Wer sagt, dass Kinder gluecklich machen
fühlt sich nur manchmal sehr anstrengend an. [Ref38]
Wie überstehen wir unsere Kinder? Vielleicht sollten wir uns fragen, wie unsere Kinder uns überstehen. Schließlich sind wir nicht ganz unschuldig an ihrer Entwicklung. Waren wir gute Eltern, sind wir es noch? Eine bange Frage, schwanken wir doch oft ohne Kompass auf sehr dünnem Boden, sind häufig schwach und hilflos. Und haben das große Glück, dass unsere Kinder uns fast alles verzeihen. Genauso wie wir ihnen. Und im Laufe der Jahre wird es immer besser. Meistens jedenfalls.
In dem Film Lost in Translation wird Bill Murray von Scarlett Johansson gefragt, ob es irgendwann eigentlich leichter wird mit Ehe und Familie, und er sagt, dass die Kinder, die als Babys anstrengend waren, »im Laufe der Jahre immer mehr zu den Leuten werden, mit denen du am allerliebsten zusammen bist«. Kinder sind so wichtig, weil wir ohne sie etwas ganz Entscheidendes nicht wüssten: Auch wenn alle unsere Bedürfnisse befriedigt sind und scheinbar alle Zutaten stimmen, kommt das Glück nicht automatisch. Kinder sind wie ein Marathon, viel Arbeit, viel Schweiß und ein unbeschreibliches Gefühl an der Ziellinie.
»Ein Bild, das keine Schatten macht, hat keine Tiefe«, sagt der Psychologe Oskar Holzberg, und was er damit meint, ist etwas sehr Tröstliches: Alle Eltern machen Fehler, und das bedeutet: Es gibt keine guten Eltern, aber es gibt welche, die gut genug sind.
Und gut genug reicht.
Was für eine Erleichterung!
Dank der Autorinnen
Dieses Buch gäbe es nicht, wenn wir nicht Mütter wären. Deshalb danken wir zuallererst unseren Kindern Malte, Jonas, Lea und Luca, die uns oft an den Rand des Wahnsinns, aber noch öfter auf den Gipfel des Mutterglücks getrieben haben. Ohne sie würden wir das Leben nicht mit so viel Humor und Gelassenheit betrachten, vor allem wüssten wir nicht, wie schwer sich manchmal ein Herz anfühlt, aber auch, wie riesengroß es ist. Besonders dankbar sind wir allen Eltern, die uns so schonungslos und ehrlich Auskunft gegeben haben, ohne sie würde diesem Buch eine ganz entscheidende Erkenntnis fehlen: Wir sind nicht allein!
Buchempfehlungen
Abécassis, Éliette: Ein freudiges Ereignis. Aus dem Französischen von Brigitte Große. Deutsche Erstausgabe, Diana Verlag, München, 2007
Grodstein, Lauren: Die Freundin meines Sohnes. Aus dem Amerikanischen von Silvia Morawetz. Deutsche Erstausgabe, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, 2011
Handke, Peter: Kindergeschichte. Suhrkamp Verlag, Frankfurt, 1981
Hettche, Thomas: Die Liebe der Väter. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln, 1. Auflage 2010
Kaller, Luise: Bauchgefühl. Das Hebammenwissen für Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit dem Baby. List Hardcover, ein Verlag der Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin, 2011
Kürthy, von, Ildikó: Schwerelos. rororo Taschenbuch, Reinbek, 2009
Largo, Remo H.: Babyjahre. Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren. Piper Verlag, Taschenbuchausgabe, vollständig überarbeitete Neuausgabe, München/Zürich, 1. Auflage 2010
Lebert, Benjamin: Crazy. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln, 1999
Mansbach, Adam: Verdammte Scheiße, schlaf ein! Dumont Verlag, München, 2011
Mühl, Melanie: Die Patchwork-Lüge. Eine Streitschrift. Carl Hanser Verlag, München, 2011
Sohn, Amy: Prospect Park West. Aus dem Amerikanischen von Juliane Zaubitzer. Deutsche Erstausgabe, Tolkemitt Verlag, Zürich, 2010
Soliman, Tina: Funkstille. Wenn Menschen den Kontakt abbrechen. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, 3. Auflage 2011
Tolstoi, Leo: Anna Karenina. Aus dem Russischen von Hermann Röhl. Erstmals erschienen bei Rütten & Loening, 1956, einer Marke der Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Aufbau Digital © Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin, Taschenbuchausgabe, 2008
Volo, Fabio: Einfach losfahren. Diogenes Verlag, Zürich, 2009
Waldman, Ayelet: Böse Mütter. Meine mütterlichen Sünden, großen und kleinen Katastrophen, und Momente des Glücks. Aus dem Englischen von Isabel Bogdan, Klett-Cotta Verlag, Stuttgart, 2. Auflage 2010
Wegener, Felix: Nichtschwimmer. Ullstein Taschenbuch, Berlin, 2011
Winterhoff, Michael: Warum unsere Kinder Tyrannen werden oder: Die Abschaffung der Kindheit. Gütersloher Verlagshaus in der Verlagsgruppe Random House, Gütersloh/München, 2008
Filmtipps
About a Boy. Regie: Chris Weitz, UK/USA, 2002
American Beauty. Regie: Sam Mendes, USA, 1999
Baby-Boom. Regie: Charles Shyer, USA, 1987
Der Gott des Gemetzels. Regie: Roman Polanski, Frankreich,
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