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Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen

Titel: Wer Ja sagt, muss sich wirklich trauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Chorgewänder hingen, und von hohen Regalen, die Gesangbücher, Notenmappen und staubige, uralte Kartons beherbergten. Sonnenlicht sickerte durch die verstaubte Glasscheibe in der Tür am anderen Ende. Lucys Lunge kollabierte. Sie war ganz benommen vor lauter Sauerstoffmangel.
    Ted musterte sie, die kühlen bernsteinfarbenen Augen überschattet von Sorge. Er war so ruhig, wie sie panisch war.
    Bitte, lass ihn das in Ordnung bringen, so wie er immer alles in Ordnung bringt. Lass ihn mich in Ordnung bringen.
    Der Tüllschleier haftete an ihrer Wange – durch Schweiß oder Tränen, sie wusste es nicht genau –, während Worte, die sie sich nie zugetraut hätte, aus ihr herauspurzelten.
    » Ted, ich kann nicht. Ich … ich kann nicht. «
    Er hob ihren Schleier, so wie sie es sich ausgemalt hatte, bloß dass es in ihrer Vorstellung am Ende der Trauungszeremonie geschehen war, unmittelbar bevor er sie küsste.
    » Ich verstehe nicht « , sagte er sanft, aber sichtlich perplex.
    Sie verstand genauso wenig. Die nackte Panik war anders als alles, was sie jemals empfunden hatte.
    Er legte den Kopf schief und sah ihr in die Augen. » Lucy, wir passen perfekt zusammen. «
    » Ja … ich weiß. «
    Er wartete. Sie wusste nicht, was sie noch sagen sollte. Wenn sie doch bloß richtig atmen könnte. Sie zwang ihre Lippen, sich zu bewegen.
    » Ich weiß. Perfekt. Aber … ich kann nicht. «
    Sie wartete darauf, dass er anfing, mit ihr zu diskutieren. Um sie zu kämpfen. Sie zu überzeugen, dass sie sich irrte. Sie wartete darauf, dass er sie in die Arme nahm und ihr sagte, dass dies nur eine Panikattacke sei. Aber seine Miene änderte sich nicht, abgesehen von einem kaum wahrnehmbaren kurzen Zucken eines Mundwinkels.
    » Deine Freundin Meg … « , sagte er, » … es hat etwas mit ihr zu tun, nicht wahr? «
    War es so? Hätte sie nicht so etwas Unvorstellbares getan, wenn Meg mit ihrer Liebe, ihrem Chaos und ihrem schnellen, brutalen Urteil nicht aufgetaucht wäre?
    » Ich … «
    Ihre Finger waren eiskalt, und ihre Hände zitterten, als sie an dem Diamantring zog. Er ging schließlich ab, wäre ihr beinahe aus der Hand gefallen, als sie ihn in Teds Smokingtasche stecken wollte.
    Ted ließ ihren Schleier fallen. Er bettelte nicht. Er wusste nicht, wie. Und er machte auch nicht den geringsten Versuch, sie umzustimmen.
    » In Ordnung, also dann … «
    Mit einem kurzen Nicken wandte er sich um und ging davon. Ruhig. Beherrscht. Perfekt.
    Als die Tür sich hinter ihm schloss, presste Lucy die Hände gegen den Magen. Sie musste Ted zurückholen. Ihm nachlaufen und ihm sagen, dass sie es sich anders überlegt habe. Aber ihre Füße wollten sich nicht in Bewegung setzen, ihr Verstand wollte nicht funktionieren.
    Der Türknauf drehte sich, die Tür ging auf, und ihre Eltern standen da, blass, angespannt vor Sorge. Sie hatten alles für sie getan, und die Heirat mit Ted wäre das beste Geschenk, mit dem sie sich bei ihnen bedanken konnte. Sie konnte sie nicht dermaßen demütigen. Sie musste Ted hinterhergehen und ihn zurückholen.
    » Noch nicht « , murmelte sie, fragte sich jedoch gleichzeitig, was sie damit meinte. Sie wusste nur, dass sie einen Moment für sich brauchte, um sich zu sammeln und sich zu erinnern, wer sie war.
    Mat zögerte kurz und schloss dann die Tür.
    Lucys Universum brach zusammen. Noch bevor der Nachmittag um war, würde die ganze Welt wissen, dass sie Ted Beaudine den Laufpass gegeben hatte. Es war unvorstellbar.
    Das Heer von Kameras … Der Presseauflauf … Sie würde nie wieder aus diesem kleinen, muffigen Raum herauskommen. Sie würde den Rest ihres Lebens hier verbringen, umgeben von Gesangbüchern und Chorhemden, als Buße dafür, dass sie den besten Mann gekränkt hatte, der ihr jemals begegnet war, dass sie ihre Familie beschämte.
    Ihr Schleier klebte an ihren Lippen. Sie zerrte daran, begrüßte den Schmerz, als die Kämmchen und Strasssteine sich in ihren Haaren verfingen. Sie war verrückt. Undankbar. Sie verdiente Schmerz. Sie riss alles herunter. Den Schleier, das Brautkleid … Die weiße Seide lag wie eine Pfütze um ihre Fußknöchel, und sie stand da und rang nach Luft in ihrem exquisiten französischen BH , ihrem Spitzenhöschen, dem blauen Strumpfband und den weißen Satinpumps.
    Lauf!
    Das Wort schrillte durch ihr Gehirn.
    Lauf!
    Sie hörte, dass es draußen vor dem Raum für einen Moment lauter wurde, als hätte jemand die Eingangstüren der Kirche geöffnet und rasch wieder

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