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Werke

Werke

Titel: Werke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adalbert Stifter
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die Abteilungen der Krieger aus den ferneren Waldgegenden wieder in ihre Heimat, und viele Menschen, die gekommen waren, gingen fort. Andere blieben noch da, und erst nach mehreren Tagen waren alle, die nicht nach Plan gehörten, von dort hinweg gegangen.
    Die Männer von Plan fingen nun an, das, was sie in dem Kriege erworben hatten, zu genießen. Zuerst gingen solche, welche nicht in dem Kriege gewesen waren, und dann Weiber und besonders Kinder in die Häuser, und ließen sich zeigen, was heim gebracht worden war. Mancher Mann und manche Frau trugen aus ihrem Hause selber das eine oder das andere Stück zu einem Nachbarn oder Freunde, um es vorzuweisen. Dann wurde verfertigt, was verfertigt werden konnte: Schleifen, Gewänder, Waffen, Hauszierden und anderes. Manche begannen, ihr Haus auszubessern oder zu erweitern, manche suchten ein Flecklein Grund zu kaufen, und manche pflegten länger in der Schenke zu sein, als sie sonst getan hatten.
    Witiko sendete einen Teil seiner Habe durch Säumer nach Pric.
    Die Zeichen, welche die Krieger im Kriege gehabt hatten, wurden nach Beratungen in einen Schrein in der Kirche gelegt.
    Die Männer von Plan hoben nun auch an, das Haus zu bauen, in welchem die Kinder unterrichtet werden sollten. Witiko dingte drei Werkleute, welche für ihn in der Zeit des Baues arbeiten sollten, er ließ Zugtiere zu manchen Verrichtungen stellen, und schenkte das Holz für den Dachstuhl.
    In dieser Zeit kamen Wentislaw, der Zupenrichter, und Rastislaw, der Meier von Daudleb, mit mehreren Männern zu Witiko in den oberen Plan, und sagten, sie müßten nach dem hohen Befehle des erlauchten Herzoges Wladislaw und nach dem hohen Befehle des edlen Zupanes Lubomir Witiko im Walde die Grenzen dessen ausweisen, was in seinem Pergamente als Gabe an Land geschrieben stünde. Witiko möge sich Zeugen auslesen, und die Grenzen mit ihnen beschauen.
    Witiko sagte: »Weil es so ist, daß ich Zeugen wählen muß, so werde ich sie wählen.«
    Und er wählte die jungen Männer Augustin, Urban, Mathias und Maz Albrecht.
    Und er und seine Zeugen und Wentislaw und Rastislaw und die Männer aus Daudleb gingen an der Grenze dessen hin, das Witikos Gebiet sein sollte. Sie schrieben, was sie fanden, auf Papiere, und als sie nach drei Tagen wieder nach Plan zurückgekommen waren, wurde noch alles auf zwei Handschriften gebracht. Eine legte Witiko zu dem Pergamente, und die andere nahmen die Männer nach Daudleb mit.
    Als dieses geschehen war, rüstete Witiko ein Geleite zu einer Reise, und zog eines Morgens mit dem Geleite von dem oberen Plane fort. Sie zogen auf dem Wege, auf dem Witiko einmal mit dem Bischofe Zdik geritten war, durch den Wald in das Aigen. Von dort zogen sie mittagwärts durch Wälder und durch das Gericht Velden an die Donau. Sie waren an die Stelle derselben gekommen, von welcher man jenseits des Wassers die Häuser von Aschach liegen sah. Sie wurden auf Fähren über den Strom gebracht. In Aschach waren Männer, welche behauene Steine und allerlei Baudinge aus Schiffen brachten, und auf Wägen luden. Die Leute erzählten, das gehöre zu der Burg, welche der edle Herr, Heinrich von Jugelbach, auf der Höhe im Mittage von Aschach bauen lasse. Witiko fragte, ob Heinrich von Jugelbach bei dem Baue sei, und erhielt die Antwort, er sei in der Burg Jugelbach. Witiko ritt nun mit seinem Geleite gegen die Waldhöhe, welche von Aschach mittagwärts gegen die Stadt Eferdingen geht. Er ritt die Waldhöhe entlang. Als sie zu der Stelle kamen, oberhalb welcher der Bau errichtet wurde, ritten sie zu dem Werke empor. Es war eine Höhenzunge, welche sich von dem Berge hinweg streckte. Auf der Zunge wurde die Burg erbaut. Gerüste standen am Ende der Zunge empor, und an den Gerüsten wurden die Mauern hinan gearbeitet. Ein sehr mächtiger Turm strebte inmitten der Bauwerke schon höher in die Luft als alles andere, und Gemächerund Gänge und Säle und eine Kirche und andere Räume, die zu der Wirklichkeit einer Burg gehören, waren in Gliederungen schon sichtbar. Schaffner waren tätig, Werkleute mauerten und hämmerten, Zimmerer behauten Stämme, Zureicher trugen Kübel über Holztreppen empor, Steine wurden an Seilen in die Höhe gezogen, und auf Balkenwägen und auf Säumern wurden Dinge den Berg hinan geschafft.
    »Diese Burg wird Schauenberg heißen«, sagte Witiko.
    »Sie heißt schon so, seit der erste Stein gelegt worden ist«, sagte ein Schaffner, »der Stein ist geweihet worden, und in der Weihe hat die

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