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Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition)

Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition)

Titel: Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Hage
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selbstverständlich für alle finanziellen Probleme der gesamten Familie aufkommen muss. Günters finanzielle Hilfe war ja eigentlich von ihm als „Hilfe zur Selbsthilfe” gedacht und Pim sollte sich mit dem Geld selbst zu einer guten Zukunft verhelfen. Wie Günter mittlerweile befürchtet, ist Pim dazu nicht in der Lage. Günter erkennt jetzt, dass die Zahlungsforderungen in dieser Form so immer weiter gehen werden.
    Während Günter auf dem unbequemen Fußboden im Haus der Eltern liegt und nicht einschlafen kann, überlegt er, dass es so nicht weitergehen kann. So hat sich Günter seinen Urlaub und die Reise zu Pims Familie nicht vorgestellt. Des weiteren ist ein großer Teil seiner Urlaubskasse für Zahlungen an Pim und Pims Familie aufgebraucht, mit denen er nicht gerechnet hatte.
    Am nächsten Morgen um 6.00 Uhr kommt Pim mit ihrem besoffenen Onkel und dessen 17-jährigen Tochter zum Haus der Eltern und weckt Günter auf. Pim erzählt ihm, dass der Wasserbüffel des Onkels sehr alt und sehr schwer krank sei und somit nicht mehr zur Arbeit auf dem Reisfeld zu gebrauchen ist. Der Onkel braucht dringend einen neuen Wasserbüffel für die Arbeit, sonst kann er der Arbeit auf dem Feld nicht mehr nachgehen. Ein neuer Wasserbüffel kostet ca. 15.000,- Baht, das ist für Günter doch nicht viel Geld, erklärt Pim. Wenn Günter jetzt nicht hilft, wird diese jüngste Tochter des Onkels zum Anschaffen nach Pattaya geschickt, so wie auch die anderen seiner Töchter. Der Onkel möchte das aber eigentlich nicht übers Herz bringen, da er es nicht mag, wenn seine Töchter mit Farangs ficken gehen, denn das ist nicht gut, wie Pim Günter erklärt. Pim fragt Günter, wie viel Bargeld er jetzt noch bei sich hat und fordert ihn auf, seine Geldbörse zu zeigen. Günter möchte ihr nicht sein noch übriges Bargeld vorzeigen und da er sich nicht schon wieder mit Pim streiten möchte, sagt er ihr, dass der Onkel sich keine Sorgen machen soll und er natürlich helfen wird. Aber jetzt ist es noch so früh am Morgen und er möchte erst noch etwas schlafen. Außerdem hat er Kopfschmerzen und braucht etwas Ruhe. Er versichert aber Pim und dem Onkel, dass er auf jeden Fall helfen wird. Pim und der Onkel machen einen zufriedenen Gesichtsausdruck und Günter schließt mit einem freundlichen Lächeln die Tür des Hauses von Pims Eltern und legt sich auf den Fußboden und tut so, als ob er weiter schläft.
    Pim und der Onkel unterhalten sich vor dem Haus und schauen durch das Fenster ob Günter sich wirklich zum Schlafen hingelegt hat. Nach einigen Minuten gehen sie.
    Günter weiß jetzt, dass er es sich finanziell nicht länger leisten kann hier zu bleiben. Er empfindet die ständigen Geldforderungen von Pim und ihrer Familie als eine Frechheit und entschließt sich, sich von Pim zu trennen und das Dorf zu verlassen.
    Wenn Günter jetzt aber mit Pim Schluss macht, seine Koffer packt und abreist, befürchtet er einen riesengroßen Streit. Günter bekommt es mit der Angst und weiß, dass Pim und die Familie ihn nicht ohne weitere Zahlungen abreisen lassen werden.
    In diesem Moment fühlt sich Günter im Haus von Pims Eltern unbeobachtet, da alle am Vorabend betrunken waren und jetzt noch fest schlafen. Günter zieht sich eine lange Hose und ein sauberes Hemd über und steckt sich seinen Reisepass und seine restlichen Reiseschecks in seine Hosentasche. Dann öffnet er ganz leise die Tür und verlässt das Haus von Pims Eltern. Ohne seine Koffer zu packen und ohne irgendwelche seiner persönlichen Gegenstände mitzunehmen flüchtet er mit leisen Schritten und läuft zur Hauptstraße des Dorfes. Gott sei Dank hat ihn niemand beim Verlassen des Hauses gesehen und er ist froh, dass ihm niemand hinterher kommt.
    Da es noch früh am Morgen ist, ist auf der Hauptstraße des Dorfes noch kein Verkehr und weit und breit ist kein Auto zu sehen. Günter läuft die lange Hauptstraße entlang in Richtung Udon Thani Stadt. Er läuft und läuft und läuft. Günter weiß, dass es bis nach Udon Thani Stadt ein weiter Weg ist. Mit dem Auto würde man bis in die Stadt ca. eine Stunde fahren. Nachdem Günter 20 Minuten gelaufen ist, ist er am Ende seiner Kräfte und er ist völlig aus der Puste.
    Plötzlich kommt von hinten ein Auto angefahren, welches in die gleiche Richtung fährt, wie er läuft. Günter stellt sich mitten auf die Straße und winkt dem Auto zum Anhalten zu.
    Das Auto hält tatsächlich und am Steuer des Autos sitzt ein alter thailändischer Mann.

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