Werde meine Prinzessin
hinter sich. Ein rascher Blick durch den Raum verriet ihr, dass er allein war. Er saß am Schreibtisch, mit dem Gesicht zum Meer, und hatte ihr Eintreten bislang nicht bemerkt.
Die Terrassentür war geschlossen und wirkte wie ein Spiegel.
Deutlich sah sie die Locke, die ihm in die Stirn fiel. Er hatte die Smokingjacke und die Krawatte abgelegt, das Hemd
aufgeknöpft und die Ärmel hochgerollt. Sein Anblick raubte ihr den Atem. Wie sehr begehrte sie ihn - nicht nur im Bett, sondern in ihrem Leben. Sie wollte mit ihm alt werden.
Sie trat einen Schritt näher, dann noch einen. Schließlich blickte er auf und sah ihr Spiegelbild in der Fensterscheibe.
"Dora, was tust du denn hier? Geht es dir nicht gut?" fragte er besorgt.
Wortlos trat sie hinter ihn und hielt ihm den Dolch an die Kehle. Zu ihrer Enttäuschung wirkte er nicht einmal überrascht.
Seelenruhig legte er den Kugelschreiber nieder und bemerkte:
"Wenn du meine Aufmerksamkeit erringen wolltest, so ist es dir gelungen."
Sie drückte ihm die Klinge an den Hals. "Wenn ich jemals herausfinde, dass du mich betrügst, werde ich diese Klinge einsetzen, Khalil, und zwar nicht an deiner Kehle."
"Ich verstehe. Danke für die Vorwarnung. Es beunruhigt mich aber nicht. Ich habe nicht den Wunsch, mit einer anderen Frau als meiner Wildkatze zusammen zu sein."
Im Fenster sah sie ein Lächeln um seine Lippen spielen.
"Glaube ja nicht, dass ich bluffe. Ich werde es tun. Du bist mein Ehemann und der Besitzer meines Herzens. Als solcher schuldest du mir Respekt und Ehrerbietung."
Sein Lächeln schwand. Blitzschnell umfasste er ihr Handgelenk, so dass der Dolch zu Boden fiel. Er sprang auf und wirbelte zu ihr herum. "Was hast du da gesagt?"
"Du hast es doch gehört." Sie versuchte, ihr Handgelenk zu befreien, doch er verstärkte den Griff. "Lass mich los."
"Niemals!" Er hob sie auf die Arme, trug sie durch den Raum und legte sie auf das Bett. "Ich werde dich niemals loslassen."
Er setzte sich zu ihr, streichelte ihr Gesicht. "Denn du gehörst mir, oder?"
"Ja", flüsterte sie. "Ich liebe dich von ganzem Herzen, aber das allein ändert nichts. Ich will eine richtige Ehe. Ich will, dass du mir schwörst, dass du nie mit einer anderen schlafen wirst, vor allem nicht mit Amber."
Er zog sie in die Arme und bettete ihren Kopf an seiner Schulter. "Ich hätte dir die Wahrheit über sie sagen sollen, aber ich habe mich geschämt. Ich wollte nie etwas mit ihr zu tun haben. Sie ekelt mich an. Seit Jahren hüpft sie von Bett zu Bett.
Ich wollte es nicht enthüllen wegen ihres Vaters."
"Aleser ist ein guter Staatsmann", sinnierte Dora. "Wenn du ihm die Augen über seine Tochter geöffnet hättest, wäre er gezwungen gewesen abzudanken."
Khalil nickte. "In New York hat Amber mich aufgesucht und verlangt, dass wir heiraten. Ich war in einem Dilemma."
Nun wurde Dora vieles klar. "Und ich war ein erträglicher Ausweg."
"Weit mehr als erträglich." Er strich mit den Lippen über ihre. "Du bist das Licht meines Lebens."
"Du liebst mich", murmelte sie.
Er seufzte. "Ja, Dora, ich liebe dich."
Sie lächelte. "Ach, Khalil, wir waren beide so starrsinnig.
Das macht mich traurig."
"Das sollte es auch. Es war ganz allein deine Schuld. Hättest du dich vernünftig verhalten, hätten wir…"
Sie schob ihn von sich und wollte aus dem Bett springen.
"Wo willst du denn hin?" fragte er und hielt sie fest.
"Den Do lch holen. Ich werde ihn benutzen."
Er lachte. "Niemals. Du liebst mich zu sehr."
"Ich weiß. Das hasse ich."
"Das stimmt nicht."
Sie schmiegte sich an ihn. "Nein, es stimmt nicht."
Er streichelte ihr Haar. "Liebst du mich schon lange?"
"Ja. Fast von Anfang an."
"Wie konntest du dich dann immer von mir abwenden, wenn ich zu dir kam? Warum wolltest du nicht mit mir schlafen?"
"Ich habe jedes Mal gegen mein Verlangen gekämpft. Ich habe dich verzweifelt begehrt. Ich begehre dich ständig."
"Wie ich dich." Khalil stand auf, entkleidete sich und streckte sich auf dem Bett aus. "Du hast für einiges zu büßen", verkündete er gebieterisch. "Du hast deinem Ehemann seinen angemessenen Platz in deinem Bett und deinem Herzen verwehrt. Die Strafe dafür wird hart sein." Er winkte sie näher.
"Du darfst beginnen, deine Sünden zu sühnen, indem du mir zu Diensten bist."
"Oh, darf ich wirklich? Wie edelmütig." Dora stand auf, zog sich gemächlich, aufreizend aus. Dann kniete sie sich über ihn und beugte sich hinab, bis ihre Knospen beinahe seinen Mund berührten. "Sag mir,
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