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Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition)

Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition)

Titel: Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Hage
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leben. Sie weiß ja nicht, wie das Leben in Deutschland ist. Ich bin gerade dabei ihr das zu erklären. Manchmal haben wir kleinere Meinungsverschiedenheiten, aber ich werde sicher immer einen Weg finden mich mit ihr einig zu werden, denn ich weiß was ich mache und bin ja nicht doof ...

Der Liebes- und Bettelbrief
    Früher oder später kommt er bestimmt
    Viele thailändische Prostituierte bleiben in der Abwesenheit ihres Farang-Kunden gern mit dem Schreiben von Bettelbriefen in Form von Liebesbriefen mit ihm in Kontakt und hoffen dann auf diesem Wege, die eine oder andere Geldüberweisung von ihm zu empfangen. Für viele thailändische Prostituierte macht das Empfangen von Geldüberweisungen einen erheblichen und wichtigen Bestandteil der Verdienste aus.
    Bei sprachlichen Verständigungsproblemen schreiben viele Frauen ihre Briefe auf Thailändisch und geben sie anschließend zu einem Übersetzungsbüro. Auf diesem Wege werden viele sprachliche Missverständnisse, Rechtschreibfehler und die damit zusammenhängenden Peinlichkeiten ausgeschlossen. Dadurch wird ebenfalls der Inhalt der ins Deutsche übersetzten Briefe vom Farang ernster genommen, als wenn der Farang von der Thai einen Brief in schlechtem Englisch zugestellt bekommt und beim Lesen eventuell das Gefühl bekommt, dass er es vielleicht mit einer ungebildeten Person zu tun hat.
    Die inhaltliche Qualität dieser Art von Bettelbriefen ist sehr unterschiedlich und reicht - je nach Arbeitserfahrung der Frau - von sehr schlecht und billig, bis perfekt ausgeklügelt und durchtrieben.
    Es ist teilweise wirklich bewundernswert, mit welcher Raffinesse, Ausgefallenheit, Vielfalt und Professionalität manche Thais Briefe an ihren Farang schreiben und wie viele Farangs - ganz offensichtlich aufgrund fehlender Fachkenntnisse über die tatsächliche Situation der Beziehung - auf diesen Humbug und Schwachsinn hereinfallen und ihr in Deutschland hart verdientes Geld in zum Teil beachtlichen Summen an die „geliebte Schönheit” überweisen und sich damit sogar oft selbst in eine finanzielle Notlage bringen.
    Vom Kern her sind fast alle Briefe ähnlich aufgebaut und es geht letztendlich immer nur um das eine Thema: Die Bitte um eine finanzielle Hilfe zur Bewältigung der Geldprobleme. Bevor aber dieser eigentliche Grund des Briefkontaktes angesprochen wird, gibt es zum Ablenken von der peinlichen Frage nach dem Geld ein bisschen Schmalz zum Thema „Liebe, Herz und Schmerz” und etwas „bla bla”.
    Hier ein typisches Muster eines „Liebesbriefes” von der Thai-Prostituierten an ihren Farang-Kunden. Der Text des ins Deutsche übersetzten Briefes ist fett gedruckt . Anmerkungen sind in Klammern (...) geschrieben:
    Hallo mein Schatz! (Oft ohne Anrede mit Namen, da westliche Namen zu schwierig und sowieso überflüssig sind.)
    Wie geht es Dir? Ich hoffe gut, denn ich mache mir um Dich Sorgen. (Da Du der Farang bist, der mich finanzieren soll.)
    Ich vermisse Dich (mit Deinem Geld) sehr.
    Ich liebe Dich ja so sehr. (Dies ist wichtig zu erwähnen, da der Farang sonst denken könnte, die Thailänderin steht nur des Geldes wegen mit ihm in Kontakt.)
    Ich hoffe Du bist mir treu. (Und gibst kein Geld für eine andere Thai-Frau aus, sondern nur für mich.)
    Ich habe nur Dich, ich bin Dir (solange Du neben mir liegst) immer treu. (Beim Farang sollen Mitleidsgefühle und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der armen Prostituierten geweckt werden und er soll nicht denken, dass sie noch andere Kunden hat.)
    Ich werde auf Dich warten, bis Du wieder da bist. (Denn Du sollst mir noch einmal ein gut zahlender Kunde sein.)
    Ich hoffe, Du liebst mich noch! (Und siehst Dich deswegen bereit, die finanzielle Verantwortung für mich - die Person die Du ja liebst - zu übernehmen und wirst nicht die Frechheit haben, mir nicht finanziell zur Seite zu stehen, sodass ich - trotz meiner Faulheit - ein bequemes Leben führen kann.)
    Ich habe ein finanzielles Problem und brauche Deine Hilfe mein Schatz. (Zum Kernpunkt des Briefes kommt es - wie oben schon erwähnt - aus taktischen Gründen meistens erst an dieser Stelle.)
    Die vorgetäuschten oder manchmal auch wirklichen Gründe der finanziellen Probleme sind fast immer dieselben:
    Bitte schicke mir Geld, sodass ich nicht gezwungen bin, mit noch anderen Kunden außer Dir schlafen zu müssen.
    oder/und
    Bitte schicke mir Geld, denn ich möchte nicht mehr in der Bar arbeiten, weil ich Dich ja so liebe und will, dass Du mir deswegen meine kompletten

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