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Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps

Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps

Titel: Wer mordet schon in Franken? - 11 Krimis und 125 Freizeittipps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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melden sich etliche. Dankbare Leute, die ihm sagen, wie sehr seine Bücher ihnen geholfen haben. Aber persönlich zeigt sich kaum jemand.«
    Â»Sind das Menschen, die eine Krise überwunden haben?«
    Â»Genau. Meistens Frauen. Es lebe die Krise!« Sieglinde lachte.
    Meistens Frauen, dachte Katinka. Der Paarberater hat sicher eine enorm hohe Zahl weiblicher Fans.
    Â»Beantwortet Ihr Mann alle diese Anfragen?«
    Â» Ich beantworte sie. Bodo hasst das Internet. Es ist einfach nicht sein Medium. Er unterhält zwar eine Facebook-Seite, aber ich pflege sie.«
    Katinka musste lächeln. »Das heißt, Sie beantworten die Mails als Frau Sawatzki oder als …«
    Â»Nein, als Herr Sawatzki.«
    Â»Die Leute, denen Sie antworten, glauben also, Sie wären Ihr Mann?«
    Â»Genau.« Sieglinde kniff den Mund zusammen. Von der Seite sah ihr von Falten durchzogenes braunes Gesicht aus wie eine übergroße Rosine.
    Fliegen umschwirrten Katinka. Sie scheuchte sie weg und klatschte eine Mücke tot, die sich auf ihrem nackten Arm niedergelassen hatte. Bodo Sawatzki bekam Fanpost von Frauen, die er aber nicht beantwortete, sondern seine Frau machte das für ihn. Bedeutete das, dass die Fanpost an ihm vorbeiging? Oder unterhielt er ohne das Wissen seiner Frau ein weiteres E-Mail-Postfach, um persönlich die Kontaktpflege zu seinen Leserinnen zu betreiben? Zu ausgewählten Leserinnen womöglich?
    Â»Schreiben Sie an seinen Büchern mit?«
    Â»Bitte?« Sieglinde riss den Kopf herum, als hätte Katinka sie aus weiter Ferne herbeigerufen. »Ich tippe sie. Tippte . Bei ›Tao deines Neuanfangs‹ habe ich allerdings dankend verzichtet. Für die Schreiberei hat er sich eine Sekretärin genommen.«
    Â»Warum?«
    Sie zuckte die Schultern. »Ich habe ein Problem mit der Halswirbelsäule. Stundenlang am Computer zu sitzen, kommt für mich nicht mehr infrage.«
    Â»Gibt es momentan ein aktuelles Buchprojekt?«
    Â»Nein. Aber warum fragen Sie danach? Ich denke, Sie interessieren sich für Harald Koch?«
    Â»Wie hat Koch denn Kontakt zu Ihrem Mann aufgenommen?«
    Die Frau wandte den Blick ab. »Ich habe keine Ahnung.«
    Also doch, dachte Katinka. Sawatzki hat noch ein extra Postfach. Oder Sieglinde lügt und sie kennt Koch.

    *

    Katinka war froh, wieder in der Stadt zu sein. Die Stille oben im Hofgarten war ihr richtig unheimlich vorgekommen, vor allem an der Seite von Sieglinde Sawatzki. Müde von der Schwüle des Tages und den ungeklärten Fragen, setzte sie sich in eine Eisdiele am Marktplatz. Gerade wollte sie ihre Auftraggeberin anrufen, um sie über den Fortgang der Ermittlungen in Kenntnis zu setzen, als sich jemand an ihren Tisch setzte. Die Frau, die ihr Sieglindes Handynummer zugesteckt hatte.
    Â»Moment!« Katinka hielt ihr Handy noch in der Hand und einer spontanen Eingebung folgend aktivierte sie die Kamerafunktion, während sie sagte: »Ich muss diese SMS gerade noch abschicken.« Sie drückte auf ›Aufnahme‹ und speicherte das Foto der Unbekannten. »So. Jetzt habe ich Zeit. Verraten Sie mir, wer Sie sind und warum Sie mir folgen und mich mit Informationen bestücken?«
    Â»Ich bin Bodos Sekretärin gewesen. Nur für das eine Buch. ›Das Tao deines Neuanfangs‹.« Sie winkte dem Kellner und bestellte zwei Espressi. Katinka widersprach nicht. »Nachdem die ersten Rezensionen rausgekommen sind, hat er anfragende Journalisten immer an mich verwiesen. Ich verwalte auch die ganzen Informationen und Materialien, die die Pressestelle des Verlages zusammengestellt hat.«
    Â»Und?«
    Die Espressi kamen. Katinka stürzte ihren in einem Schluck hinunter. Allein der köstliche Duft vermittelte ihr das Gefühl, sofort fitter und ausgeschlafener zu sein.
    Â»Eines Tages erhielt ich eine Anfrage von einem gewissen Harald Koch. Er wollte Sawatzki kennenlernen. Aber Sawatzki hatte keine Lust, ihn zu treffen. Er rief mich an, bat mich, an seiner Stelle mit dem Mann zu reden. Was ich auch gemacht habe.«
    Â»Aber …?«
    Â»Koch hat sich nicht abwimmeln lassen. Er war sehr freundlich, wollte aber unbedingt mit dem Autor persönlich sprechen.«
    Â»Woher rührte sein Interesse an Sawatzki?« Gierig blickte Katinka auf den noch unberührten Espresso ihrer Gesprächspartnerin. »Ich meine, über die Inhalte des Buches waren Sie doch sicher genauso informiert

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