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Wer schön sein will, muss sterben

Wer schön sein will, muss sterben

Titel: Wer schön sein will, muss sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michele Jaffe
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meiner Infusion.
    Plötzlich flog ein silberner Gegenstand durch die Luft und traf sie am Kopf, so dass sie nach hinten taumelte und meine Infusion mitriss.
    Eine Welle von Schmerz überkam mich und ich fühlte, wie etwas in meinen Arm gestochen wurde, und dann wurde es schwarz.

Vierunddreißigstes Kapitel
    I
ch stand an der Spitze des Stegs und staunte über die Stille. Es war kurz nach Sonnenuntergang, ein Moment, in dem die Bäume rund um den See aussahen wie eine violette Wand vor dem rosa-, blau- und lilagestreiften Himmel. Das Wasser war ruhig und glatt wie ein Spiegel.
    Unter der Oberfläche waren Pflanzen, lange gewundene Peitschen mit eigenem Willen, wie ich von meiner besten Freundin Bonnie wusste. Aber ich dachte, ich könnte mit ihnen fertig werden.
    Ein weißer Vogel flog, mehrmals mit den Flügeln schlagend, quer über den Himmel, und ich tauchte in den See, schnitt durch die silbrige Oberfläche, freute mich über das Prickeln des kühlen Wassers auf meiner Haut. Die Pflanzen umgaben mich, einige packten mich, einige streichelten mich, aber ich schwimme mit kraftvollen Zügen durch sie hindurch. Ich schwamm nach unten, in Richtung Grund, zum Gesicht eines Mädchens, das ich kannte.
    Sie lächelte, als sie mich sah, und streckte die Hand aus. Ich wollte sie ergreifen, aber sie schüttelte den Kopf. Nein, schien sie zu sagen. Guck mal. Und ich sah, dass etwas in ihrer Handfläche war, eine silberne Kette mit einem Gegenstand – ein Medaillon? Eine Münze? Ein Schlüssel? – daran. Nimm es, schien sie zu
sagen.
Ich versuchte es. Ich streckte die Hände, so weit es ging, zu ihr, aber ich konnte sie nicht erreichen. Jedes Mal, wenn ich näher heranschwamm, schien sie sich zu entfernen. Ich verfolgte sie, so weit ich konnte, aber meine Lungen begannen zu brennen, dann zu schmerzen.
    »Ich komme wieder«, versuchte ich ihr zu sagen. »Warte auf mich.«
    Ich kehrte um und hielt auf das Licht über mir zu. Als ich vom Grund aufstieg, sicher und geschmeidig, kamen Blasen aus meinem Mund. Ich hatte zu wenig Luft, aber ich war stark, ich schaffte es. Ich sah die Oberfläche des Sees. Ich schaffte es.
    Mit der letzten Atemluft brach ich durch die Wasseroberfläche. Ich schluckte Luft und spürte die Wärme der Sonne auf der Haut. Ich wischte mir das Wasser aus dem Gesicht und sah Augen über mir schweben.
    Augen voller Liebe. Fünf Paar. Meine Mutter, Joe, Annie, Loretta. Und Pete.
    »Willkommen zurück, Jane«, sagte meine Mutter.

    »Du hast wirklich bei der Pro-Frisbee-Tour mitgespielt«, sagte ich etwas später zu Pete, immer noch überrascht von dieser Entdeckung. »Ich dachte, das hättest du erfunden.«
    »Du musst lernen, mir zu vertrauen.« Wir waren wieder in Zimmer 403 , nur stand jetzt ein Sicherheitsteam draußen, um die Presse fernzuhalten. Anscheinend sind es wichtige Nachrichten, wenn zwei Teenager in einem Vorort versuchen, sich umzubringen.
    Aber meine Mutter war nicht Teil der Nachrichten. Sie hatte vergessen, Lippenstift aufzulegen, und ihre Haare waren zerzaust. Meiner Meinung nach sah sie phantastisch aus und ungefähr fünfzehn Jahre jünger. Sie war in meinem Zimmer, kam zu mir, um mich zu umarmen und zu sagen, wie sehr sie mich liebte, oder sie ließ sich in einen Stuhl fallen und brach in Schluchzen aus.
    »Es tut mir so leid, dass ich zugelassen habe, dass sie dich in der geschlossenen Abteilung unterbringen.« Sie klammerte sich fest an mich. »Ich … ich hatte solche Angst, dass ich ganz durcheinander war. Sie sagten, es wäre das Beste, und obwohl ich anderer Meinung war, dachte ich, wer bin ich, dass ich widersprechen könnte? Aber jetzt weiß ich es besser. Ich kenne meine Tochter besser als jeder Arzt. Ich hätte auf dich hören sollen.«
    »Wir können jede Situation meistern, wenn wir nur zusammenhalten.« In ihren Augen blitzte es anerkennend auf.
    »Du erinnerst dich daran?«
    »Ich erinnere mich an alles, Mommy.«
    Danach umarmten wir uns lange.
    Nachdem sie das schwerste emotionale Gepäck losgeworden war, hatte sie nichts zu tun und wusste nicht, was sie mit sich anfangen sollte. Nachdem sie das Stationszimmer zum dritten Mal umorganisiert hatte, hatte Loretta sie zurück in mein Zimmer geschickt und mich angewiesen, sie dazubehalten, sonst … Ich gab auf.
    »Mom, du musst aufhören, hin und her zu laufen. Du machst mich ganz verrückt.«
    »Zumindest wissen wir dann dieses Mal, dass es echt ist.« Sie fing an zu kichern.
    Joe wandte sich an mich. »Ich glaube, deine

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