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Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition)

Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition)

Titel: Wer nicht hören will, muss fühlen! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis Hage
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ich nicht die Rasenflächen betreten darf und er hat mir sogar verboten Blumen zu pflücken. Als ich meine Cola-Dose hinter einen Busch geworfen habe, hat Robert mich ausgeschimpft. Robert hat wie ein Müllsammler die Dose aufgehoben und in den Mülleimer gebracht. Die vielen alten Leute haben die ganze Zeit auf Deutsch gesprochen und ein böses Gesicht gemacht. Es war alles sehr mühsam. Wir sind den ganzen Tag nur gelaufen und gelaufen. Außerdem war es sehr kalt.
    Hat es geschneit?
    Nut: Nein, es gab keinen Schnee. Ich hätte schon gern mal Schnee gesehen, aber Robert hat mir gesagt, im Sommer gibt es keinen Schnee.
    Seit Ihr auch in der Stadt gewesen, zum Bummeln?
    Nut: Ja, ab und zu, aber das hat mit Robert überhaupt keinen Spaß gemacht. Er ist sehr geizig. Ich wollte eine Goldkette und einen kleinen Ring, aber er hat mir außer Essen und Kleidung nichts gekauft. Er hat mir auch nie größere Summen Geld gegeben. Ich habe ihn gefragt, warum er überhaupt wollte, dass ich nach Deutschland komme?
    Und was hat er gesagt?
    Nut: Er hat gesagt, ich soll die Farangs verstehen lernen und er wolle mir dabei helfen. So ein Quatsch! Was habe ich denn davon? Wozu bin ich denn mit einem alten Farang von 47 Jahren zusammen? Meine Familie in Thailand hat nur wenig Geld, und er möchte dass ich die Farangs verstehe? Warum versucht er nicht mich zu verstehen? In einem Restaurant haben wir uns dann laut gestritten. Alle Leute haben geguckt, aber das war mir egal. Ich habe ihm gesagt wir sollen sofort zur Bank gehen und meiner Familie 30.000,- Baht überweisen.
    Und, seit Ihr zur Bank gegangen?
    Nut: Nein, sind wir nicht. Er ist so geizig, er hat gesagt, er hat im Moment nicht so viel Geld. Alles Bullshit! Er hat ein Auto, eine Wohnung mit Möbeln und er selbst kommt zweimal im Jahr nach Thailand und er hat mir das Flugticket bezahlt. Er arbeitet sehr viel und ich glaube, er verdient mindestens 80.000,- bis 100.000,- Baht im Monat und dann sagt er, er hätte keine 30.000,- Baht für meine Mutter! Im Restaurant bin ich dann sehr böse geworden und habe ihn deswegen mit „motherfucker” und „altes Arschloch” angeschrien. Alle Farangs dort haben geglotzt. Ich habe Robert und den glotzenden Farangs im Restaurant dann erklärt, dass Robert mit mir auch nicht mehr ficken darf, wenn ich oder meine Familie von ihm kein Geld bekomme!
    Hat er sich geschämt?
    Nut: Weiß ich nicht, ich glaube aber schon, denn dort kannte ihn ja jeder. Er hat aber selber Schuld. Er ist ein sehr geiziger Mensch und hat somit vor allen Leuten sein Gesicht verloren.
    Hast Du nicht auch Dein Gesicht verloren?
    Nut: Wieso ich? Robert ist mein Kunde und er muss mich bezahlen, das weiß doch jeder! Ich mache diese ganze Strapaze doch nicht aus Spaß! Außerdem ist es mir egal, wenn irgendwelche Farangs schlecht über mich denken. Ich bin kein Farang und Deutschland ist ja auch nicht mein Land.
    Konntet Ihr Euch einigen?
    Nut: Nein, Robert hat dann auch nicht mehr mit mir gesprochen. Am nächsten Tag als Robert bei der Arbeit war habe ich Andy angerufen. Ich kenne Andy aus Thailand. Er hat mir mal seine Telefonnummer gegeben. Er ist ein sehr gut aussehender junger Typ. Andy war erstaunt, dass ich in Deutschland bin. Ich habe Andy gesagt, wie schlecht Robert zu mir ist und gefragt, ob er mich hier abholen kann?
    Was hat er gemacht?
    Nut: Ich sollte ihm die Adresse sagen, aber ich wusste sie nicht. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn gleich zurückrufe. Ich bin zu einer Nachbarin gegangen und habe gesagt: „I häb big plomplem, I can telephone here?“ Die Nachbarin hat mich in ihre Wohnung gelassen und ich habe Andy angerufen und der Nachbarin den Hörer gegeben. Sie hat ihm die Adresse auf Deutsch gesagt und sie haben noch 20 Minuten auf Deutsch gesprochen. Ich habe danach noch einmal mit Andy gesprochen und er hat mir versichert, mich am folgenden Tag abzuholen, weil es ein sehr weiter Weg von ihm aus sei.
    Ist er Dich abholen gekommen?
    Nut: Ja, am nächsten Tag, als Robert noch auf der Arbeit war, ist er gekommen. Ich war sehr glücklich Andy wieder zu sehen und habe ihm als Willkommensgeschenk die Taucheruhr von Robert gegeben. Er hat sich darüber riesig gefreut.
    Was habt Ihr dann gemacht?
    Nut: Wir haben uns nicht lange in der Wohnung von Robert aufgehalten. Ich habe meinen Pass und mein Flugticket genommen, das Nötigste (Lippenstift, Bürste, usw.) in eine Tasche gepackt. Andy hat sich Roberts Fotoapparat mitgenommen. Aus dem Schlafzimmer habe ich die

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