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Brüchige Siege

Brüchige Siege

Titel: Brüchige Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bishop
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MICHAEL BISHOP

    Brüchige Siege

    Roman

    Aus dem Amerikanischen
    übersetzt und mit
    Anmerkungen versehen von
    HENDRIK P. und MARIANNE LINCKENS

    Baseball-Fachberatung KLAUS FRITSCHE

    Deutsche Erstausgabe

    WILHELM HEYNE VERLAG MÜNCHEN

    HEYNE SCIENCE FICTION & FANTASY Band 06/5923
    Besuchen Sie uns im Internet:
    http://www.heyne.de
    Titel der amerikanischen Originalausgabe
    BRITTLE INNINGS
    Das Umschlagbild ist von doMANSKI
    Redaktion: Wolfgang Jeschke
    Copyright © 1994 by Michael Bishop

    Amerikanische Erstausgabe by Bantam Books, a division of
    Bantam Doubleday Dell Publishing Group, Inc. New York
    Mit freundlicher Genehmigung des Autors und Thomas
    Schlück, Literarische Agentur, Garbsen (# 33994)
    Copyright © 1998 der deutschen Übersetzung
    by Wilhelm Heyne Verlag GmbH & Co. KG, München
    Die Verwertung und Verbreitung dieser Übersetzung in
    Rundfunk und Fernsehen oder auf Tonträgern aller Art bedarf
    einer besonderen vertraglichen Vereinbarung
    mit den Übersetzern
    Printed in Germany Februar 1998
    Umschlaggestaltung: Atelier Ingrid Schütz, München
    Technische Betreuung: M. Spinola
    Satz: Schaber Datentechnik, Wels
    Druck und Bindung: Ebner Ulm
    ISBN 3-453-13310-2

    Danny Boles ist stumm – aber er ist ein
    phantastischer Baseballspieler. Von der Schule
    weg wird er von den Highbridge Hellbenders
    engagiert. Er teilt sein Zimmer mit einem
    Vereinskameraden namens Hank Clerval, einem
    Gebirge von einem Kerl, den alle »Jumbo« nennen
    und der aussieht, als wäre er in einen Fleischwolfe
    geraten. Doch hinter all feiner Häßlichst verbirgt
    sich ein höchst gebildeter und feinfühligerMann,
    der Danny immer mehr fasziniert.
    Ihm kommt der Verdacht, daß Jumbo kein Mensch
    ist. Ist er ein Alien? – oder wirklich Frankensteins
    Monster wie er von sich behauptet?

    Für Jeri, Jamie und Stephanie
    in Liebe

    und

    für meine Mutter,
    Maxine Elaine Willis,
    mit verspätetem Dank,
    daß sie mich die Liebe zum Lesen gelehrt hat,
    und für die vielen Fangspiele im Hinterhof
    in Mulvane, Kansas

    und

    eingedenk meines Vaters,
    Lee O. Bishop (1920-1989),
    der mich mitnahm zu den Memphis Chicks,
    und der mich in Gedanken
    (glaube ich)
    als Shortstop bei den Ganz Großen sah.

    PROLOG

    NACHDEM ICH EINE WOCHE LANG Jagd auf ihn gemacht hatte
    (die Hälfte meines Jahresurlaubs beim Ledger-Enquirer in Columbus), erwischte ich Danny Boles an einem windigen,
    frühen Apriltag an einer High-School in Ost-Alabama. Daß ich
    ihn fand, verdanke ich seinem legendären Wohnmobil, das er
    ∗
    in einer versteckten Anspielung auf seinen Job Kit Carson getauft hatte; es parkte auf dem Asphalt über dem
    vergammelten Sportgelände.
    Ich hielt direkt neben dem Wohnmobil, kletterte aus dem
    Wagen und spähte durch das Fenster auf der Fahrerseite. Eine
    leere Fast-Food-Tüte und eine abgegriffene Kladde lagen auf
    der Sitzbank. Ich probierte den Türgriff. Abgeschlossen. Vom
    Baseballplatz drangen schwach die Stimmen von zwei, drei
    Spielern herüber und der scharfe Ruf eines Coach: »Na los, Jungs, sprecht euch ab!«
    Obwohl es erst knapp vor fünf war, kroch bereits eine
    abendliche Kälte über den rostroten Acker hinter dem maroden
    Centerfield-Zaun.* Ein Falke segelte über den gepflügten
    Lehm, er hatte rote Schultern; schwer zu sagen, ob er hungrig
    oder nur neugierig war. Ich sah ihm zu, als ich auf der Suche
    nach Boles den Hang hinunterstakste.
    Bei dem kümmerlichen Werktagspublikum stach Boles sofort
    ins Auge. An jeder Base Line gab es die offenen Alusitze,
    doch Boles lehnte am Zaun halbwegs zwischen First Base und
    dem rechten Foul Marker, einem Metallpfosten, auf dem sich

    ∗ Siehe ANHANG; dieser umfaßt Allgemeine Anmerkungen sowie im Anschluß daran alle Anmerkungen und Erläuterungen zum Baseball.

    ein blaßblauer Wimpel regte. Boles trug verschossene
    Kattunhosen, ausgetretene Mokassins und, als sei es Juli, ein
    Hawaiihemd mit kurzen Ärmeln. Ein scheinbar zerbrechlicher
    Mann mit strähnigem Haar, die Unterarme auf dem Geländer,
    verfolgte Boles den Nachwuchs. Die meisten hätten ihn für den
    Großvater eines Spielers gehalten.
    Mit gespielter Gleichgültigkeit schlenderte ich an den First-
    Base-Sitzen vorbei, ging auf Zehenspitzen um Boles herum
    und pflanzte mich neben ihn. Ich zögerte, ihn bei der
    Musterung der eifrigen Kids zu stören, die auf dem Spielfeld
    verteilt waren. Ich zögerte auch, mit meiner Profession
    herauszurücken, denn es hieß von Boles, er könne Reporter auf
    den Tod nicht

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