüsterte er gegen ihre Lippen.
"Dirk ... Liebling, wir ... wir können nicht", stieß sie zwischen kurzen Küssen hervor.
"Callie wird ... sie wird uns ... böse sein. Wir sind schon sowieso zu spät ... zum Essen."
"Lass sie warten", erwiderte Dirk mit rauer Stimme.
"Ach Dirk. Liebling", seufzte Alissa vor Verlangen und Liebe, als er sie eng an sich zog.
Kapitel 10
"So was passiert schon manchmal, Mrs. Matheson", sagte Dr. Stevens und lächelte über Alissas verwirrtes Gesicht. "Die Untersuchung und der Test bestätigen es. Sie sind schwanger."
"Aber ..."
"Alissa, nur weil Ihre erste Ehe kinderlos geblieben ist, bedeutet es nicht, dass Sie nicht empfangen können. Ich habe Ihnen das seit Jahren erzählt. Wenn Sie sich daran erinnern wollen ... Keiner der Tests, die ich an Ihnen und Tom durchgeführt habe, hat ergeben, dass das Problem bei einem von Ihnen lag. Aus irgendwelchen Gründen, die sich den medizinischen Erkenntnissen entziehen, hat es zwischen Ihnen beiden ... nun, aus Mangel eines besseren Wortes sage ich einfach, nicht geklappt. Ganz offensichtlich ist das nicht der Fall bei Ihrem jetzigen Mann."
"Aber das kann nicht sein. Dirk sagte, dass er gar kein Kind zeugen kann."
"Oh, wirklich?" Dr. Stevens joviales Lächeln verblasste. Er lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück, stützte die Ellbogen auf die Armlehnen und legte die Fingerspitzen aneinander. "Hm. Hat er gesagt, woran das liegt?"
"Nein. Das hat er nicht gesagt. Und ich ... na ja, ich habe mich entschieden, bei einem so sensiblen Thema lieber keine Fragen zu stellen."
"Ach so", erwiderte der Doktor. "Wie dem auch sei, Sie sind jedenfalls schwanger." Er lehnte sich nach vorn, zog den Rezeptblock an sich und kritzelte etwas auf zwei der Formulare. Dann schob er sie Alissa zu. "Dies hier sind Vitamine und Kalziumtabletten. Ich möchte, dass Sie sie gewissenhaft einnehmen. Sie werden siebenunddreißig sein, wenn das Baby da ist", fuhr er mit ernster Stimme fort. "Sie sind gesund, und ich erwarte keine Komplikationen. Aber es ist Ihr erstes Kind, und Sie müssen schon achtsam sein. Ich möchte, dass Sie regelmäßig zu mir kommen, damit wir die ganze Schwangerschaft hindurch Tests durchführen."
"In Ordnung", stimmte Alissa zerstreut zu. Sie war immer noch zu betäubt, um all das aufzunehmen, was Dr. Stevens ihr sagte.
Ihre Gefühle wechselten zwischen überschwänglicher Freude darüber, dass sie tatsächlich ein Baby haben würde, und Besorgnis, wie Dirk die Neuigkeit aufnehmen würde.
Was würde er sagen? Wie würde er sich fühlen? Sie
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