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Whiskey für alle

Whiskey für alle

Titel: Whiskey für alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John B. Keane
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einen deoch an dorais gönnen können?«, fragte Florrie.
    Jack fühlte sich beschämt. Schließlich hatte er es mit einem außergewöhnlichen Burschen zu tun, der wie selbstverständlich auf der Straße für ihn angehalten hatte, wo er doch leicht nur ein Landstreicher oder gar Strauchdieb hätte sein können. Jack hatte zu ihm vorn in die Fahrerkabine steigen dürfen, ohne dass er irgendwelche Ausweispapiere hatte sehen wollen, und nun bestand er lediglich wie jeder andere anständige Mensch darauf, auch eine Runde ausgeben zu dürfen. Beim vierten Drink sprach man schon über persönlichere Dinge, über die Arbeit und die Familie, wurde vertraulicher, und es dauerte nicht lange, da fand Jack Fly-Low, er müsste nicht damit hinter dem Berg halten, weshalb es ihn eigentlich in die Stadt getrieben hatte. Florrie hörte ihm aufmerksam und mitfühlend zu.
    »Wenn das kein Zufall ist«, murmelte er halb zu sich, halb zu Jack, als der mit der Schilderung des schadhaften Daches und der dringend benötigten Schieferplatten fertig war.
    »Was meinst du mit dem Zufall?«
    »Den Kumpel gleich hinter meinem Haus.«
    »Was ist mit dem?«
    »Ach, nichts weiter... nur, dass er ein altes Haus hat, das abgerissen werden soll.«
    »Ja und?«
    Florrie nippte nachdenklich an seinem Whiskey. »Das Dach ist noch Klasse, bessere Schieferplatten kannst du aus zweiter Hand nicht kriegen.«
    »Der liebe Gott hat unsere Wege zusammengeführt«, sagte Jack Fly-Low ernst. »Glaubst du, dein Kumpel lässt mit sich reden und verkauft die Platten von seinem Dach?«
    Florrie lachte vergnügt. »Erst heute früh hat er mich gefragt, ob ich für ihn nach einem Käufer Ausschau halten könnte.«
    Dann sprachen sie nur noch im Flüsterton, Florrie bestand darauf. Zu leicht hätten Hinz und Kunz Wind von den Schieferplatten bekommen und den günstigen Handel abschließen können, ehe er sich selbst für Jack verwenden konnte. Äußerste Vorsicht wäre angebracht. Mit Rücksicht auf Jack wolle er das familiäre Verhältnis, das zwischen ihm und dem Besitzer des verfallenen Hauses bestand, durch nichts gestört wissen. Er war davon überzeugt, die Platten für lachhafte dreißig Pfund erwerben und liefern zu können. Blitzartig fuhr Jack Fly-Lows rechte Hand in die Innentasche, doch Florrie hielt sie zurück.
    »Nicht hier«, warnte er, »lass uns lieber nach hinten gehen.« Auf dem abseits gelegenen provisorischen Örtchen wechselten die dreißig Pfund den Besitzer. Gentleman, der er war, ließ sich Florrie nicht daran hindern, eine Pfundnote wieder zurückzugeben, das würde Glück bringen. Natürlich musste der Handel begossen wurden, und erst, nachdem sie tief ins Glas geschaut hatten, entsann sich der Truck-Fahrer seines Auftrags, weiter weg im Umland eine Ladung Torf zu besorgen. Zum Abschied umarmte man sich herzlich, und Jack erhielt die Zusicherung, dass die Schieferplatten spätestens am folgenden Sonnabend im Laufe des Vormittags bei ihm sein würden.
    Kurz vor Mitternacht erreichte Jack Fly-Low den heimatlichen Herd. Billy und Tom warteten schon und waren begierig zu hören, was der Tag gebracht hatte. Mit offenem Mund lauschten sie dem ausführlichen Bericht ihres Bruders. Seine beredte Schilderung von Florrie beeindruckte sie besonders. Bis in die frühen Morgenstunden schwärmte ihnen Jack von den großartigen Charaktereigenschaften des Mannes vor. Und drohte er des Erzählens müde zu werden, spornten ihn Tom und Billy von Neuem an. Sie sehnten den Sonnabend herbei, um dieses Muster an Tugendhaftigkeit selbst in Augenschein nehmen zu können.
    Schon früh am Sonnabend kam ein Handwerker, um am Dach die Vorarbeiten für das Eindecken vorzunehmen. Gegen Mittag war er soweit und hätte mit dem eigentlichen Dachdecken beginnen können, doch auch im Laufe des Nachmittags ließ sich kein Florrie blicken.
    »Der kommt schon noch«, verkündete Jack, »wir müssen ihm ein bisschen Zeit geben.«
    Nahezu jede Stunde näherte sich ein Motorengeräusch, aber immer wieder fuhr das Fahrzeug auf der Straße, die am äußersten Ende des Grundstücks der Brüder vorbeiführte, weiter.
    »Horcht, das ist er«, beschwor Jack die anderen jedes Mal. »Diesmal ist er s bestimmt.« Sowie die drei Brüder einen Motor in der Ferne brummen hörten, hellten sich ihre Gesichter auf. Der Handwerksmann schmunzelte still vor sich hin. Das gibt eine gute Geschichte, sagte er sich, die heute Abend im Pub zu erzählen wird ein Spaß. Um fünf verdrückte er sich,

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