Werke
Gezelte. Die Nahrungsmittel wurden durch eine Menge von Schiffen auf dem Rheine gebracht, und es waren eigene Häuser für sie errichtet. Alle, die gekommen waren, wurden von dem Kaiser bewirtet.
An dem ersten Pfingsttage war der Kirchenzug, es war das kirchliche Fest, und es war ein Mahl. Man erschaute da die Erhabenheit des Kaisers, die Holdseligkeit der Kaiserin, die Schönheit der Frauen, den Schimmer der Fürsten, die Herrlichkeit der Ritter, den Strahlenglanz der Gewänder, der Waffen und der Pferdeverzierungen. Bei der Kirchenfeier war die Heiligkeit und Pracht der kirchlichen Geräte und Gewänder. Bei dem Mahle taten Herzoge und Markgrafen Dienste bei dem Kaiser.
Am andern Tage waren die ritterlichen Spiele. Der Kaiser nahm selber daran Teil. Fürsten und Herren und Ritter in großer Zahl zeigten ihre Geschicklichkeit. Die Söhne des Kaisers, Heinrich und Friedrich, die schon an Macht und Ehren reich waren, taten ihre ritterlichen Tugenden kund, und wurden mit jeder gebührenden Feier zu Rittern geschlagen.
In den folgenden Tagen waren auch noch andere Spiele und andere Ergötzungen.
Die auf der Fiedel oder in Tönen des Erzes oder der Pfeifen erfahren waren, ließen ihre Kunst vor dem Kaiser, vor der Kaiserin, vor den Frauen, vor den Fürsten und Rittern erschallen, und ernteten den Dank. Die Männer aus dem Geleite des Kaisers oder der Kirchenfürsten oder anderer Herren, welche schon große heilige Bauwerke zum Dienste Gottes errichtet hatten, stellten Vorbilder zu neuen Bauwerken auf, und wurden geehrt. Dann waren die Sänger, Ritter und andere, die einzeln und abwechselnd ihre Worte und Weisen, oder zusammen singend oder einzeln die Worte und Weisen früherer Dichter in die Herzen der Männer und Frauen senkten. Sie wurden mit besonderen Ehren und Freuden geziert.
Es sagten damals einige, es werde ein großes Lied kommen, in welchem die Treue der Männer gegen ihren König und die Treue des Königs gegen seine Männer gepriesen werden wird.
Heinrich von Oftering, der noch die blonden Haare trug, sprach: »Es kann schon ein solches Lied kommen, das uns von alten Mären, von Helden voll der Ehren, von Müh und Festlichkeiten, von kühner Ritter Streiten, von Weinen und von Klagen, viel Wunders möge sagen.«
Dann waren die, welche in Erz oder Stein oder Holz bilden konnten, oder die Farbenwerke der Kirchen auf Glas oder auf Tafeln verstanden. Sie wiesen Gestalten Gottes, des Heilandes, der Jungfrau, der Engel, der Heiligen oder andere Weihedinge vor, und wurden mit hohen Ehren begabt.
Und viele, die irgend ein Schauding hervorgebracht hatten, waren gekommen, es vor die Augen zu stellen.
Und was sich sonst an Tugend der Leibesübungen und der Waffen und der Tänze und anderer Erlustigungen zeigte, wurde auch noch in Zierde und Sitte und Anmut ausgeführt.
Witiko kam mit manchen Fürsten und Herren zusammen, und gelangte auch vor das Angesicht des Kaisers. Bertha wurde von der Kaiserin in dem Kranze der Frauen, die um sie waren, geehrt.
Witiko und Bertha kamen auf dem Reichstage zu ihren Sippen, und ihre Sippen kamen zu ihnen.
Der Ritter vom Kürenberge und Heinrich von Oftering und andere kamen zu Witiko, und saßen in dem Gezelte bei dem Becher, und sagten und sangen von einer noch größern Vergangenheit, wie die Helden unverzagt in dem brennenden Saale gekämpft hatten
Witiko ging auch wieder zu ihnen.
Es kamen auch seine andern Freunde aus Böhmen und Mähren, aus dem Lande Österreich und aus andern deutschen Ländern zu ihm, und er kam zu ihnen.
Witiko sah auf diesem Reichstage auch Sifrid von Milnet der ein Reiterführer geworden war. Er hatte den goldenen Gürtel und die Reigerfeder.
Als der Reichstag geschlossen worden war, zogen Hohe und Niedere erfreuten Herzens über das, was sie erlebt hatten, von dannen. Weithin wurde von den außerordentlichen Festen in Mainz erzählt, und es entstanden Lieder darüber, die in Deutschland gesungen wurden.
Witiko zog mit den Seinigen und Benno zuerst in die Burg Schauenberg, und dann in seine Waldburg.
Er hatte in späteren Jahren noch eine große Freude, als sein Sohn Witiko auf dem Fels der krummen Au, die nun zu Witikos Stamme gehörte, eine Burg zu bauen begann.
Studien
Seiner Mutter und seinen Geschwistern
widmet diese ersten Versuche
der Verfasser
Vorrede
In beifolgenden Versuchen wird dem Publikum eine Sammlung loser Blätter vorgelegt, die sich zu verschiedenen Zeiten von meinem Schreibtische verloren hatten. Es lag eigentlich
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