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Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses

Titel: Wer sich in Gefahr begibt - Granger, A: Wer sich in Gefahr begibt - A Rare Interest in Corpses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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schließlich gab es nichts, wohin ich hätte flüchten können –, doch ich war nervös und ängstlich gespannt auf das, was ich dort drinnen vorfinden würde. Doch sobald ich den Raum betreten hatte, gab es ein Rascheln von Seide, und eine kleine, stämmige und äußerst lebhafte Frau eilte mir entgegen und umarmte mich herzlich.
    »Da bist du ja, meine liebe Elizabeth! Hattest du eine gute Reise? War der Eisenbahnwaggon sauber? Es kommt ja immer so viel Schmutz von der Lokomotive, ganz zu schweigen von der Gefahr, dass fliegende Funken einem Löcher in die Garderobe brennen!«
    Sie blickte mich von oben bis unten an auf der Suche nach Ruß oder Schäden an meiner Kleidung.
    Mrs Parry war ein gutes Stück jünger, als ich sie mir vorgestellt hatte, kaum drei- oder vierundvierzig. Da ich wusste, dass ihr Ehemann gleich alt gewesen war wie mein Vater, hatte ich sie mir ebenfalls in diesem Alter vorgestellt. Ihre Haut war sehr glatt, ohne Falten und von jener milchigen Qualität, die man hin und wieder bei jungen Frauen auf dem Lande findet. Ihr Haar zu beiden Seiten des Mittelscheitels war glatt und größtenteils unter einer Spitzenhaube verborgen; nur im Nacken waren kastanienrote Löckchen zu erkennen. Auch wenn ihre Gestalt alles andere als modisch war, so entstammte ihre Garderobe der Hand eines exzellenten Schneiders, und der Gesamteindruck war der einer attraktiven Dame in gesetztem Alter.
    »Mir geht es gut, Ma’am, danke für Ihre freundliche Nachfrage.«
    Meine Nervosität von der Treppe war verflogen. Trotzdem fühlte ich mich, als würde ich von allen Seiten zugleich bestürmt. Der Salon war übersät mit Nippes und Bildern, genau wie die Halle und das Treppenhaus. Es war ein heller Tag Ende Mai und zwar kühl, jedoch nicht kalt; trotzdem brannte ein Kohlenfeuer im Kamin, das den Raum meiner Meinung nach überheizte. Ich kam aus einem Haushalt, wo die Entscheidung, ein Feuer zu entfachen, erst nach Überprüfung der Außentemperaturen getroffen wurde und ich innerlich häufig bis auf die Knochen durchgefroren war, und so erschien mir diese Hitze als Verschwendung. Doch der Anblick der brennenden Kohlen beschwingte mich, und ich fragte mich, wo sie wohl gefördert worden waren und ob sie durch irgendeinen Zufall genau wie ich die Reise von Derbyshire nach London gemacht hatten.
    »Als Erstes trinken wir eine Tasse Tee«, sagte Mrs Parry, während sie mich zu einem Sessel führte. »Ich habe Simms bereits gebeten, das Tablett vorzubereiten, sobald du an die Tür geklopft hast. Du musst sehr durstig sein und hungrig obendrein. Wir essen um acht. Kannst du noch so lange warten?« Sie musterte mich aufmerksam. »Oder soll ich Simms bitten, zusätzlich zum Gebäck eine leichte Mahlzeit zu bringen? Vielleicht ein paar pochierte Eier?«
    Ich versicherte ihr, dass ich bis acht Uhr warten könne und ein Stück Gebäck völlig ausreichend sei.
    Mrs Parry schien ihre diesbezüglichen Zweifel zu hegen, doch ihre Stimmung hellte sich auf, als der Butler erschien. Sie begrüßte das Tee-Tablett mit entzückten Rufen und klatschte in die molligen Hände. Obwohl das Tablett ein wahres Monster seiner Art war, beladen mit zwei verschiedenen Sorten Gebäck und einer Schale mit einem Silberdeckel, handhabte Simms es ohne eine Miene zu verziehen und mit großem Geschick. Nachdem er es abgestellt hatte, nahm er den Deckel von der Schale und enthüllte einen Stapel heißer Muffins mit tropfender Butter.
    »Es ist nur ein einfacher Tee«, vertraute Mrs Parry mir an, »aber nach deiner beschwerlichen Reise wage ich zu behaupten, dass du für fast alles bereit bist.«
    Ich fing allmählich an zu glauben, dass ich in diesem Haushalt tatsächlich für fast alles würde bereit sein müssen, und dass Nahrungsmittel und die damit in Verbindung stehenden Mahlzeiten eine gewichtige Rolle im Alltag von Mrs Parry spielten. Sie aß jedenfalls wesentlich mehr Muffins und Gebäck, als ich es tat, während sie mich gleichzeitig unablässig drängte, mich nicht zu zieren, und sich dabei das Kinn mit einer Serviette betupfte, um die herunterlaufende geschmolzene Butter aufzufangen.
    Endlich lehnte sie sich mit einem zufriedenen Seufzer zurück, und ich sah, dass sie nun zum Geschäftlichen kommen wollte.
    »Nun, Elizabeth, als Patentochter meines verstorbenen Ehemannes bis du ja mehr oder weniger ein Familienmitglied und nicht nur eine bezahlte Gesellschafterin wie …« Sie stockte für den Bruchteil einer Sekunde, bevor sie weitersprach, als

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